Da du sowieso Kinder willst,
was sollte denn in 2 oder 3 Jahren besser sein?
Kinder sind immer ein Risiko, dass es zu viel wird, dass es mit dem Job hakt, dass es noch dieses und jenes "wenn" gibt.
Aber das wichtigste hast du schonmal, nämlich du willst Kinder und hast einen Partner, der bereit ist das mitzumachen.
Bezüglich Job, da ist nicht alles verloren:
1. Musst du ja aufgrund von hinsichtlich Unterstützung willigem Partner und hoffentlich willigen Schwiegereltern (du bist 31, pfeif auf das was deine Eltern sagen) nicht komplett aussteigen, sondern kannst durchaus zeitnah nach der Geburt wieder ordentlich arbeiten
Sprich vielleicht auch mit deinen Schwiegereltern, vielleicht sehen sie eine Möglichkeit euch wirklich zu helfen.
2. Sind manche AGs nicht so mies, nicht einer motivierten Mitarbeiterin keine Chance zu geben, nur weil sie schwanger wurde;
3. ist die Lage arbeitsrechtlich nicht völlig aussichtslos; je nachdem wann die Frage anstünde, ob du danach noch weiter beschäftigt werden würdest, kann es deinem AG verwehrt sein, eine Weiterbeschäftigung wegen der Schwangerschaft zu verweigern:
https://www.haufe.de/personal/personal-office-premium/befristeter-arbeitsvertrag-besondere-befristungsfaelle-1-befristete-vertraege-besonders-geschuetzten-personen\_idesk\_PI10413\_HI1722368.html
"Entgegen einer zuweilen anzutreffenden Auffassung verlängert sich das Arbeitsverhältnis nicht um die Zeit der Schutzfristen des MuSchG oder um die Elternzeit.
Anders beurteilen sich die Dinge allerdings, wenn
der Arbeitgeber sich nur deshalb weigert, über den Endtermin des befristeten Arbeitsverhältnisses hinaus, einen weiteren Arbeitsvertrag zu schließen, weil die Arbeitnehmerin schwanger ist und
dies in einem hierüber geführten Arbeitsrechtsstreit auch gerichtsfest von der Arbeitnehmerin dargetan werden kann.
Für eine solche Situation hat das Arbeitsgericht Cottbus darauf erkannt, dass es dem Arbeitgeber als Rechtsmissbrauch verwehrt sei, sich "auf die Befristung des Arbeitsverhältnisses zu berufen", weil dies ausschließlich wegen einer in der Vertragslaufzeit aufgetretenen Schwangerschaft geschah."
"Soweit jedoch die Nichterneuerung eines befristeten Arbeitsvertrags ihren Grund in der Schwangerschaft der Arbeitnehmerin habe, stelle sie eine unmittelbare Diskriminierung aufgrund des Geschlechts dar, die gegen die Artikel 2 Abs. 1 und 3 Abs. 1 der Richtlinie 76/207/EWG des Rates vom 9. Februar 1976 zur Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen hinsichtlich des Zugangs zur Beschäftigung, zur Berufsbildung und zum beruflichen Aufstieg sowie in Bezug auf die Arbeitsbedingungen verstoße."
Damit böte sich dir eventuell folgende Möglichkeit:
Du bist ja schon seit etwas über einem Jahr befristet und mit Ende des aktuellen Vertrags müsste der AG dich wohl festanstellen (üblicherweise ist mehr als 2 Jahre Befristung nicht möglich). Sowas kannst du, ohne Verdacht zu erregen, vielleicht schon innerhalb der nächsten 1-2 Monate ansprechen, also bevor man dir die Schwangerschaft ansieht.
So nach dem Motto: "Mit Ende dieses Jahres ist ja mit der Befristung Schluss; wenn es für eine Weiterbeschäftigung schlecht aussieht, würde ich das gerne bald wissen, denn ich muss mich rechtzeitig dann um anderes bemühen, in unserer Branche dauert es ja manchmal ein bischen; also bitte ein Gespräch indem wir miteinander darüber reden, ob ich hier eine Zukunft habe"
Idealerweise sowas per Mail und nicht nur verbal machen; wenn im Gespräch dann rumkommt, dass du im Prinzip schon Chancen hättest, dann das Gespräch danach selber kurz ohne den anderen was davon zu sagen dokumentieren (Wer war an Gespräch beteiligt, was wurde genau gesagt) und mit Datum und Unterschrift versehen.
Wenn dann die freudige Botschaft dem AG übermittelt wird (was du zu einem Zeitpunkt deiner Wahl macehn kannst), gleich klarstellen, dass du motiviert bist und nach kurzer Pause weiterarbeiten wirst, vor allem da du auf Ehemann und Schwiegereltern zurückgreifen kannst. Wenn AG nicht rumzickt, gut.
Wenn er ernsthaft rumzickt und wegen Folgevertrag sehr, sehr abweisend reagiert, Kopie deines Protokolls vorlegen, auf die Rechtssprechung verweisen und darum bitten, dass er das ganze so auffasst, dass du richtig motiviert bist und unbedingt in dem job weiterarbeiten willst und wirst und ein Rückzieher der angedeuteten Weiterbeschäftigung leicht als Verstoß gegen AGG gesehen werden könnte.
Das ist zwar alles nicht ohne Risiko, aber dich auf ein solches Szenario vorzubereiten, ist vielleicht nicht verkehrt.
Ein weiterer Punkt noch:
Je nachdem wieviele Kinder ihr gerne hättet, ist jetzt anfangen nicht verkehrt.
Angenommen ihr wollt 3 und 1 alle 2 Jahre passt dir ganz gut; dann hieße mit 34 anfangen, dass Kind Nummer 2 mit 36 kommt und Nummer 3 mit 38; wenn alles nach Plan verläuft; jedoch erhöht sich das Behinderungsrisiko ab 35 in gewissem Maße; eigentlich ist es besser Kinder vor 35 zu bekommen.
Deshalb wäre ein Kind 1 mit 31, Kind 2 mit 33 und Kind 3 mit 35 rein biologisch betrachtet der bessere Plan. Und in den könntest du jetzt sehr leicht einsteigen.