Eine gute Freundin ist von ihrer Ex-Affäre schwanger geworden. Leider verhielt sich der Mann dann nicht wirklich nett, zuerst wollte er sie zu einer Abtreibung drängen, dann machte er sich ganz aus dem Staub. In dieser schwierigen Lage entschied sie sich, dann doch abzutreiben und traute sich mir an. Ich habe sie heute zum Termin begleitet, der ihr schwer gefallen ist, es war der Ärztin nach der allerletzte Tag an dem eine Abtreibung noch legal möglich wäre. Wir liefen noch auf und ob ob sie wirklich hineingehen soll, entschied sich dann aber es machen zu lassen. Danach habe ich sie abgeholt und sie durfte auch ein paar Studen noch bei mir zu Hause sich ausruhen.
Es ist mir selbstverständlich, einer Freundin in einer schweren Lage zu helfen. Aber die Situation überfordert mich. Obwohl sie danach sagte, dass sie spüre, wie richtig die Entscheidung sei, war sie sehr traurig und weinte über eine Stunde lang, und das sogar ziemlich laut. Es hat mich überfordert. Was soll ich als Mann sagen? Es ist ihre Entscheidung, aber sie versuchte da die Lasten auf mich abzuwerfen und erwartete von mir Zustimmung, dass sie nur das richtige getan hat. Ich kann mich da nicht einmischen.
Als sie sich beruhigt hatte, sah es schon besser aus. Leider war das eine falsche Erwartung meinerseits. Sie bat mich darum, sie zu unterstützen, wie sie es ihrer Affäre sagt. Er soll, aus welchen Gründen auch immer, nicht erfahren dass sie abgetrieben hat. Und ich soll, wenn ich gefragt werde, behaupten, dass ich gerade bei ihr war, als sie Blutungen bekommen hat, sie ins Krankenhaus gefahren habe, wo sie wegen einer Fehlgeburt operiert werden musste. Obwohl ich verstehe, dass ihre Situation nicht einfach ist, habe ich gesagt, dass ich bei so was nicht mitmache. Sie warf mir dann, als sie gegangen ist, vor, ihr nicht genügend zu helfen.
Kann ich als Mann mich da nicht hineinfühlen? Habe ich falsch reagiert? Hätte ich gar nicht meine Unterstützung anbieten sollen? Was kann ich jetzt tun? Soll ich den Kontakt abbrechen? Es war für mich nicht einfach, die Schwangerschaft war nicht von mir. Aber die Situation dann doch unangenehm. Eine Arztassistentin quatschte mich noch an, als ich gefragt habe, ob die OP gut verlaufen sei, als Mann durfte ich ja nicht in den Ausruhraum rein, sie meckerte, dass wir uns das lieber hätten früher entscheiden sollen, da sie wirklich schon sehr weit war, mit so einem vorwurfsvollen Ton. War mir zu peinlich, mich dann zu rechtfertigen, sie sei gar nicht von mir schwanger. Ich tat es für sie. Ich tat alles was ich in meinen Augen tun konnte, und jetzt wirft sie mir vor, sie im Stich zu lassen?
Wie soll ich reagieren, wenn ich von ihrer Affäre mal gefragt werde, was gelaufen sei? Wahrheit? Ihre Lügengeschichte? Oder jegliche Information verweigern?