nomusa_12116973Viva :-D
Also Spanien: leider kenn ich da auch keinen Grund zum Jubeln, was die Geburtshilfe angeht. Meine beste Freundin ist nach Spanien gezogen und will unbedingt in Dtl. enbinden, wegen der Zustände dort (Geburten von Ärzten geleitet, Hebammen nur bessere Hilfsschwestern). :-(
Worauf sollst Du achten bei der Klinikauswahl?
Natürlich, darauf wie der Kreißsaal (Geburtszimmer?) aussehen. Sehr steril und medizinisch? Grelles Licht oder gedimmte Beleuchtung im Kreißsaal (Grell ist schlecht für das Baby, weil es dann die Augen nicht öffnen wird und ihr diesen einmaligen Moment, des ersten Blickkkontakts verschenkt, der wirklich unglaublich schön ist)
Wie ist überhaupt die Routine? Werden Einlauf und Rasur standardmäßig gemacht (i.Dtl. nicht mehr)
Wie ist die Überwachung per CTG? Permanent? Gibt es mobile Geräte?
Bei permaneneter Überwachung bist Du unbeweglich und ans Bett "gefesselt", was Gebären extrem unkomfortabel macht. Wenn es mobile Geräte gibt, kannst Du zwischendurch auch mal über den Flur laufen bzw. in den späteren Stadien Sitzen, Hocken, Vierfüßlerstand einnehmen.
Wenn keine mobilen Geräte: kannst Du darauf bestehen, dass nur in Abständen überwacht wird (WHO Empfehlung)?
Was ist mit der Geburtsposition? Freie Wahl möglich?
Früher (und in vielen Kliniken leider immernoch) wurden Frauen standardmäßig zur eigentlichen Geburt (Preßwehen) auf den Rücken gelegt, sogar festgeschnallt. Sehr rückenfreundlich für das Personal, sehr schlecht für Mutter und Kind: das Kind muß gegen die Schwerkraft quasi nach oben aus dem Geburtskanal "kriechen". Zudem liegt es auf der Nabelschnur (schlechte Versorgung). Diese Geburten enden gerne in Saugglocke oder Zangengeburt. Keine Frau würde natürlicherweise im Liegen gebären!!!!
Davon abgesehen: rein psychologisch ist es alles andere als schön mit gespreizten Beinen und seelisch auch "offen" vor Fremden zu liegen, die sich an einem zu schaffen machen, während frau selbst ihr Kind als Letzte sieht...
Was ist mit PDA/Wehentropf/Dammschnitt?
Wer entscheidet darüber, ob diese Maßnahmen angewendet werde? Kannst Du per Vorabverfügung ausschließen, dass diese Maßnahmen angewendet werden, ohne dass Du bzw. eine von Dir authorisierte Person (Partner) AUSDRÜCKLICH zustimmen (per Unterschrift) ?
Wie hoch ist die (Not-)KS-Rate?
Gibt Aufschluß darüber, wie schnell Geburten abgebrochen und KS ausgeführt werden. Eigentlich ein Indikator für schlechtes Geburtsmanagement bzw. schlechte Betreuung unter der Geburt.
Wie sieht es überhaupt aus mit der Betreuung? Hebammenbetreuung in der Anfangsphase? Wieviel Personal auf wieviel durchschnittliche Geburten?
Wer kann bei Dir sein? Mann / Partner Kreißsaal erlaubt?
Kannst Du 2 Personen mitbringen? (Doula, Helferin als Freundin)?
Wie ist die nachgeburtliche Routine? Hat die Klinik eine Meinung zu BONDING?
Darf das Kind als erstes bei Dir sein, bevor es untersucht wird?
Wie schnell wird abgenabelt??? Darf die Nabelschnur auspulsieren, wenn Du es wünschst?
Welche Routinemaßnahmen am Kind werden ausgeführt (Augentropfen?? - gibt es in Dtl. nicht mehr, brennen außerdem fies) Vitamingaben? Baden?
Wie lange dauert Untersuchung, bevor Kind wieder zu Dir kann?
Wieviel Zeit hast Du für die Plazentageburt?
Wo ist das Kind? Bei Dir im Zimmer? Über nacht auf einer Säuglingsstation? Wieviele Frauen in einem Zimmer? Besuchszeiten?
Ist das Personal /KH stillfreundlich? Gibt es Stillberatung bei Problemen?
Könntest Du amblant entbinden und nach der Geburt nach Hause gehen?
So, dass ist glaub ich erstmal das Wichtigste... :)
UND: hör auf Dein Bauchgefühl!!!
Dann Kopf mag vieles so oder so bewerten, aber im entscheidenden Moment, sind gebärende Frauen sehr instinktgesteuerte Wesen. Und eine Geburt verläuft nur in geschütztem Rahmen komplikationslos und GLÜCKLICH.
In Deutschland gibt es für Krankenhäuser mit besonders guten Geburtshilfestationen die WHO Zertifizierung "Babyfreundliches Krankenhaus".
Vielleicht gibt es die in Spanien auch??
Was Hausgeburt betrifft, würde ich die einer Klinikgeburt immer vorziehen. Falls Du Dich mit dem Gedanken ein bißchen anfreunden möchtest empfehle ich das Buch: "Luxus Privatgeburt" zur Motivation :)
Rein statistisch ist die außerklinische Geburt genauso sicher, wie die Klinikgeburt, nur allermeistens viiieeeeel schöner :AMOUR:
Auf eltern.de gibt es außerdem ein Forum nur zur Hausgeburt, da kann man mit Hausgeburtsmüttern mal Kontakt machen.
Soweit ich weiß, ist das aber in Spanien gar nicht so einfach, weil es eben keine Hebammen gibt, die Hausgeburten betreuen... Also da mußt Du nochmal gezielt recherchieren. Bestimmt gibt es da auch eine kleine versteckte Hausgeburtsszene ;)
Viel Erfolg und spannende Erkenntnisse!!!!