Daniel - Die Geburt
Eiegntlich sollte der Termin am 12.6.08 sein, aber wie immer bei diesen Dingen, wollte auch unser
Baby sich nicht dran halten und hat noch eine Woche Sonderurlaub ohne Antrag einfach in Anspruch genommen.
Am 19.6. hatten wir eine US-Kontrolluntersuchung im Krankenhaus mit Besprechung einer Einleitung.
Laut US alles ok, es waren auch keine Anzeichen dass sich demnächst was tut bei mir zu bemerken.
Somit wurde der Termin auf Samstag, 21.6. gelegt und wir wurden nach Hause entlassen.
Da Männe schon Urlaub hatte beschlossen wir, uns abends das EM-Spiel Deutschland-Portugal bei
Tante Erna anzusehen, was für uns als NICHT-Fussballfans schon eine große Leistung ist.. ;)
Gesagt, getan, es wurde 20 Uhr (Anpfiff 20:45) und ich stand grad noch in der Küche, um ein paar
Kleinigkeiten zu erledigen, da bemerkte ich, dass meine Hose vielleicht doch etwas feuchter war
als üblich... Sichtkontrolle hat ergeben, dass es hier wohl nur das Fruchtwasser gewesen sein kann...
Der Herr der Schöpfung glaubte noch an einen Scherz, als ich schon mit meiner Hebamme telefoniert hatte
und wir uns im Krankenhaus wiedersehen sollten. Wehen hatte ich da nur gering, es war einfach unangenehm
zu gehen, aber das fiel nicht mehr auf, da ich die letzten Wochen eh mehr geschlichen als gegangen bin...
Ins Auto und ab ins KH - Ankunft dort gegen 21 Uhr (mit dem Hinweis, dass das Gaspedal auch etwas tiefer gedrückt werden kann, denn Sitzen mochte ich nicht mehr...). Beim CTG waren dann auch schon gut Wehen zu erkennen, die ich
aber noch nicht als solche wahrnahm. Als ich aufstand fing es aber dann doch schon heftiger an zu ziehn..
Ich wollte es in der Wanne versuchen, daher liess Helga mir ein Bad ein. Aber ich fand nicht die richtige
Position für mich, und so langsam wurden die Wehen auch heftiger. Also nach kurzer Überlegung: Raus aus der Wanne,
Schmerzmittel in den Hintern (jetzt mochte ich das Ziehen wirklich nicht mehr) und auf die Liege...
Nach mehreren Lagewechseln waren die Beinstützen das beste Mittel für mich... Es ging gut voran, nur in der
Pressphase brauchte ich noch einen Wehentropf, da die Wehe zu kurz blieb, um "Erfolg" zu zeigen...
Die Zeit flog dahin, und als ich dann endlich doch bereit war, nach UNTEN zu drücken und es zuzulassen, das
Baby rauszulassen, war es 01:28 Uhr...
Ein Dammriss blieb mir nicht erspart, was aber mehr an den Turnübungen des kleinen Mannes zu verdanken war....
Er meinte, er müsse schonmal für später Kraulen üben und schob zum Schluss nochden Arm vor den Kopf, so dass
es natürlich etwas fies breit wurde....
Nun, mit dem Ergebnis sind alle zufrieden (4,5 Stunden Dauer insgesamt, 58cm, 5000g, 38cm Kopfumfang und topfit), der stolze Papa hielt durch, war die ganze Zeit bei mir und hat die Nabelschnur durchtrennt! Wir durften dann nach all dem Stress erstmal die erste Stunde nur für uns als neue kleine Familie sein und haben das auch sehr genossen!
Danach wurde genäht und wir bezogen für vier Tage unser Zimmer auf der Wochenstation! Das kann ich besonders
"Erst-Eltern" empfehlen, denn man ist sich doch nicht wirklich sicher, ob man alles richtig gemacht hat bei der Versorgung des Kleinen... Oder es tauchen einfach mal Fragen auf, auf die man schnell eine Antwort bekam... Ich würde es
immer wieder tun und auch immer wieder eine Beleghebamme wählen, denn durch die vorherige Betreuung ist man
sich nicht mehr fremd und es fällt bei der Geburt leichter, sich auf die Geburt einzulassen... So meine Erfahrung...
Mittlerweile ist eine knappe Woche vergangen und nach der ganzen Aufregung spielt sich das Team Mama-Papa-Sohn
langsam ein und wir sind ein gutes Team... Der Stress sitzt zwar immer noch in den Knochen, wenn man sich
gegenseitig hilft und unterstützt (seelisch wie auch aktiv "am Kind") ist alles halb so dramatisch...
Fazit: Ich wieder alles genauso machen (Entbindung mit Beleghebamme im KH mit anschliessendem Aufenthalt auf
der Station zur Erholung aller Beteiligten), nur eins nicht: KEIN Besuch am ersten Tag zuhause!!!!
Das ist nicht, weil ich keinen Besuch mag, sondern weil es überfordert. Man hat genug mit der Umstellung zu tun und
die Familie und Freunde können auch zwei Wochen warten... Telefonieren muss in dieser Zeit ausreichen!
Die Ärztin beim US sagte noch, es passiere oft, dass der Termin zur Einleitung festgelegt wird und sich das Kleine
einen Tag vorher von selbst aufmacht!! Und genauso war es dann ja auch!
Und ich hab es mir stellenweise wirklich schlimmer ausgemalt.... LASST EUCH NICHT VERRÜCKT MACHEN!!! Es klappt auch bei Erstgebärenden ohne grosse Probleme... Bei manchen Dingen ist es besser, man weiss sie einfach nicht, dann
denkt man auch nicht so viel... Hätte ich vorher gewusst, was Daniel für ein Brocken ist, wäre es schwer gewesen.....