Hallo an alle User.
Immer wieder stoße ich auf dieses Forum. Und kam endlich dazu mich auch zu beteiligen. Ich hatte selber vor vielen Jahren eine Abtreibung hinter mir. Aber ich fange lieber an wie es überhaupt zustande kam.
Mit 21 wurde ich ungeplant schwanger, von einem Mann mit dem ich noch nicht mal in einer richtigen Beziehung war, wir haben in den Tag reingelebt, wie der ganze Freundeskreis damals, keinen regulären Alltag wo ich mein Geld mit ehrlichen Mitteln verdient habe. Als ich erfahren habe das ich schwanger wurde war mir klar abzutreiben, ich, hatte selber kein richtiges Leben wie hätte ich es dann einen Kind anbieten können, habe ich mir gesagt. Ich wollte es schnellst möglich hinter mir bringen, um nicht doch die Meinung zu ändern, gnädiger Weise bezahlte er die Abtreibung. Danach kam für mich die Wende, ich wollte nicht mehr in der Stadt wohnen bleiben, wollte dem Mann nicht mehr in die Augen sehen, der übrigens mich noch geschlagen und ausgenutzt hat. Die ganze Clique die mich negativ beeinflusst hat wollte ich keinen Kontakt mehr haben. Meinen Eltern die bis heute streng römisch katholisch sind und meinen Schwestern konnte ich es nicht zumuten, mich zu beobachten wie ich langsam verwese. Kurzer Hand bin ich weggezogen, je weiter desto besser. In der neuen Stadt fing ich endlich an richtig zu arbeiten, als Lagerhelferin, war auf mich gestellt, aber ganz vergessen konnte ich nie was ich vorher gekannt habe. Zu anderen Menschen bin ich nur zögerlich zugegangen aus Angst wieder in die schiefe Bahn zu geraten. Später lernte ich einen Mann kennen, der mein In der Firma wo ich Berufstätig war als Logistiker arbeitete, wir kamen uns näher nach einem halben Jahr als wir uns kennengelernt haben, haben wir geheiratet und sind es immer noch. Mit der neuen Stadt und ihm habe ich gelernt erwachsen zu werden, Verantwortung zu tragen, einfach ein besserer Mensch zu werden. Nach knapp einem Jahr haben wir, ich mit 26 und er mit 31 unser erstes gemeinsames Kind bekommen. Das ist mein ältester, er ist jetzt 28 Jahre alt, sein Bruder ist 24, beide studieren BWL und unser Nesthäkchen ist 19 Jahre. Unser einzige Tochter, die vor einem Jahr selber ein Mädchen zur Welt gebracht hat. Anfangs war es für sie und ihrem Freund Neuland, aber wir standen alle hinter Ihr. Meine Tochter ist auch neben meinem Mann, die einzige Person die von meiner Abtreibung damals weiß, ich habe es ihr bewusst in der Schwangerschaft erzählt. Sie hat Rotz und Tränen geheult und weiß genau, dass sie mir auch alles anvertrauen kann und liebt mich dennoch. Dieses Jahr begann ihre Ausbildung zur Laborassistentin, die kleine bleibt oft bei mir, und bin glücklich sie zu haben, alle zu haben. Durch meinen Mann habe ich auch wieder Kontakt zu meinen Eltern aufbauen können.
Ich will um Gottes Willen die Abtreibung nicht schön reden. Aber es ist nicht der Untergang, vom Fötus ja. Ich frage mich bis heute ob ich meine Familie überhaupt verdient habe. Ich hatte unheimlich viel Glück einen ehrlichen Mann kennen gelernt zu haben. Ich weiß nicht was wäre wenn ich damals nicht abgetrieben hätte. Jedenfalls hätte ich es mit Hals und Beinbruch schaffen können. Aber es wäre kein schönes Leben gewesen, wie ich es heute habe. Ein Embryo habe ich bei der Abtreibung verloren, kann aber nun meinen 54 Jahren mein Leben mit meinem Mann teilen, habe 3 Kinder und eine Enkelin. Das wäre ohne die Abtreibung nie zustande gekommen. Ich kann offen sagen das ich die Abtreibung nicht mehr bereue.
Ich wünsche jeder Frau, egal wie sie sich entscheidet viel Glück. Es immer einen Weg gibt, ich bin tief gefallen, dass Wüsche in niemanden.
Alles Gute die Mörderin.