Alles umsonst! Meine Geburt war furchtbar!!
Ich habe vor einer Woche meine Tochter bekommen und es war furchtbar, ich fühle mich nur, als hätte ich total versagt!
Zweimal ging ich mit starken Schmerzen ins Krankenhaus und wurde aber wieder nach Hause geschickt, weil diese Wehen noch nichts am Muttermund bewirkt hatten. Diese Wehen, die ich schon kaum ertragen konnte, haben mich dann entgültig dazu veranlasst, den geplanten KS machen zu lassen, der wahrscheinlich vorverlegt worden wäre.
Allerdings wurde ich beim dritten mal im KH aufgenommen, weil ich drauf bestanden habe, dass ich so nicht mehr wieder nach Hause gehen kann, und habe mit meinem Mann die Nacht dort verbracht. Ich freute mich, dachte: Ok super, diese Nacht noch überstehen, dann wird die Kleine morgen wohl endlich geholt! Aber ich war auch wieder mal zu blöd. Nachdem die Schmerzen in der Nacht mit Schmerzmitteln erträglich gewesen waren und ich sogar etwas schlafen konnte, stellte sich bei der Untersuchung am nächsten Morgen raus, dass der Muttermund über Nacht schon 2 cm auf gegangen war. Die Hebammen im KH wollten mich deshalb doch wieder zur normalen Geburt überreden. Ich könnte ja jederzeit eine PDA verlangen, sie klären das sofort mit dem Narkosearzt, und ich muss nur sofort bescheid sagen, wenn ich eine haben möchte. Plötzlich war mein Mut wieder da. Ich dachte, weil die Schmerzen bis dahin gar nicht sooo schlimm waren und mit der Möglichkeit der PDA jederzeit, schaffe ich es vielleicht doch!
Bei ca. 3 cm Muttermund-Öffnung ließ ich mir dann die PDA legen. Das war alles viel weniger schlimm, als ich erst gedacht hätte. Die PDA wirkte ziemlich schnell. Allerdings ließen die Wehen nach und ich musste an einen Wehentropf angeschlossen werden. Davon wurden sie wieder regelmäßig und stark. Die ganze Zeit über merkte ich nur einen leichten Druck im oberen Bauch und bei 5 cm Muttermund wurde die Fruchtblase aufgemacht, wovon ich auch überhaupt nichts gespürt habe. Ich dachte nun tatsächlich, ich könnte das schaffen!
Später bekam ich plötzlich trotz PDA starke Schmerzen, die kaum auszuhalten waren. Als ich untersucht wurde, stellte sich raus, dass der Muttermund ganz aufgegangen war. Es wurde sogar schon die Ärztin zur Geburt dazu geholt. Ich bekam Panik und habe ganz doll geweint wegen den Schmerzen, die scheinbar immer stärker wurden. Die Hebammen und die Ärztin haben mir vorgeworfen, ich wäre nicht bereit mit zu helfen. Sie haben von den Schmerzen als einen Druck gesprochen. Das war aber kein Druck! Es waren Regelschmerzen, nur ca. 25 mal stärker. Also wie die Wehen am Anfang, nur viel stärker. Ich habe nur gebettelt, dass ich am Ende nicht merken will, wie das Kind raus kommt. Sie meinten immer nur, dass sie mir das nicht versprechen können. Dann wurde noch einmal die Narkoseärztin gerufen, die mir die PDA aufgespritzt hat. Dann waren die Schmerzen erstmal wieder weg. Die Panik aber nicht, auch weil ich meine Beine nun überhaupt nicht mehr spürte. Außerdem fand ich es furchtbar, wie das ganze Blut aus mir raus kam. Ich war überhaupt nicht mehr ganz da und habe keinem mehr vertraut. Ich war überzeugt davon, dass sie die PDA am Ende ausstellen, ohne es mir zu sagen, damit das Kind rauskommt. Egal, wie es mir dabei geht. Ich habe dann irgendwann was gefaselt, dass das hier der Schock meines Lebens wird und meine Hebamme damit Recht hatte. Die Herztöne der Kleinen waren auch auffällig geworden in der Zwischenzeit. Nachdem die Ärztin mir noch einmal vorgeworfen hatte, dass ich nicht bereit wäre, mit zu helfen, fiel schließlich die Entscheidung zum Kaiserschnitt. Ich bekam keine Wahl, ob ich eine Vollnarkose wollte, das wurde einfach über meinen Kopf hinweg entschieden. Ich hatte noch nie solche Angst in meinem Leben, wie in dem Moment, als ich in den OP geschoben wurde. Angst, nicht mehr aufzuwachen, meinen Mann nie mehr wieder zu sehen und auch, mein Kind nie kennen zu lernen. Von den Momenten im OP vor der Vollnarkose bekam ich kaum noch etwas mit. Ich habe nur geweint.
Als ich aufwachte und mir die Kleine in den Arm gelegt wurde, war eine der ersten Fragen, die ich stellte, ob das überhaupt wirklich mein Kind ist. Ich hatte die Geburt ja verpasst. Die Freude und das realisieren kam erst viel später. Ich konnte in der Nacht danach nicht nur wegen den Schmerzen nicht schlafen, sondern auch, weil ich mich fühlte, als hätte ich total versagt.
Wie kurz davor ich gewesen sein muss, sie normal zu bekommen, kapierte ich erst durch meine Hebamme, die auch über alles informiert wurde. Sie erzählte mir, dass die Ärztin sogar im OP noch einen Pressversuch starten wollte, was ihr aber von der Hebamme ausgeredet wurde, da diese (wohl zurecht) glaubte, dass meine Nerven das nicht mehr mitgemacht hätten. Ich hatte mir gewünscht, versuchen zu können, zu pressen. Aber es hieß immer, das Köpfchen wäre noch zu weit oben im Becken. Seit ich das weiß, fühle ich mich noch mehr wie eine Versagerin.
Dieses für mich furchtbare Erlebnis vergesse ich sicher nie in meinem Leben!