Im August letztes Jahr hatte ich eine missed abortion, wurde in der 10. SSW festgestellt, gewachsen war das Baby aber schon seit 3-4 Wochen nicht mehr. Es gab auch keinen Herzschlag. Danach folgte die wahrscheinlich vielen hier, schmerzlich bekannte Routine mit Heulkrampf im Wartezimmer beim Termin machen für die Ausschabung, schlaflose Nächte und viel viel weinen und immer die Fragen nach dem warum. Warum passiert das mir? Die Ausschabung selbst war zum Glück nicht so schlimm wie befürchtet. Hatte kaum Schmerzen und das Personal im Krankenhaus war sehr einfühlsam. Danach wird man dann nach Hause entlassen und muss sein Leben weiterleben als wäre nichts gewesen. Das war für mich fast das Schlimmste. Mit all den verlorenen Möglichkeiten zu leben. Wir hatten schon viele Pläne für unser Baby und hatten uns sehr darauf gefreut. Nach und nach wurde es dann besser. Auch durch viel Stress auf Arbeit, was mir aber sehr gelegen kam. Ich habe auch eine liebe Freundin, die leider auch schon mehrfach FG erleiden musste, mit der ich sehr viel darüber gesprochen haben. Das hat gut getan. Besondere Tage waren oft hart, wie Weihnachten oder der ET, weil man sich immer wieder vorstellt was gewesen wäre wenn. Jetzt wäre mein Baby schon 4 Monate alt und würde nachts vielleicht schon durchschlafen.
Letzte Woche hatte ich einen Tag nach meinem Eisprung ungeschützten GV mit meinem Mann. Jetzt hoffe und fürchte ich einerseits wieder schwanger zu sein. Es ist jetzt nach 5 Tagen natürlich lächerlich das anzunehmen, aber irgendwie lässt mich der Gedanke nicht los und ich habe das Gefühl, dass etwas anders ist als sonst. Ich würde mich einerseits sehr freuen, habe aber auch viel Angst davor. Ich weiss ja, wenn ich jemals ein Baby will, muss ich es wieder wagen.
Natürlich sind momentan auch wieder viele Freunde und Bekannte schwanger und ich habe das Gefühl, dass es bei allen gut geht. Sogar bei denen, die 10 Jahre älter sind und 10 kg schwerer als ich. Ich weiss das ist gemein, aber es ist so ungerecht, dass 40jährige mit grauen Haaren problemlos zwei süße Babies bekommen und ich, die ich keinen einzigen Risikofaktor habe und im idealen Alter bin... na ja. Eigentlich sinnlos darüber nachzudenken.
Wem geht es ähnlich? Ich würde auch zu gern von jemandem hören, der auch eine MA hatte und wie es weiter ging.
Liebe Grüße von
Jilly