granya_11958726Ich glaube du willst es wirklich nicht verstehen
Warum soll ich froh sein, dass ich >>>nicht so eine schwere Entscheidung treffen muss<<<???
Was hat das mit froh sein können zu tun? Ich würde, selbst wenn ich mal in deiner Situation oder der Situation der Freundin der TE sein sollte, NIEMALS so eine Entscheidung treffen müssen. Weil es da aus meiner Sicht, nach meinen ethischen Überzeugungen GAR NICHTS zu entscheiden gibt. Weil niemand in meinen Augen das Recht hat, zu entscheiden, dass ein anderer Mensch nicht leben darf. Also würde ich gar nichts entscheiden, sondern die Situation so nehmen wie sie ist. Wenn ich mich für ein Kind entscheide, denn ohne Wenn und Aber.
Und aus medizinischen Gründen trifft man die Entscheidung einer Abtreibung nicht. Tut mir leid, aber das sehe ich als Ausrede.
Nur weil ein Mensch körperlich oder auch geistig behindert ist, wird er nicht plötzlich zum "Nicht-Menschen", so dass man ihm sein Leben nehmen dürfte.
Auch Menschen, die an Spina bifida leiden, können (natürlich in Abhängigkeit vom Grad des Neuralrohrfehlbildung) ein normales Leben führen; zumal Spina bifida ein rein körperlicher Defekt ist, der mit geistigen Einschränkungen nicht einhergeht. Solche können auftreten, wenn zur Spina bifida, wie offenbar in deinem Fall, ein Hydrozephalus hinzutritt.
Auch diese Diagnose bedeutet aber nicht per se eine schwere geistige Behinderung.
Man geht beim Hydrozephalus im Hinblick auf kognitive Fähigkeiten etwa von einer Dreiteilung aus:
ein Drittel der Betroffenen hat schwerere geistige Einschränkungen, ein Drittel leichte Behinderungen,
ein Drittel lebt normal.
Wie stark Beeinträchtigen im Endeffekt tatsächlich sind, kann man im Vorfeld in aller Regel nicht mit letzter Sicherheit sagen. Das ergibt sich im allgemeinen erst nach der Geburt des Kindes. Auch dein Kind hätte also durchaus die Chance auf ein (nahezu) normales Leben gehabt.
Warum gibt man eine solche Chance leichtfertig her?
Das werde ich niemals verstehe! Wenn mein Kind auch nur den Hauch einer Chance hätte, ein normales Leben zu führen, dann werfe ich diese Chance doch nicht so einfach weg. Und auch wenn die Ärzte mir nicht viel Hoffnungen machen würde, würde ich doch für jede klitzekleine Chance, jeden noch so kleinen Fortschritt, den mein Kind machen könnte, kämpfen. Ärzte sind keine Götter, und Kristallkugeln und ein paar Tassen Kaffeesatz um daraus mit endgültiger Sicherheit die Zukunft zu lesen, stehen denen auch nicht zur Verfügung. Die sind schlichtweg nicht allwissend; können sich immer auch irren oder bestimmte Dinge einfach nicht vorab sagen.
Wenn man nicht mal bereit ist für sein WUNSCHKIND und dessen Leben zu kämpfen, wofür bzw. für wen dann?