Hallo meine Lieben. Ich bin neu hier und hoffe auf ein wenig Verständnis wenn ich mich jetzt mal kurz auskotzen/ausheulen muss, vielleicht kann mich der ein oder andere ja berichten wie ihr dieses schwere Schicksal verarbeitet habt!
Also, mein Partner und ich (beide 22) wünschten uns ein Baby, zwar erst später (so mit 25/26) da ich beruflich gerade einen enormen Aufstieg machte und ich später meinen Kind etwas bieten möchte. Voriges Jahr zogen wir in ein eigenes Haus, waren beide überglücklich. Eines Tages bekam ich allerdings ein komisches Brustspannen. Übelkeit wurde zur Morgenroutine und meine Tage blieben auch aus. Ich malte mir aus, was passiert wenn ich doch jetzt schwanger bin? Wir wollten uns doch Zeit lassen. Meine Symptome schiebte ich einfach auf den Stress in der Arbeit (habe bis dato noch keinen SS Test gemacht, aus Angst vor der Wahrheit) Tage vergingen und mittlerweile konnte ich die Symptome gut ignorieren, bis mein Partner meinte ich solle nun endlich den Test machen um Klarheit zu haben! Na gut, ich ging in die Apotheke und holte gleich mal 2 tests die ich beide gemacht habe -Schock - beide positiv! (29.3) Ich verfall zuerst in Panik, hatte Zukunftsängste ob wir dass alles auch hinbekommen usw.. Ich ging zum Frauenarzt (11.04) und war sooo nervös, mittlerweile freuten wir uns aber dennoch auf das Würmchen und wir freundeten uns auch mit dem Gedanken an Eltern zu werden! Ich saß nun ganz hibbelig auf dem Stuhl und wartete bis mein Arzt mir gratulierte! Ich spürte so ne Freude hatte Tränen in den Augen.
WIR WERDEN ELTERN!
Wir konnten unser Glück kaum Fassen, wollten mit dieser Nachricht aber noch warten um es zu erzählen bis auf meinen AG, den musste ich bescheid geben, war zwar erst 7/8ssw (durch meinen unregelmäßigen Zyklus konnte ich nicht genau sagen, wann meine letzte Periode war) aber ich muss körperlich viel schweres tragen und dass wollte ich ab dem Zeitpunkt einfach nicht mehr. Am 18.4 hatte ich eine weiteren Untersuchung und siehe da: Das Herzchen blubberte nur so vor sich hin! Ein großartiges Gefühl. In unsrer Freude kauften wir schon die ersten Strampler, kleine Söckchen und eine Jacke (ET wäre 27.11). Wir waren überglücklich!
Doch dass sollte sich bald ändern. Ich sollte am 02.05 nochmals kommen wegen dem Mutter Kind Pass. Hätte ich gewusst, was dieser Tag mit sich bringt, wäre ich im Bett geblieben. Ich also mit voller Begeisterung zum Arzt gefahren, um endlich ein neues Bildchen von meinem Schatz zu bekomme. War ja nun in der 11 ssw und dachte mir, nun müsste man ja schon mehr sehen vom Würmchen. Doch dann der Schock, der schlimmste Tag in meinem Leben, dieser Satz, ich bekomm ihn nicht mehr ausn Kopf
"Es tut mir sehr leid Ihnen das sagen zu müssen, aber das Herzchen schlägt nicht mehr und ich sehe auch keinerlei Körperbewegungen mehr, hier die Überweisung ins KH".. Ich bekam nach diesem Satz gar nichts mehr mit. War wie in Trance. Wie? Mein Baby und kein Herzschlag mehr? Dass gibt es nicht, der hat bestimmt nicht gut gekuckt oder mein Baby lag blöd.. Ich also ab ins KH, zum Glück war mein Partner mit dabei, dem die Situation sehr zusetzte. Die Autofahrt kam mir wie ne Ewigkeit vor, obwohl das KH nur 10 Minuten entfernt lag. Immer wieder sagte mein Freund auf der Hinfahrt, hoffentlich hat das Baby nichts, bitte sei Gesund. Es machte mich wahnsinnig und zeitgleich extrem traurig! Ich ab zur Gyn Station wo ich sofort Untersucht wurde und mir dieser Arzt die traurige Wahrheit leider bestätigen musste. In mir brach eine Welt zusammen, ich kam aus dem weinen gar nicht mehr raus, mein Hals schnürte sich zu und es fühlte sich an, als bekäme ich keine Luft mehr. Die Ärzte redeten und redeten, doch ich nahm wenn überhaupt nur ein Drittel auf. Ich weiss nur noch dass ich am 10.05 nochmal kommen sollte wegen AS (Diagnose Missed Abortion)
Ich fuhr heim, sagte nichts mehr, heulte nur, mein Partner war geschockt, auch er hatte keine Worte über die Lippen gebracht. Mir gingen 1000 Fragen durch den Kopf. Wieso? Warum mein Baby? Hab ich etwas falsch gemacht? Mich ungesund ernährt? Nicht gut genug aufgepasst auf mein Würmchen? All diese Fragen blieben bis heute unbeantwortet. Mir wurde nur gesagt nach der AS dass dies leider Laune der Natur sei.
Nun bin ich seit dem 02.05 daheim, am Dienstag geh ich wieder arbeiten, ich denke mir wird etwas Abstand gut tun. Ich vermisse mein Baby so sehr, ich heule mindestens 1x am Tag, meist am Abend, wenn ich da sitze und nachdenke. Niemand wusste von der SS und niemand vom Familienkreis weiß nun dass ich mein geliebtes Baby verloren habe. Wir wollten meine Mutter am Muttertag damit überraschen, aber leider wurde uns das verwehrt. Ich bin todunglücklich, möchte es vorerst niemanden sagen (Chef und Mitarbeiter wissen allerdings davon). Nun führe ich seit einigen Tagen eine Art Tagebuch, wo ich täglich rein schreibe wies mir geht, meine Gedanken usw..
Wie habt ihr es geschafft die Trauer zu verarbeiten? ich weiß, jeder verarbeitet soetwas anders, aber vielleicht hat der ein oder andere ja nen Tipp für mich. Ich hab mir nun das Buch "Gute Hoffnung jähes Ende" bestellt.
Sorry fürs ausheulen, nun gehts mir etwas besser.
Es tut mir für jeden einzelnen von euch leid, dass ihr das ebenfalls durchmachen musstet
Ich drück euch alle mal ganz Lieb, unsre Engeln wachen nun über uns :-)
Liebe Grüße.