Herzlichen Glückwunsch
erstmal zur Schwangerschaft!
Was die Untersuchungen angeht, da hilft wohl nur eines: Die ganzen Informationsblätter und Prospekte gründlich lesen und sich dann entscheiden :FOU:
Jeder Test hat irgendwo seine Berechtigung. Aber eben nicht jeder Test ist bei jeder Schwangeren sinnvoll.
Viele machen die Nackenfaltenmessung, weil sie Behinderungen ausgeschlossen wissen wollen. Aber das macht letztendlich nur dann Sinn, wenn man gegebenenfalls Konsequenzen ziehen würde. Wir haben zum Beispiel gesagt, dass wir das Kind so oder so bekommen würden. Daher wären die 130 Euro, die sie für uns gekostet hätte, rausgeschmissenes Geld gewesen. Andere sagen zwar, sie würden auch ein behindertes Kind bekommen, würden es aber gerne vorher wissen wollen. Manche sagen auch direkt, dass sie im Falle einer Behinderung abtreiben würden. In den beiden Fällen, macht die Untersuchung eher Sinn. Außerdem ist es auch eine Frage des Alters. Wer unter 30 schwanger wird, hat ja ein sehr geringes Risiko ein Down-Kind zu bekommen, daher ist die Untersuchung bei älteren Schwangeren vielleicht eher sinnvoll.
Ringelröteln habe ich zB nicht testen lassen. Ich habe keine Kontaktpunkte zu potentiellen Trägern (kein Kindergartenkind, arbeite nicht an einer entsprechenden Einrichtung, etc) und außerdem hatte ich sie als Kind definitiv. Ich gehe also davon aus, immun zu sein. Und wenn nicht, würde sich eh nichts ändern.
Toxoplasmose habe ich testen lassen, weil ich soooo gerne Salami esse. Leider war der Test negativ und so musste (und muss ich jetzt wieder) darauf verzichten. Der Test ist aber auch nicht besonders teuer.
Dann kann man bei vielen Ärzten Ultraschallpakete buchen. Das gibt dann jede Menge Bilder vom Baby und jedes Mal ein US. Vorgesehen sind ja eigentlich nur 3 in der Schwangerschaft. Da muss man sich einfach überlegen ob es einem das wert ist. Medizinisch gibt es bei diesen Paketen keinen Nutzen, denn wenn eine Indikation da ist, wird eh geschallt. Und meist gucken die Ärzte sowieso kurz, es gibt dann nur kein Bild zum mitnehmen und man kann nicht stundenlang Baby gucken. Es gibt auf der anderen Seite Studien, die sogar einen Schaden am Ungeborenen durch viele Ultraschalluntersuchungen nahe legen. Wirklich bewiesen ist aber nichts. Muss wieder jeder selbst entscheiden.
Und so geht das mit allen Extra-Leistungen. Sie können für einen persönlich sinnvoll sein oder auch nicht. Wer zB im Kindergarten arbeitet, wird Immuntests auf einige Krankheiten machen. Damit man dann bei Auftreten einer gefährlichen Krankheit eben ein vorrübergehendes Beschäftigungsverbot bekommt um das Ungeborene nicht zu gefährden. Wer im Tierheim arbeitet wird auch mehr testen. Wer gehäufte Fehlbildungen in der Familie hat, wird vielleicht eine zusätzliche Feindiagnostik in Anspruch nehmen, damit man unter der Geburt kein Risiko eingehen muss.
Wie gesagt: Es hilft nur, sich wirklich zu informieren und dann für sich persönlcih zu entscheiden. Wenn ich Dir sage, dass ich in meiner ersten SS nur den Toxoplasmosetest habe machen lassen und diesmal gar keine Zusatzleistungen nehmen werde - was hilft Dir das? Du hast ja ganz andere Voraussetzungen als ich. Und vielleicht auch ein anderes Sicherheitsbedürfnis. Das Gefühl spielt ja auch eine große Rolle. Vielen Schwangeren geben die Untersuchungen zum Teil eine große persönliche Sicherheit, dass alles in Ordnung ist. Ich hatte auch ohne alle Untersuchungen immer dieses Gefühl. Das ist auch Charakterfrage.
Also: Schön viel lesen, auch mal googlen - man findet zu vielen Untersuchungen gut Erklärungen und auch Anregungen, wann sie sinnvoll sind. Und dann ganz persönlich zu einer Entscheidung kommen.
Alles Gute für Deine Schwangerschaft :super: