Weil hier immer Märchen in die Welt gesetzt werden, einmal ganz sachlich.
28. Mai: Ich habe meine letzte Periode bekommen, alles ganz normale.
Die folgenden Wochen sind stressig, weil das Semester zu Ende geht. Ich habe mit meinem Freund häufig Sex. Will mir endlich die Pille verschreiben lassen, komme aber nicht dazu. Wir nehmen Kondome.
26 Juni: Eigentlich sollte mal meine Regel kommen, kommt aber immer noch nicht.
10 Juli: Meine letzte Prüfung. Immer noch keine Periode. Wohl der Stress denke ich. Ich kaufe einen Schwangerschaftstest.
11. Juli: Schwangerschaftstest positiv.
16. Juli: Termin bei meinem Frauenarzt. Er bestätigt mir die Schwangerschaft.
23. Juli: Termin bei der Beratungsstelle. Mühsames Gespräch, weil die Frau mir was davon erzählt, was für Hilfen ich bekommen würde mit Kind. Interessiert mich nicht.
28. Juli: Telefoniere Ärzte ab, die Abtreibungen durchführen. Schwierig mit Terminen, weil ich ab Ende Juli für 2 Wochen in Urlaub bin.
18. August, endlich zurück aus dem Urlaub. Jetzt soll es schnell gehen. Ist aber kompliziert. Alle Ärzte wollen es mit Vollnarkose machen, die will ich nicht.
21. August: Mache einen Termin bei einer Ärztin, die es auch mit örtlicher Betäubung macht.
24. August: Vorgespräch zur Operation. Sie zeigt mir am Ultraschall wie das Ding aussieht. Ich will es endlich weg haben. Sie gibt mir ein Zäfpchen mit, das ich in der Nacht vor der OP einführen soll, damit der Muttermund weicher wird.
25. August: Ich führe kurz nach Mitternacht das Zäpfchen ein. Habe schon ein wenig Angst, in der Nacht habe ich viel Sex mit meinem Freund.
25. August, 8 Uhr: Ich berete die Praxis und gehe ins Wartezimmer.
8:15 ich werde gerufen, lege mich auf den Stuhl.
Dann macht sie meine Beine mit Riemen fest, damit ich nicht zu sehr zucke. Sie densinfiziert, führt das Spekulum ein. Dann Stifte um es zu dehnen. Nach 5 Minuten führt sie ein Röhrchen in mich hinein. Sie beginnt mit dem Absaugen, nach nicht einmal 5 Minuten ist sie damit fertig. Ich höre das Sauggerät und wie etwas ab und zu flutscht. Beim Aufstehen sehe ich die Saugglocke, ist voll mit blutigem Gewebe. Bin echt erleichtert, das Ding ist raus, ich bin nicht mehr schwanger.
Darf mich dann noch ausruhen und gegen Mittag nach Hause gehen.
17:00 Ich trinke ein Glas Sekt, auch um den Kreislauf zu stabilisieren, habe es super überstanden.
Fühle mich gar nicht schlecht dabei. Denn was soll ich mit einem Kind? Will studieren, Party machen. Ich mache doch meine Figur nicht kaputt. Keine Sekunde habe ich irgendwie an das Kind gedacht, es war für mich Gewebe das ich raushaben wollte, das nichts in mir zu suchen hat. Ich bin echt froh in einem Land zu leben, in dem die Frauen entscheiden dürfen ob sie das Ding in ihrem Bauch lassen oder wegmachen.