P.s. Der vorletzte Absatz ist wichtig für dich:
Zytomegalie
Zytomegalie ist eine weit verbreitete, aber recht unbekannte Virusinfektion. Eine Erstinfektion bei einer Schwangeren ist selten, ebenso eine Übertragung des Virus auf das Ungeborene. Dennoch besteht für infizierte Kinder ein geringes Risiko für schwere Entwicklungsstörungen. Wichtig ist deshalb, durch Hygienemaßnahmen wie häufiges Händewaschen einer Ansteckung vorzubeugen.
Das Zytomegalie-Virus gehört zur Gruppe der Herpesviren. Es wird über Körperflüssigkeiten wie Speichel, Sperma, Urin und Blut übertragen. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis sechs Wochen. Bei Menschen mit gesundem Immunsystem verläuft die Krankheit in der Regel wie eine leichte Grippe, deshalb bleibt eine Zytomegalie-Infektion oft unbemerkt. Da das Virus auch nach dem Ausheilen der Infektion lebenslang im Körper bleibt, ist ein Wiederaufflammen der Infektion möglich.
Infektionsrisiko in der Schwangerschaft
Etwas mehr als die Hälfte der Schwangeren trägt Zytomegalie-Viren in sich, weniger als vier von 100 Frauen infizieren sich während der Schwangerschaft neu. Die Viren werden nur selten auf das Ungeborene übertragen.
Durch einen Test auf entsprechende Antikörper kann eine Infektion bei der Mutter nachgewiesen werden. Er gibt jedoch keinen sicheren Aufschluss darüber, ob auch das Kind infiziert ist. Zudem gibt es gegen Zytomegalie keine Behandlungsmöglichkeit, die wissenschaftlich abgesichert ist. Der Test ist also wenig aussagekräftig und hat keine Konsequenzen. Er ist daher kein Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge und muss privat bezahlt werden.
Mögliche Folgen
Die allermeisten Babys, die sich im Mutterleib infiziert haben, werden gesund geboren. Falls das Virus zu Erkrankungen oder Fehlbildungen beim Kind führt, betreffen diese vor allem das Nervensystem. Spätfolgen der seltenen Infektion können daher körperlich-geistige Entwicklungsstörungen sein.
Wichtig: Vorbeugung
Für Schwangere ist Hygiene die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme. Dazu gehört z.B. häufiges Händewaschen. Hygiene ist dann besonders wichtig, wenn man viel mit kleinen Kindern und deren Ausscheidungen zu tun hat. Schwangere ohne Zytomegalie-Antikörper dürfen deshalb nicht mehr als Erzieherinnen arbeiten, wenn sie während ihrer Arbeit Kinder wickeln müssen.
Infizierte Mütter können das Virus beim Stillen auf das Kind übertragen. Besonders groß ist das Risiko für Frühgeborene. Deshalb kann es ratsam sein, bei einem positiven CMV-Antikörper-Nachweis auf das Stillen zu verzichten.