Achtung Ultralang!!!
4 Tage Krankenhaus - ein Geburtsbericht zum Kaiserschnitt und der Geburt von Zoë Mae
Am 09.10.2006 riefen wir abends im Krankenhaus an und uns wurde gesagt wir sollten am 10.5.2006 um 8.30Uhr im Krankenhaus sein. Am Abend überlegten wir uns natürlich wie es sein würde, packten meine Tasche, suchten ein paar Strampler raus, die uns gefiehlen und überlegten, wie wohl unsere Bettnachbarin sein würde und machten Witze darüber, dass es wohl doch nicht eine junge Türkin wäre, die den ganzen Tag Besuch haben würde denn so etwas kannte ich von meiner Ausbildungszeit und wußte, dass die jungen Mütter die da meist im Zimmer waren ziemlich gebeutelt waren. Ich/wir schliefen doch recht gut ein...
Am Morgen des 10.5.2006 erwachte ich jedoch schon gegen 5 Uhr und erklärte meiner Süßen noch einmal, dass heute Ihr Geburtstag sein würde, dass sie keine Angst haben müsste, weil wir ja da wären, um sie in Empfang zu nehmen und wir uns sehr auf sie freuen würden. Wir haben Ihr erklärt, dass sie nicht kämpfen müsste, weil sie nicht den langen Weg durch den Geburtskanal kommen müsste, sondern die Ärzte Ihr helfen würden und dass dies seh schnell gehen würde.
Danach duschte ich noch, ließ mich von meinem Menne rasieren, letzte Fotos mit Bauchi wurden gemacht und dann ging es los.
Als wir an der Klinik ankamen stand eine junge Frau rauchend vor der Klinik und wir witzelten, , da man nicht eindeutig sagen konnte, ob sie nur dick, oder doch schwanger wäre, dass sie sicher kein Kind sondern eher eine Bauchdeckenstraffung bekommen würde.
Dann warteten wir schon ziemlich lange, bestimmt ne Stunde ich hatte übrigens bei der Gelegenheit meine Krankenversicherungskarte daheim gelassen *kopfschüttel*- aber man fand uns auch so ;o) und es wurde eine halbe Stunde ctg geschrieben, natürlich machte mein Menne wieder Witze und die Kleine rutschte aus dem Hörbereich und wir mussten um 10 min das ctg verlängern. Danach wurde sehr kurz der Schallkopf auf den Bauch gelegt und eineindeutig die Beckenendlage und damit die Indikation zum Kaiserschnitt festgestellt ;o) keine Diskussionen oder sonstiges super gemacht Kleine- der Oberarzt, der uns operieren sollte nahm Blut ab, wollte mich noch kurzer Hand zu einer Plazenta Restblutspende überzeugen, wir lehnten ab, er operierte uns trotzdem ;o)
Dann kamen wir auf unsere Station, und betraten unser Zimmer, mein Menne musste erst einmal draußen bleiben, weil in unserem Zimmer eine junge Türkin lag, mit entblößtem Bauch und Schambereich, echt kein schöner Anblick und als ich mich im Zimmer orientierte und den rosanen Bademantel sah, wußte ich sofort, die Strafe auf die Witzelei bei betreten der Klinik folgte auf den Fuß.
Zur Vorbereitung bekamen wir Hemd, Strümpfe, Katheter, glücklicherweise KEINEN Einlauf, obwohl ich doch ein wenig Angst hatte, dass bei all der Muskelentspannung etwas passieren könnte und wurden in den OP gefahren...
Anästhesieraum 5 Minuten vor 12 Uhr, ich dachte mein letztes Stündlein würde schlagen, wegen der Zeit und weil in dem Moment die Spinale gesetzt werden sollte, es war ein bisschen unangenehm, weil ich kein sonderlich runden Rücken machen konnte, wegen dem Bauchi und weil ich angespannt und kitzlig war, aber Dr. Marsch und ich/wir lagen auf einer Wellenlänge und alles ging gut, dann wurde mir geholfen mich zu legen und schon durchströmte meine Beine ein sehr warmes Gefühl, ein Kinderarzt kam gerade noch und stellte sich vor, sagte, dass er die Kleine baden und die U1 vornehmen würde und ich bat ihn meinen Menne mitzunehmen, was er dann auch tat.
Nun ging alles wirklich sehr schnell, es kam mir nicht wie 15 Minuten vor, ich schaute meinen Menne an, es war 12.15Uhr und plötzlich hörten wir den allerersten Schrei unserer Süßen. Uns standen sofort und wenn ich mich erinnere, so wie jetzt ebenfalls, die Tränen in den Augen. Dass war unsere Süße und da sie so kräftig schrie, war sie auch kräftig, sie brüllte alle an, ich glaube es war Ihre Art Hallo zum Leben zu sagen. Mein Menne wurde abgeholt und er zweifelte, ob er mich allein lassen könne, aber ich versicherte ihm, dass es eh zu langweilig wäre, hier bei mir zu sitzen und mir beim zugenäht werden Gesellschaft zu leisten.
Also ging er mit.
Die Zeit die dann folgte war für mich ein wenig surreal. Der Oberarzt wies vor dem grünen Tuch, den Assistenzarzt und Sohn des Professors der Geburtshilfe im Arbeiten ein und hinter mir wurde ein Student vom Anästhesisten Dr. Marsch zu Analgetika befragt und ob diese Anästhesietauglich wären, im Hintergrund hörte ich die ganze Zeit meine Tochter aus Leibeskräften schreien und auch wenn es komisch klingt, aber es beruhigte mich, es sagte mir, dass es ihr gut ging, obwohl sie schrie...
Dann kam der Kinderarzt und mein Menne zurück, und mir wurde unsere Kleine auf die Brust gelegt. Mein Menne sah sehr ergriffen aus und seine Augen waren ganz glasig. Meine wurden es ebenfalls. Ich hatte ja keine Vorstellung davon wie groß ein Baby nun unbedingt wäre, bei so und so viel Kilo, doch als sie mir gezeigt wurde dachte ich, sie wäre aber zart für geschätzte 3 Kilo. Dann sagte mir der Kinderarzt, dass sie 48 cm groß sei und 2640 Gramm schwer. Er muss wohl bemerkt haben, dass ich geschockt war, denn er versuchte mich gleich zu beruhigen und sagte, dass sie volle Punktzahl bei der U1 hatte und obwohl sie so zart wäre, doch sehr kräftig wäre. Meine Kleine im Arm zu halten, nebst dem SCHOCK war wohl ein bisschen viel und kotzte, obwohl ich was dagegen bekommen hatte zu meiner rechten auf den OP-Tisch 2Mal! Bekam dann auch sofort was gespritzt und dann war auch schon dass nähen fertig...
...und wir kamen in einen Aufwachraum, also ein Zimmer, an den Fensterplatz.
Unserer Süßen wurde Blut abgenommen, da sie so leicht war und ihr Blutzucker war bei 50.
Nächster Schock. Ich fragte mich, ob ich einen Schwangerschaftsdiabetis gehabt haben könnte, aber nichts ließ darauf schließen, der Blutzucker war einfach niedrig, weil sie so eine zarte war. Dann wurde sie mir angelegt und naja zur Freude aller hatte sie einen sehr kräftigen Zug. Dank Vormilch kam sie ziemlich schnell auf einen Zucker außerhalb der Besorgnisgrenze, ohne Zufüttern, da sie Brust anstatt der Flasche bevorzugte. Wir waren zugegeben noch kein perfektes StillTeam, wie sollte es auch gehen, nach so kurzer Zeit des Lernens und so kam es dass ich am Nachmittag dann schon an jeder Brustwarze einen kleinen blauen Fleck hatte, trotz zwirbeln der Brustwarze, also bekam ich Lanolin und zwirbelte weiter vor jedem Anlegen, was so ein bis 2 Stündlich war.
Dann kam ich auf mein Zimmer und meine Nachbarin hatte Besuch! Dieses erste Mal ging sie tatsächlich mit ihrem Besuch raus.
Ich bekam fleißig Oxytocininfusionen, da meine Gebärmutter zwar kontrahiert und schon gut zurückgegangen war, jedoch ich keinen Wochenfluss hatte...
Am Abend bekam ich dann, während meine Nachbarin 4 Brote und und und gegessen hatte ein paar Zwieback. Ich trank wie eine verrückte Tee und Leitungswasser, da dies keine Kohlensäure hatte und mir ein dicker Blähbauch profezeit wurde, da ich schon 1liter Wasser mit wenig Kohlensäure getrunken hatte.
Um 19 Uhr stand ich dann das erste mal, war nicht sehr schlimm, aber da meine Temperatur 37,5 Grad waren, und ich immer noch kein Wochenfluss hatte, bekam ich noch eine Infusion, sehr langsam gestellt und *kotz* die lief die ganze Nacht, man das war echt ätzend, besonders wenn ich links gestillt habe...
Am Abend kam dann der ganze türkische Besuch, noch mehr *kotzbrech* weil die auch nicht gingen. Naja, so konnte ich mich schon mal dran gewöhnen, mir ständig stillenderweise auf den Busen starren zu lassen.
Mit der Nachtschwester verabredete ich dann, dass die Kleine dann doch mal bei ihr sein würde, außer, wenn sie ningelich wäre oder zum Stillen.
Also nahm sie sie mit und ich versuchte 2 Stunden lang zu schlafen, aber ich hattedie Rechnung ohne meine Nachbarin, die wie ein Tier schnarchte gemacht.
Und meine Oropax waren im Bad. Also bin ich aufgestanden, Katheterbeutel in die eine Hand, Infusionsständer in die andere Hand und bin zum Schwesternzimmer, um mich zu überzeugen, dass es meiner Süßen gut ging. Und naja, es ging gut, was soll ich sagen. Meiner Süßen ging es gut, sie hatte ein wenig PreNarung getrunken und Ihr Blutzucker war stabil.
Also verabredeten wir uns für die nächste Stillzeit und ich ging meine Oropax holen. Schlafen funktionierte aber auch mit Oropax nicht, also ließ ich mir meine Kleine bringen, legte sie auf meinen Bauch, nach dem stillen und wir schliefe trotz geschnarche sehr schnell ein.
Am 11.5.2006 um 6Uhr kam dann der Katheter raus und um 8 bin ich dann das erste mal zur Toilette gegangen. Alles ging einigermaßen gut, leichte Schmerzen beim Aufstehen und Hinlegen, aber laufen und so weiter lief gut. ABER immer noch kein Wochenfluss. Erst einmal keine Intervention, da ich kein Fieber oder Schmerzen hatte und der Uterus gut kontrahiert war.
Anlege und stillen lief immer besser und ich bekam Frühstück.
Dann die Visite!
Der Oberarzt kam und überzeugte sich, dass alles in Ordnung war und fragte meine Nachbarin, wann sie denn gehen wolle, sie sagte es war Donnerstag- am Samstag!!! Hölle, dachte ich, dass kann doch nicht wahr sein.
Im übrigen hatte ich bis da noch nicht einmal Ihr Kind gesehen, also fragte ich und sie erzählte mir, dass Ihr Oktan auf der Neugeborenenintensiv lag, er war mit 56cm und 4960!!!Gramm zur Welt gekommen und hatte eine Infektion, dank Blasensprung! Mhhhhhh dachte ich, der Kleine wiegt fast 2mal soviel wie meine eigene.
Die Kleine hatte übrigens, da sie ein kleines Scheißerle ist gleich mal knappe 150 gramm verloren wiedermal Schock, aber sie hielt Ihren Blutzucker mit regelmäßigem Stillen, dass war super!
Dann war die Oma das erste mal da und ich bin zur Cafeteria gegangen, sah noch ein wenig ungelenk aus und langsamer, aber es ging.
Abends dann wieder megaviel türkischer Besuch, ich frag mich, ob die eigentlich nur mal schaun wollen, wie meine Brüste aussahen...
Nachts haben die Süße und ich dann bis auf einmal anlegen durchgeschlafen, in einem Bett.
Am 12.5.2006 ist unsere Nachbarin dann doch entlassen wurden und wir haben praktisch ein Einzelzimmer bekommen.
Die restlichen Tage bis zum 14.5.2006 unserm ersten Muttertag waren meist entspannt. Besuche sind noch ein wenig anstrengend für die Kleine, aber es läuft immer besser und wir sind inzwischen ein prima eingespieltes Stillteam ;o)
Mein Menne meint sein surrealstes Erlebnis war, als ich aus dem OP gefahren wurde und er die Kleine noch auf dem Arm hatte und sie anblickte, dass er alles um sich herum vergaß und plötzlich waren alle weg, nur er, die Kleine und schon die Putzfrauen ;o) und er fragte leise HALLOOOOOO? Erst da begriff er, dass er alles vergessen hatte, tja, das Wunder des Lebens.
So, dass war unser Geburtsbericht, sehr lang! Den Aufschnitt hab ich kaum gemerkt, alles hat ein wenig geruckelt, aber ich dachte, dass dies nicht ich, sondern der OP-Tisch wäre. Die Schmerzen waren meist erträglich, allerdings hab ich mir nach langen Ausphasen doch mal ein Schmerzmittel geben lassen...
Ich hoffe ich konnte ebenso mal einen positiven Kaiserschnitt Geburtsbericht abliefern, wie es die meisten von ihrer Spontangeburt berichtet haben...
Photos folgen, aber vermutlich erst nach dem ersten Spaziergang, der wohl gleich folgt, die Prioritäten verschieben sich halt ein wenig...
Cathy und Ihre Zoë Mae, die gerade auf Papas Bauchi schläft, aber am gerade am Wachwerden ist ;o) und der Menne, mit dem wir beide sehr glücklich sind, weil seine Anwesenheit uns beruhigt und er uns glücklich macht mit seinem Kindskopf voller Narreteien...