Hallo du
ich kopiere dir hier einmal meinen Erfahrungsbericht. Ich habe vom 15.-17. März mit Mifegyne abgetrieben.
Die Einnahme von den 3 Tabletten Mifegyne musst du in der Arztpraxis machen. Diese Tabletten haben bei mir gar keine Nebenwirkungen gehabt, lediglich eine LEICHTE Schmierblutung setzte ein. Auch kann ich nicht behaupten, dass ich mitbekommen habe, wie der Embryo gestorben ist. Es war alles ganz normal körperlich. Seelisch solltest du dir schon im Klaren drüber sein, dass du bei einem medikamentösen Abbruch "mittendrin statt nur dabei" bist.
Jetzt der kopierte Text:
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Bei mir ist es heute passiert....
Ich habe heut morgen in der Arztpraxis zwei Tabletten mit Prostaglandin bekommen. Danach bin ich mit meinem Freund in einen Ruheraum gebracht worden, wo ich mich hinlegen konnte und DVD's gucken. Die Praxis, in der ich war, ist wirklich klasse, ich habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, dass mich jemand für meine Entscheidung verurteilt. Im Gegenteil. Die Sprechstundenhilfe hat mich aufgebaut, weil es mir nicht so gut ging, und meinte, niemand habe das Recht dazu, eine andere Frau für ihre Entscheidung zu verurteilen. Leicht macht es sich wohl kaum jemand.
Kurz nach der Tabletteineinnahme habe ich Kreislaufprobleme bekommen, leichte Atemnot und Unterleibsziehen, was aber nach ca. 10 min vorbei war. Danach hatte ich so gut wie keine Schmerzen mehr. Die Blutung hat allerdings erst nach 3 Stunden eingesetzt. Die Ärztin machte einen weiteren Ultraschall, sagte die Schwangerschaft sei noch vorhanden, aber nicht mehr intakt. Ich habe mir alles genaustens angesehen auf dem Monitor. Danach hat die mir zwei weitere Prostaglandintabletten mitgegeben, und meinte ich könne nach Hause gehen und solle morgen früh zur Kontrolle nochmal wieder kommen. Die weiteren Tabletten hat sie mir gegeben, um sicher zu stellen, dass auch wirklich das komplette Schwangerschaftsgewebe ausgestoßen wird. Sie hat mich auch darauf vorbereitet, dass die Blutungen wirklich sehr, sehr heftig sein werden und ich mich nicht erschrecken soll. Und dass ich keine Angst haben soll, man könne definitv keinen menschlichen Fötus erkennen, sondern nur den Fruchtsack.
Zuhause angekommen, nahm ich die beiden weiteren Tabletten und habe mich ins Bett gelegt. Nach der zweiten Tabletteneinahme hatte ich keine Kreislaufprobleme mehr, allerdings neue Unterleibskrämpfe, die "schubweise" auftraten. Die Schmerzen waren stärker als bei meiner normalen Regelblutung (die nie schmerzfrei abgeht bei mir), aber auszuhalten. Also Schmerztabletten habe ich definitiv nicht gebraucht. Ich denke aber, dass Schmerzempfinden subjektiv ist und jede Frau das für sich entscheiden muss, ob sie nun Schmerzmittel nimmt oder nicht. Nach circa einer Stunde hatte ich dann die "Fehlgeburt", es war nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt hätte. Man hat wirklich nichts erkannt (und ich habe es mir sehr genau angesehen). Die Blutungen waren und sind allerdings wirklich heftig. Ich glaube, ich habe ca. einen halben Liter Blut verloren. Nochmal zwei Stunden später ist der Rest der Schleimhaut abgegangen, mittlerweile
sind es nur noch Blutungen, wenn auch starke. Zwischenzeitlich habe ich es ein bisschen mit der Angst bekommen und dachte, nicht dass du verblutest....
Aber es ist alles noch im Normbereich, etwas lästig, dass man alle halbe Std die Binden wechseln muss (nehme die Nachtbinden von Always). Die Blutungen sollen nach und nach nachlassen und ca. zehn bis vierzehn Tage dauern.
Morgen wird noch einmal per Ultraschall kontrolliert.
Abschließend kann ich sagen, dass ich die Methode jederzeit wieder einem instrumentellen Eingriff vorziehen würde. Natürlich werde ich alles daran setzen, dass das NICHT NOCH EINMAL passiert...
Im Internet stehen soviele Horrorgeschichten über Mifegyne. Kann das alles echt nicht bestätigen. Die Schmerzen waren wirklich auszuhalten und das einzige, womit man klar kommen sollte, ist das viele Blut. Mir hat es geholfen, dass ich alles bewusst miterlebt habe. So kann ich es besser verarbeiten, denn ich schließe eher mit Dingen ab, wenn ich es sehen, fühlen, erleben, und somit auch begreifen kann. Dass nicht an mir rumgekratzt, gesaugt, geschabt wurde, hat mir persönlich sehr geholfen. Und wichtig: Die spätere Fruchtbarkeit wird durch Mifegyne NICHT beeinträchtigt, was bei einem instrumentellen Eingriff leider, wenn auch selten, passieren kann, zB wenn eine Ausschabung zusätzlich gemacht werden muss.
Ich füge abschließend noch hinzu, dass bei einem erneuten Kontrolltermin bei meiner Frauenärztin festgestellt wurde, dass noch Restgewebe in der Gebärmutter vorhanden war. Das ging allerdings durch eine weitere (diesmal völlig schmerzfreie) Einnahme von einigen Cytotec-Tabletten einen Tag später ab und ich habe auch nicht mehr geblutet.