Der Tread ist leider schon über 5 Jahre alt, aber vielleicht meldet sich ja noch jemand. Ich bin gerade in einer ähnlichen, wahrscheinlich noch etwas krasseren Situation: Ich war mit meiner Freundin seit Anfang des Jahres zusammen. Es war, so glaubte ich, die perfekte Beziehung. Schon nach wenigen Monaten begannen wir über Kinder zu sprechen, verzichteten alsbald auf Verhütung. In diese Zeit fiel unser erster Streit. Ich erzählte ihr von gescheiterten Beziehungen, Verletzungen aus der Kindheit und zeigte ihr meine schwache Seite. Drei Wochen später hatten wir einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Sie wurde plötzlich total panisch, entschied sich für die Abtreibungspille. Ich unterstützte sie noch, obwohl ich das Kind wollte. Sie fuhr ins KH, entschied sich aber gegen die Pille. Sagte mir nach ihrer Rückkehr mit einem Lächeln im Gesicht: "Und nun wirst du Papi". Es war der schönste Tag in meinem Leben. Wir erzählten es unseren Eltern und Geschwistern und begannen die Zukunft zu planen. Sie Ende 20, ich Anfang 30 haben keine finanziellen Probleme und unsere Eltern hätten uns sowieo unterstützt. Es verging keine Woche und sie wurde wieder total panisch. Sagte plötzlich, dass sie mit mir kein Kind bekommen könne. Machte mir die wildesten Vorwürfe und sagte, dass sie das Kind wegen meinem Verhalten damals nicht bekommen könnte. Fuhr erneut ins KH und brach die Schwangerschaft ab. Drei Tage danach hat sie mich verlassen. Mit dem Hinweis, dass wenn ich mich damals nicht so verhalten hätte, wir jetzt Eltern werden würden. Mir ist nichts geblieben, außer der tagtägliche Schmerz. Sie fehl(t)en mir jeden Tag. Wochenlang habe ich nichts von ihr gehört, irgendwann im Sommer hat sie mir betrunken eine SMS mit unserem gemeinsamen Lied geschickt. Danach aber den Hinweis nicht ausgelassen, dass ich diese Nachricht ignorieren solle. Habe ich gemacht. Wieder einen Monat später hat sie sich wieder gemeldet, zu meinem Geburtstag. Wir haben uns zweimal getroffen, ich habe kaum was gesagt, ihr aber das Ultraschallbild zurückgegeben, meine letzte Erinnerung daran. Danach fuhr sie in den Urlaub, wieder drei Wochen Funkstille. Dann ein besoffenes SMS meinerseits und irgendwann meldete sie sich wieder. Wir haben uns immer wieder getroffen, aber nie durfte ich sagen, was das alles in mir ausgelöst hatte. Irgendwann wurden die Streitereien dann schlimmer, ich war komplett verzweifelt, hab sie nur noch angefleht und angebettelt zurückzukommen. Wir haben uns geküsst, miteinander geschlafen, ich dachte es könnte wieder werden. Dann bekam ich den nächsten Wutanfall, habe sie angeschrien und das immer und immer wieder. Seit 10 Tagen hat sie den Kontakt komplett abgebrochen mit dem Hinweis, dass wenn ich sie 6 Wochen in Ruhe lasse, sie sich vielleicht wieder meldet im Dezember. Mir ist schon klar, dass ich durchgedreht habe, dass ich mich oftmals nicht richtig verhalten habe, aber ich war in der schwersten Situation ihres Lebens für sie da. Sie sagte nachher bei unseren Gesprächen, das wäre doch selbstverständlich. Aber als ich drei Tage nach der Abtreibung ihre Nähe suchte, sagte sie mir ich solle sie in Ruhe lasse und trennte sich am Tag danach. Ich habe das Gefühl den schlimmsten Alptraum jeden Tag aufs Neue zu erleben und ihr ist es einfach nur egal. Sie muss studieren, arbeiten, sich um sich kümmern. Diese Härte, diese Kälte, dieses Desinteresse macht mich kaputt. Und das nach einem magischen Moment und als wir dieses Kind gezeugt haben. Sozusagen vom Himmel in die Hölle und das innerhalb von drei Wochen. Und sie macht weiter. Ich stehe still und kann nicht mehr.