Mein Rat: Treib nicht ab.
"Leider finde ich den eingriff so schrecklich und habe keine Mut das durch führen zu lassen weil ich immer weinen muss!"
Wenn du etwas als ganz schrecklich empfindest, dann mach es nicht. Und zwar nicht nur in dem Fall sondern allgemein.
Zu dem konkreten Problem:
"Ich wollte jedoch noch mal betonen das ich als emazipierte Frau weder empfänglich für Moralkeulen, noch für religösen Kram zu haben bin! Ich halte weder noch was davon mich als Frau auf die Mutterrolle zu beschrenken, noch mich von meinen Freund finanzieren zulassen! Wir teilen uns Kinderbetreung und Haushalt und Job zu gleichen Teilen. "
" Besonders nicht als Pädagogin und Historiker!"
Ihr seid ein Team. Pfeif auf Rollenverteilung. Jeder macht das was er besser kann bzw. wozu er grad besser geeignet ist. Er kriegt die besseren Jobangebote? Dann bist du eben ein paar Jahre Hausfrau/Teilzeit und erst wieder Vollzeit wenn die Kinderbetreuung passt. Du kriegst ein gutes Jobangebot direkt neben deiner betreuungswilligen und -fähigen Mutter? Ihr zieht um und er sucht sich halt einen neuen Job und ist ein paar Monate Hausmann. Wer wen finanziert ist wurscht. Anders geht es nicht. Beide müssen zurückstecken.
"Und um Kohle ranschaffen geht es nicht sondern ums überleben,"
"Mein Freund ist auch grade erst fertig mit dem Studium und will bald promovieren,"
a. Dann soll er die Promotion streichen, es sei denn es ist sehr wahrscheinlich, dass er dadurch viel bessere Jobs bekommt. Während der Promotion verdient man weniger als man wert ist. Das könnt ihr euch nicht leisten, also sollte er das wahrscheinlich erstmal sein lassen. Einer von euch beiden muss versuchen Geld zu verdienen, da bei dir das Studium noch läuft, muss er da ran.
b. Rechne es mal durch. Überleben ist in Deutschland nie ein Problem, Problem ist höchstens das Niveau. Und das solltet ihr mal genauer abschätzen, denn vielleicht ist es weniger schlimm, als ihr euch vorstellt.
"Ich weiß eigentlich das ich es nicht will"
Da irrst du dich. Was du willst und nicht willst bestimmt sich nach den Maßstäben mit denen du dein Leben bewertest. Diese stammen aber nicht vom Verstand, sondern letzlich von deinen Emotionen bzw. kitschig formuliert vom Herzen. Wenn also dein Herz in Anbetracht der Abtreibung aufschreit "Nein! Nein! Will ich nicht!", dann widerspricht die Abtreibung dem was die Grundlage der Maßstäbe ist, anhand derer du meinst, dass du die Abtreibung willst. Solange du den Widerspruch nicht geklärt hast, weißt du weder ob du das Kind willst, noch ob du es nicht willst.