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Wie gelangt das Blut meines Babys in mein Blut?
Es besteht die Möglichkeit, dass sich ein wenig Blut Ihres Babys mit Ihrem Blut vermischen kann, beispielsweise nach einem Schwangerschaftsabbruch, einerektopen Schwangerschaft
, vaginale Blutungen, einer Fehlgeburt, einerChorionzottenbiopsie (CVS)
, einerAmniozentese (Fruchtwasseruntersuchung)
oder einer äußeren Wendung (die ausgeführt wird, um Babys in Steißlage in eine Position mit dem Kopf nach unten zu drehen) oder nach einem harten Schlag auf den Bauch.
Ihr Blut und das Blut Ihres Babys haben auf jeden Fall bei der Geburt miteinander Kontakt, besonders wenn es eine traumatische Geburt ist, Sie einenKaiserschnitt
haben oder diePlazenta manuell entfernt wird
.
Können Rhesus-Antikörper verhindert werden?
Wenn Sie einmal Antikörper produziert haben, bleiben diese für immer in Ihrem Blut, bzw. werden im Falle eines Kontaktes im Blut rasch nachproduziert. Deshalb ist es wichtig zu verhindern, dass Antikörper hergestellt werden. Glücklicherweise kann dies leicht mit Hilfe von Anti-D-Immunglobulin erreicht werden. Es wird in einen Muskel injiziert, gewöhnlich in den Gesäßmuskel.
Anti-D zerstört schnell fetale Blutkörperchen in Ihrem Blutkreislauf, bevor Antikörper produziert werden können. Dies bedeutet, dass Sie keine Antikörper in Ihrem Organismus haben, die in dieser oder Ihrer nächsten Schwangerschaft eine hämolytische Krankheit verursachen können.
Anti-D wird seit 1969 verwendet und kann nach jedem Sensibilisieren gegeben werden. Deshalb ist die hämolytische Krankheit heutzutage sehr selten. Wenn Sie bereits Antikörper in Ihrem Organismus haben, bekommen Sie kein Anti-D, weil das nur die Produktion von Antikörpern verhindert, aber bereits vorhandene nicht entfernen kann.
Woher kommt Anti-D und kann es mir oder meinem Baby schaden?
Anti-D kommt aus dem Plasma, dem klaren, gelblich flüssigen Teil des Blutes. Das Blut kommt von menschlichen Spendern, die mindestens zwei Interviews über ihren Lebensstil und ihre Gesundheit durchlaufen, bevor sie als Spender akzeptiert werden. Das Blut wird auf HIV,Hepatitis B
und Hepatitis C untersucht.
Die Herstellung von Anti-D wird in Deutschland streng kontrolliert um zu verhindern, dass ein bekannter Virus vom Spender auf den Empfänger übertragen wird. Es wird geschätzt, dass dies nur bei einer einzigen Dosis auf 10.000 Milliarden vorkommt.
Gelegentlich kann Anti-D eine allergische Reaktion hervorrufen. Aber das ist selten. Aus diesem Grunde sollten Sie noch 20 Minuten nach der Spritze unter ärztlicher Aufsicht bleiben und sofort Bescheid sagen, wenn Sie sich schlecht fühlen. Anti-D ist für Ihr Baby nicht schädlich.
Woher weiß ich, ob ich Antikörper in meinem Blut habe?
Ihr Arzt/Ihre Ärztin achtet auf Antikörper, wenn Sie in der frühen Schwangerschaft Ihre routinemäßigen Bluttests machen lassen und dann wieder in der 28. Woche. Seit der Einführung von Anti-D hat sich die Zahl der Frauen, die Antikörper entwickeln, sehr verringert und bei nur sehr wenigen Frauen werden heutzutage Antikörper gefunden.
Wenn Antikörper in Ihrem Blut gefunden werden, wird Ihr/e Frauenarzt/-ärztin während der gesamten Schwangerschaft regelmäßig Tests durchführen, um festzustellen, ob Sie schon Rhesus-Antikörper gebildet haben. Außerdem wird auf Anzeichen von Anämie bei Ihrem Baby geachtet. Diese kann durch Bluttransfusionen vor der Geburt Ihres Babys behandelt werden. In den meisten Fällen sind die Ergebnisse sehr gut.
Warum bietet mir mein Arzt/meine Ärztin Anti-D-Injektionen an, obwohl ich in dieser Schwangerschaft noch keine Blutungen hatte?
Zwischen ein und 1,5 Prozent aller rhesusnegativen Frauen entwickeln während der Schwangerschaft Anti-D-Antikörper. Diese werden auf unbemerkte geringe oder stille Blutungen aus der Plazenta zurückgeführt. Dies geschieht gewöhnlich in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft aber Sie werden es nicht bemerken, da kein Blut in die Vagina gelangt.
Um dem vorzubeugen, wird empfohlen, dass allen rhesusnegativen Frauen Anti-D in der 28. Schwangerschaftswoche routinemäßig angeboten wird. Sollten früher Blutungen auftreten oder andere Ereignisse, die eine Anti-D-Gabe erforderlich machen, sollte die Einnahme alle 12 Wochen wiederholt werden.. Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, sollten Sie mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin sprechen.
Was geschieht nach der Geburt meines Babys?
Nach der Geburt wird eine Blutprobe entnommen, um die Blutgruppe und den Rhesusfaktor ihres Babys zu bestimmen. Das Blut wird aus der Nabelschnur genommen. So braucht Ihr Baby keine Blutentnahme.
Wenn Ihr Baby rhesuspositiv ist, bekommen Sie noch eine Anti-D-Injektion. Das muss innerhalb von 72 Stunden nach der Geburt geschehen, damit bei Ihnen keine immunologische Abwehrreaktion ausgelöst wird. Aus einer Vene Ihres Arms wird auch Blut entnommen, um es auf Antikörper zu untersuchen. Wenn große Mengen gefunden werden, wird vielleicht eine größere Dosis Anti-D gebraucht. Wenn Ihr Baby rhesusnegativ wie Sie ist, brauchen Sie kein Anti-D.