:mrgreen: Lukas ist da!
Hallo Mädels! Wollte Euch berichten, daß mein kleiner Mann da ist - endlich nach so vielen Jahren. Vielleicht kann ich den einen oder anderen von Euch etwas Mut machen, daß es bei mir nach unendlich langen 10 Jahren ein Happy End gegeben hat. Wir sind sehr glücklich, da er auch ein sehr braver ist. Nicht schreit, eher so bissl ächst wie ein alter Mann, ein ganz gemütlicher- Zum wachwerden braucht er mind. eine halbe Stunde, genau wie ich :-D
Nachfolgend mein Geburtsbericht, etwas lang SORRY, aber nicht ganz alltäglich:
4.9.09 Kontrolltermin bei Gyn (ET+6, Termin wäre am 29.8. gewesen), wieder ab 5 Uhr früh leichtes Ziehen (nachdem ich schon 7 Wochen immer wieder Wehen bzw. Senkwehen hatte, die manchmal ganz schön heftig waren), wie schon oft. Dachte mir, mal sehen was das CTG aufschreibt, letztes Mal hat es nichts aufgezeichnet. Man konnte so kleine Hügelchen erkennen, aber das war schon alles. Also meinte meine Gyn, da alles Geburtsreif aussah, ich sollte mir doch im KH den Wehencocktail von den Hebammen geben lassen. Als ich gerade das KH betreten wollte, rief mich meine Gyn an und meinte der Blutdruck wäre wohl Grenzwärtig (130/90) und ich sollte mir im KH den nochmals messen lassen. Also hab ich das gemacht: 140/90. Also wollten sie mir den Wehencocktail nicht geben, wieder 1 Stunde am CTG. zwischendurch kam die Hebamme rein und meinte, na das mit den Wehencocktail hat sich ja wohl erledigt Sie haben ja alle 10 min Wehen. Ich hab schon gemerkt, dass der Bauch hart wurde und so nach oben ging, aber nur selten mit Schmerzen verbunden. Es wurde nach der Stunde wieder Blutdruck gemessen, sowie Urin überprüft. 150/100 und Eiweiß im Urin. Also kam ein Arzt , der meinte ich sollte da bleiben. Ich hatte außer meinen Mutter-Kind-Pass nichts dabei. Auto in der Tiefgarage, also fragte ich, ob ich nicht noch mein Auto nach Hause stellen könnte und die Kliniktasche holen. Sie meinten ja, aber sofort wieder kommen. Rief gleich meinen Papa an, dass ich in 20 min da sein werde und er mich wieder ins KH fahren soll. Als ich wieder im KH war, meldete ich mich umgehend bei der Hebamme, die schickten mich dann in die Gyn-Ambulanz, wo bereits der 1. Oberarzt, auf mich wartete. Das ist der Arzt, der mich schon so oft beleidigt hat und mich auch schon zum Weinen gebracht hat (beim SST im Dezember, vielleicht könnt ihr Euch erinnern), also total mulmiges Gefühl. Er war ganz freundlich und gut gelaunt, so kannte ich ihn gar nicht (Hat sich wohl vieles geändert, seit ein neuer Primar da ist). Er untersuchte mich vaginal und meinte, dass sich das Köpfchen total aus meinen Becken raus schieben lässt, also ein unreifer Geburtsbefund wäre - ganz das Gegenteil von meiner Gyn. Aber ich glaubte ihm, da ich es spüren konnte, wie er ihn anschubste.
Er meinte ich solle nicht enttäuscht sein, aber er würde mir zu einem Kaiserschnitt raten. Gerade nach meiner Geschichte, die ja dem KH bekannt war, würde er kein Risiko eingehen. Wow - als würde ich gegen eine Wand knallen. Es war da 11.30 Uhr, ich wurde über die Risiken, blablabla, aufgeklärt und unterschrieb die Einverständniserklärung. Etwas Angst hatte ich schon, hörte man ja solche Horrorgeschichten. Dann gings zum Anästhesisten - da alles für Narkose unterschrieben und dann konnte ich wieder auf Station. Dort wurde ich schon erwartet. Noch schnell das Handy zur Hand, meine Mutter und meinen Mann verständigt und schon gings aufs Zimmer. Einlauf - Rasur - und Trombosestrümpfe. Meine Mutter kam um 13 Uhr an, um 13.15 Uhr wurde ich dann schon für den OP abgeholt. Musste da unten dann noch etwas warten, neben mir einen Inkubator, der auf schöne 37C für meinen Spatz vorgewärmt war. Zugänge gelegt und dann kam ich in den kalten OP, wurde mit warmen Tüchern zugedeckt, Anästhesist gab mit die Spinalanästhesie (jetzt wurden die Wehen heftiger, musste eine kurz vor der Spritze veratmen *gg*) und dann ging auch schon bald los, meine Mutter traf ein und dann merkte ich auch schon, wie es losging. Man spürt ja alles, nur eben keinen Schmerz. Ich hab gespürt, dass der Kleine gestrampelt hat, kurz bevor sie ihn rausholten und sagte zu meiner Mama: Hör, gleich schreit er, hör doch und dann .... das schönste Geräusch, dass ich je gehört habe. 14.33 Uhr: Aus voller Brust schrie mein Lukas Hermann. Der Kinderarzt nahm in gleich in Empfang und machte einen Check, er wurde sauber gemacht und die Hebamme kontrollierten die Nachgeburt. 2 min später wurde er mir dann gezeigt, eingewickelt in Tüchern. Er schrie nicht mehr, in dem Moment da sie ihn mir zum Gesicht reichten, schlug er die Augen auf. So als würde er sagen, da seh ich mir die Mama mal an. Ein sehr berührender Augenblick, den werde ich nie vergessen. Na, Baby und meine Mama waren dann weg. Ich wurde wieder zusammengeflickt und musste 2h in den blöden Aufwachraum verbringen, bis ich im Becken wieder Gefühl hatte. Die Beine gehorchten mir erst 4 Stunden später wieder. Meine Mutter kümmerte sich um ihn und sie meinte als mein Mann kam, nahm er ihn ganz Vorsichtig und schaute nur noch, konnte nichts sagen - ihn nur ansehen.
Als ich wieder auf Station kam, durfte ich Lukas meinen Mann gleich abnehmen und konnte es kaum glauben, dass ich dieses kleine Wesen auch mit nach Hause nehmen durfte Nach dem Kaiserschnitt ging es mir schnell wieder gut, abends bekam ich schon wieder was zum Essen und setzte mich alleine auf, nur die Rippen taten sehr weh, da sich mein kleiner wohl etwas gewehrt hat. Am nächsten Tag stand ich schon wieder auf, duschte und durfte endlich mein Kind für immer im Zimmer behalten. Als sie ihn am Abend zuvor holten, da ich ihn ja noch nicht versorgen konnte, ich hing ja am Tropf und hatte einen Harnkatheder, brach mir fast das Herz. Ich erholte mich so schnell, dass ich 2 Tage früher, als üblich nach Hause durfte, musste dann aber noch mal für die Abschlussuntersuchung rein. Der Arzt, mit dem ich Jahrelang ein Problem hatte, war die ganze Zeit supernett und wer kann schon sagen, dass er einen Kaiserschnitte mit 3 Oberärzten hatte. Alle wollten dabei sein, um dieses ICSI Kind zu entbinden! Junge Ärzte fragten mich sogar!, ob sie wohl zusehen dürften!! Bin sooo glücklich und mein Kleiner ist so brav, schläft meistens zwischen 4 und 5 Stunden durch, auch in der Nacht. Schreit nie, schauen wir mal wie lange er so brav bleibt. Er kuschelt ganz gerne, liegt auf mir oder ganz dicht neben mir. Die Schwestern meinten, dass dies ein typisches Kaiserschnittkind sei, es fehlen uns die 2 Stunden nach der Geburt und die holen wir jetzt kräftig nach! Also eigentlich eine Traumgeburt! Länge 49cm, Gewicht 3590g, KU 36,8cm
Ich sage Euch, jede Träne - jedes Medikament - jede Spritze, alles ist vergessen. :AMOUR: Es rückt einfach so in weite Ferne, als wäre es nur ein Traum gewesen. Ich hoffe, daß auch Ihr ans Ziel kommt. Lg Petra mit Lukas ( schon 1 Monat alt!) :FOU: