Ich möchte hier nicht mehr über meine Gründe zur Abtreibung sprechen, dafür habe ich mich schon genug gerechtfertigt, am meisten vor mir selbst.
Zu dem Zeitpunkt als ich von der SS erfuhr war ich bereits verheiratet und hatte ein 13 Monate altes Kind. Nach vielen Tränen und langem Hin-und Her entschied ich mich für einen Abbruch.
In der Zeit vor dem Abbruch fühlte ich mich sehr schlecht, weinte viel, um das entstehende Kind das ich nicht bekommen würde und um meine eigene Dummheit mich in solch eine Lage gebracht zu haben. Ich habe dieses ,,Etwas-in-meinem-Bauch" in meinem Bauch nie gehasst, sondern ich hasste den Weg den ich mir und damit auch dem ,,Kleinen" aufgebürdet hatte.
Nach dem Abbruch (Ende 6 ssw) überkam mich eine riesige Erleichterung, ich war sicher das es das absolut richtige war und einfach nur froh so entschieden zu haben. Dieses Gefühl dauerte eine ganze Weile an.
Heute 1 Jahr später ist es jedoch so, das ich immer noch ab und an daran denke, und jedesmal überkommt mich eine tiefe Traurigkeit weil ich einfach weiss das ich dieses Kind genauso geliebt hätte wie das das ich schon habe. Es gibt Momente die mir einen Stich versetzen z.B. als mein Kind das erste Mal ,,Baby" gesagt hat oder mein Mann davon sprach das er ein Geschisterchen ganz süß finden würde (fand ich des Hintergrundes wegen total daneben..) Auch wenn es sich für manche von euch skurril anhören mag, wird dieses Kind das ich nicht bekommen habe immer eine Teil von mir sein.
Egal welchen Weg man wählt, man muss damit leben, auch wenn ich meine Entscheidung denoch als richtig erachte.