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Die Geburt wird eingeleitet, wenn die Ärzte das Gefühl haben, das es dem Kind außerhalb des Mutterleibes besser geht. Das kann bei bestimmten Krankheiten, wie beispielsweise Diabetes der Fall sein, aber auch wenn die Plazenta das Ungeborene nicht mehr richtig versorgt. Die Geburt wird auch eingeleitet wenn der Geburtstermin 10 bis 14 Tage überschritten ist.
Folgende Methoden können heute angewandt werden um eine Geburt auszulösen:
*Öffnen der Fruchtblase
Da sich durch das Abfließen des Fruchtwassers das Volumen in der Gebärmutter ändert, sind oft Kontraktionen die Folge, aus denen sich Wehen entwickeln.
*Wehentropf
Durch den Wehentropf bekommt die Frau das Hormon Oxytozin in den Kreislauf. Das ist die gängigste Methode der Geburtseinleitung. Der Tropf wird in eine Vene am Handrücken gelegt und läßt sich gut dosieren. Oft braucht die Gebärmutter nur einen kleinen Anstoß und erzeugt dann selber Wehen. Dann wird der Tropf abgehängt und die Geburt nimmt ihren natürlichen Verlauf.
*Nachreifen des Gebärmutterhalses
Durch das Hormon Prostaglandin wird bewirkt, das der Muttermund weicher wird und die Zervix sich verkürzt. Prostaglandin wird als Tablette, Zäpfchen oder Gel in das hintere Scheidengewölbe oder in den Gebärmutterhalskanal gelegt. Die Gebärmutter nimmt das Hormon auf und reagiert mit Wehen. Mit Prostaglandin wird die Geburt eingeleitet, wenn das Kind geholt werden muß, obwohl der Körper der Mutter noch nicht geburtsbereit ist. Der große Nachteil ist, daß keine Dosierung möglich ist. Einmal angewendet, kann die Wirkungsweise nicht beeinflußt werden.
... und die Schmerzen?
Eingeleitete Geburten verlaufen nicht komplizierter als Geburten, wo die Natur das Startsignal gibt. Ein Dammschnitt ist nicht häufiger nötig, Zange oder Saugglocke werden auch nicht häufiger eingesetzt. Der CTG-Gerät registriert keine heftigeren Kontraktionen, als bei natürlichen Wehen. Schaut man jedoch in das Gesicht der werdenden Mutter, ist nicht zu übersehen, daß die Wehen aus dem Tropf noch schmerzhafter sind. Warum dies so ist, läßt sich medizinisch nicht erklären, die Kontraktionen sind die gleichen. Vielleicht sind es seelische Gründe, daß die Schmerzen gesteigert sind,denn künstlichen Wehen fehlt der Beginn in privater Umgebung. Die Schmerzen werden wie zugefügt empfunden. Die Geburtseinleitung steht am Ende vieler Wartetage, in denen sich die Frau von der Medizin vereinnahmen lassen muß. Genaue Kontrollen sind aber überlebenswichtig für das Kind. Das heißt Arzttermine, Arzttermine und nochmals Arzttermine. So kann es leicht passieren, daß alle Verantwortung auf den Arzt übertragen wird. Man läßt über sich verfügen, damit dem Kind nichts geschieht. Zum einen ist das ja gut so, aber andererseits gelingt es dann nicht immer, bei der Geburt wieder selbstbewußt zu sein.
Manchmal kann das Baby auch mit sanften Mitteln auf die Welt gelockt werden. Das Wirksamste an diesen Methoden ist, das die Frau selbst etwas machen kann. So wird auch die Seele eher für die Geburt bereit. Eigene Aktivität zeigt, daß die Frau jetzt die Einheit mit ihrem Kind aufgeben kann. Und immer wieder erleben es Hebammen, daß sich Kinder in der Nacht vor der geplanten Einleitung von selbst auf den Weg in die Welt machen...