Hallo!
Ich bin hier wahrscheinlich für viele Menschen das "größte Monster" was man sich Vorstellen kann - denn ich bin eine Ärztin (wenn auch gerade in Elternzeit) - die auch Abtreibungen durchgeführt hat - und es auch wenn ich in meinen Beruf zurrück kehren wird, weiter tun werde.
Eine Abtreibung durchzuführen gehört sicher nicht zu den Aufgaben, die ich gerne tue. Eine Frau durch eine Glückliche Schwangerschaft zu begleiten, ihre Freude bei Ultraschall-Aufnahmen zu sehen, die Freude auf das Kind zu erleben - das macht mir in meinem Beruf sehr viel mehr Freude (und daran verdiene ich auch deutlich mehr Geld als an einer Abtreibung!!) .
Aber ich habe Frauen und Mädchen erlebt, bei denen eine Schwangerschaft Panik, Angst und Entsetzen ausgelöst hat - die geheult haben. Mädchen, die Tagelang nichts gegesessen haben, weil sie gehofft haben, so das Kind zu verlieren - und und und.
Da ich mich entschieden habe, Abtreibungen durch zu führen, habe ich sehr viele Mädchen und Frauen erlebt, denen es so geht - und ihre erleichterung erlebt, wenn es vorbei war.
Ich schreibe hier, weil ich so viel Mist und Falsche Dinge Lese.
1.) Man klärt die Frau auf, was es passiert. Ich mache VOR jedem Abbruch eine Ultraschall-Untersuchung. Ich zwinge keine Frau hin zu sehen, die meißten wollen es aber von sich aus.
2.) Sehr viele der Frauen, die deswegen zu mir kommen, haben bereits Kinder und sind sich desewegen um so mehr bewußt, was passiert
3.) die meißten Bilder, die es im Internet zu sehen gibt, sind Fälschungen oder zeigen einen Abbruch zu einem sehr viel Späteren Zeitpunkt (ich selber mache keine Spätabbrüche, weil ich persönlich das nicht könnte - aber ich weiß, in welchen Siuationen das überhaupt gemacht wird und bewundere die Ärzte, die diesen verzweifelten Frauen helfen). Allen voran der Film "der Stumme Schrei". Ich war bei mehr als eine Abtreibung dabei - und weiß, was zu sehen ist.
Ich empfehle meinen Patienten, wenn sie sich WIRKLICH informieren wollen, wie weit ihr Kind entwickelt ist - sich auf einer Seite zu informieren, die Schwangere Frauen aufklären soll - und erzähle ihnen, wenn sie es wissen wollen, das gleiche.
Alles andere muss eine Patientin mit ihrem Gewissen vereinbaren können.
4.) Ich will alles nicht schön reden, ich weiß, dass Leben beendet wird dadurch - und ich weiß auch, dass eine Frau die entscheidung selber Fällen muss und nicht gedrängt wird. Ich habe auch schon Männer/Freunde/Familie raus geschmissen, um mit der Patientin alleine zu reden - und mehr als eine ist auch doch noch nach Hause gegangen, nachdem ich noch mal gefragt habe. Aber ich trage nicht die alleinige Verantwortung für die Entscheidung.
5.) Verhütung: In diesem Foren scheint es erstaunlich viele Frauen zu geben, denen nie ein Fehler bei der Verhütung passiert - das ist wirklich total erstaunlich - im meinem Alltag ist das anders.
Ich will gar nicht wissen, wie viele "Wunschkinder" ich schon auf die Welt gebracht habe, wo die Mutter eigentlich die Pille verschrieben hatte - und wie oft ich die Pille danach verschrieben habe.
Kondome können reißen, Pillen werden vergessen - weil meine Patienten keine Perfekten Maschinen sind.
Ich kann aufklären und versuche, für jede Frau/ jedes Mädchen die beste Lösung zu finden - aber Fehler kann man nie 100% ausschließen.
Abgesehen davon ist KEIN Verhütungsmittel 100% sicher.
Meine letzte Geburt war ein "Trotz-Spiralen-Kind" ..