Langsam bin ich auch mit meinem Latein am Ende Mädels
Muss euch hier mal meine Situation schildern - Achtung es wird länger - und bitte euch um Ratschläge, Tipps oder Hilfe wenn ihr könnt. DANKE
Bin aktuell in der 18 SSW und habe seit ca. drei-vier Wochen enorme körperliche Probleme (näheres dazu weiter unten).
Die Hebamme im Haus meines Frauenarztes wo ich am Dienstag zum CTG war hat mich auf ein Beschäftigungsverbot angesprochen, da Sie dies für Sinnvoll hält, da ich mich bereits in der dritten Woche fast ausschließlich im Krankenstand befinde (Schwangerschaftsbedingte Beschwerden wie Rücken- und Unterbauchschmerzen, vorzeitige Wehentätigkeiten, Kreislaufprobleme, in regelmäßigen Abständen Kopfschmerzen).
Ich sollte mich mit der Bitte um ein Beschäftigungsverbot an meinen Arbeitgeber wenden, da dieser laut Arbeitsrecht/Mutterschutzgesetz dazu verpflichtet ist, dem Arbeitsplatz so zu gestalten, dass es den Richtlinien des Mutterschutzgesetzes entspricht. Wenn dies jedoch nicht mehr gegeben ist und auch nicht entsprechend angepasst werden kann, muss der Arbeitgeber den Arbeitnehmer von der Arbeit freistellen (Beschäftigungsverbot).
Ich bin bei einer Firma in einer Teilzeitbeschäftigung als Babyfotografin in einem Krankenhaus angestellt.
Mein Arbeitsvertrag ist bis Dezember 2011 befristet, so dass ich nach der Elternzeit die regulär am 25.10.2011 beginnen würde - nicht wieder in diese Beschäftigung zurück kehren werde. Was auch damit begründet ist, dass ich mich von meinem Arbeitgeber gedemütigt und unverstanden fühle (näheres dazu weiter unten).
Ich bin dort vor Ort in der Position, dass ich Selbstständig arbeiten muss und meine Bezahlung vom Arbeitgeber erfolgt durch Provision, ich beziehe kein Festgehalt, somit bin ich für mich selbst Verantwortlich und wenn ich nichts schaffe in der Klinik, dann bekomme ich auch entsprechend wenig Gehalt!!!
Der Job hat mir immer sehr viel Spaß gemacht und ich war immer mit Herzblut dabei, weil die Fotografie neben meinem Beruf meine absolute Leidenschaft ist!
Die Probleme die sich seit einiger Zeit insbesondere während meiner Arbeitszeit noch verschlimmern, sind meiner Meinung nach auf meine Schwangerschaft und auf das Arbeitspensum und den allgemeinen Ablauf zurück zu führen.
Diese Aussage habe ich meinem Arbeitgeber Anfang dieser Woche in schriftlicher Form mit Unterstützung einiger Auszüge aus dem Mutterschutzgesetzt vorgelegt:
__________________________________________
4 Weitere Beschäftigungsverbote
(1) Werdende Mütter dürfen nicht mit schweren körperlichen Arbeiten und nicht mit Arbeiten beschäftigt werden, bei denen sie schädlichen Einwirkungen von gesundheitsgefährdenden Stoffen oder Strahlen von Staub, Gasen oder Dämpfen, von Hitze, Kälte oder Nässe, von Erschütterungen oder Lärm ausgesetzt sind.
(2) Werdende Mütter dürfen insbesondere nicht beschäftigt werden
1. mit Arbeiten, bei denen regelmäßig Lasten von mehr als fünf kg Gewicht oder gelegentlich Lasten von mehr als zehn kg Gewicht ohne mechanische Hilfsmittel von Hand gehoben, bewegt oder befördert werden.
Sollen größere Lasten mit mechanischen Hilfsmitteln von Hand gehoben, bewegt oder befördert werden, so darf die körperliche Beanspruchung der werdenden Mutter nicht größer sein als bei Arbeiten nach Satz 1,
2. nach Ablauf des fünften Monats der Schwangerschaft mit Arbeiten, bei denen sie ständig stehen müssen, soweit diese Beschäftigung täglich vier Stunden überschreitet,
3. mit Arbeiten, bei denen sie sich häufig erheblich strecken oder beugen oder bei denen sie dauernd hocken oder sich gebückt halten müssen.
__________________________________________
Die im 4 aufgeführten Absätze, fallen in den Aufgabenbereich, den ich täglich in der Klinik zu absolvieren habe und was mittlerweile nicht mehr ohne körperliche Beschwerden, sprich mit Schmerzen funktioniert.
Ich habe in der Klinik einen Koffer mit Stillkissen, Decke, Babybekleidung, Katalogen etc. Dann zusätzlich einen Rucksack, wo meine persönliche Kameraausrüstung enthalten ist, die ich für die jeweiligen Fotoshootings benötige. Seit der Schwangerschaft nehme ich in dem Rucksack auch immer schon nur das nötigste mit, aber komme da trotzdem noch auf 7,6 kg!!!
Nach mehr als einer Stunde stehen bekomme ich jedoch geraumer Zeit so starke Rückenschmerzen, dass ich das Gefühl habe in der Mitte durchzubrechen und bin dann meist den Tränen nahe - dies ist meiner Beobachtung nach zum einen auf das stehen generell sowie auch auf das tragen des Rucksacks zurückzuführen. Diese Schmerzen ziehen von Rücken in den Unterbauch, so dass ich bei anschließenden Shootings enorme Probleme habe.
Eine Therapie mit Schmerzmitteln (Paracetamol und Spritzen) wie beispielsweise eine Vertretung meines Hausarztes letzte Woche vorgeschlagen hat, sehe ich hier nicht als Alternative und schließe dieses somit aus
Es geht dann im täglichen Ablauf so weiter, dass ich von Zimmer zu Zimmer ziehe mit allem an Ausrüstung im Gepäck und jeweils bei den Müttern eine Studioähnliche Situation aufbauen muss. Hierbei muss ich mich ständig bücken, etwas aus dem Koffer holen und auf das Bett befördern, wieder bücken, dann strecken um die Decke grade zu ziehen...
Zudem kommen außerdem Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen, die in regelmäßigen Abständen auftreten und nach einer kurzen Zeit kaum noch erträglich sind.
Das Arbeitspensum, welches ich vor der Schwangerschaft geschafft habe, ist mir schon seit der ersten Krankschreibung von Seitens meines Frauenarztes nicht mehr möglich.
Mein Arbeitgeber hat mich zudem ja noch dazu aufgefordert bis zum Mutterschutz eine Umsatzsteigerung zu erzielen, welcher ich mich ebenfalls nicht mehr in der Lage sehe, da ich ja das reguläre Pensum schon nicht mehr schaffe.
Da ich ja mit der Zeit auch nicht weniger schwanger werde, sondern die Beschwerden mit großer Wahrscheinlichkeit noch zunehmen werden, sehe ich mich nicht mehr in der Lage meine Arbeit zur vollen Zufriedenheit auszuführen.
All dies habe ich meinem Arbeitgeber in schriftlicher Form vorgelegt und gestern dann einen Rückruf von meiner Gebietsleiterin erhalten. Und jetzt passt auf:
Mein Arbeitgeber ist der Meinung, dass Sie auf keinen Fall dafür zuständig sind mir ein Beschäftigungsverbot auszustellen. Die genauen Wortlaute waren: Laut Mutterschutz stellt das immer der Arzt aus...
Dieses Statement wollte man mir jedoch auf meine Anfrage hin nicht schriftlich geben, da man sich darauf stützte, dass dies ja im Arbeitsrecht / Mutterschutzgesetz nachzulesen wäre.
Des weiteren habe ich mir erneut Kommentare anhören dürfen, die ich persönlich als Beleidigung und Anmaßend empfinde:
________________________________________
"wir haben hier ganz viele Frauen die schwanger sind und bis zum Mutterschutz durch arbeiten" das ist schön, aber jede Schwangerschaft ist doch in ihrem Ablauf individuell und hier kann man nicht von der Allgemeinheit sprechen!
"denk an dein Elterngeld, wenn du jetzt nicht mehr arbeiten gehst wird das weniger"
"du kannst ja auch weniger arbeiten und dir dann so etwas dazu verdienen" - wiederspricht sich meiner Meinung nach mit der Aussage der Firma bezüglich Umsatzsteigerung!!!
"es ist für dich und dein Kind auch nicht von Vorteil wenn du die restliche Schwangerschaft auf der Couch verbringst, du musst sehen das du dich auch weiter forderst"
__________________________________________
Diese Aussage fand ich dann neben den anderen die noch gefallen sind und die ich hier jetzt nicht aufführen werde sehr unverschämt.
Nach dem Telefonat mit meinem Arbeitgeber habe ich dann bei meiner Krankenkasse angerufen um mich beraten zu lassen an wen ich mich am besten wenden kann mit meiner Anfrage auf ein Beschäftigungsverbot, da ich ja Beschwerden habe und einfach nicht mehr kann.
Dort war die Sachbearbeiterin sehr nett und meinte nach meinen Schilderungen, dass in meiner Situation ein Beschäftigungsverbot laut Arbeitsrecht/Mutterschutzgesetz auf jeden Fall berechtigt wäre.
Laut der Aussage ihres Vorgesetzten liegt das Ausstellen des Beschäftigungsverbots in meinem Fall deutlich beim Arbeitgeber!
Daraufhin hat man mich mit dem Gewerbeaufsichtsamt verbunden, wo ich die Sachlage dann erneut geschildert habe. Auch dort war man der selben Ansich und man wollte sich mit meinem Arbeitgeber in Verbindung setzen.
Ich bin an dieser Stelle noch nicht weiter gekommen, weil ich noch keine Rückmeldungen habe, aber muss ganz ehrlich sagen, dass ich mittlerweile traurig und enttäuscht bin, dass man auf meine Anfragen so reagiert, sich niemand richtig zuständig fühlt und mir weiter helfen kann.
Weiß da langsam nicht mehr weiter...
Könnte da jetzt noch immer weiter ins Detail gehen, aber ich denke ich hab hier schon so viel geschrieben und kann froh sein, wenn das einige von euch lesen und mir ggf. helfen können oder einen Tipp für mich haben!!!
Vielen vielen Dank schon mal im Voraus!!
LG, eine mittlerweile verzweifelte Verena mit Bauchzwerg (dem es zum Glück gut geht)