Liebe mm,
auch ich fühle mit dir und habe Ähnliches erlebt. Die erste FG in der 6. SSW letztes Jahr an Weihnachten und Anfang August die zweite FG ebenfalls in der 6. SSW. Es tut weh und man stellt sich viele Fragen. Mir hat es sehr geholfen, mit einigen nahestehenden Freunden darüber zu reden, vor allem über die Gedanken und Zweifel und auch die Wut über dieses Schicksal.
Fast jede Frau, der ich es erzählte, hatte dies entweder selbst auch erlebt oder kannte jemand... ich war sehr überrascht. Es gibt sehr viele Frauen, die frühe Fehlgeburten erleben, das tröstet alleine noch nicht, aber mir hat Mut gemacht, dass fast alle diese Geschichten so weitergingen, dass diese Frauen danach doch noch gesunde Schwangerschaften erlebt haben und Kinder haben. Eine Freundin erzählte von ihrer Schwägerin, die vier Kinder hat und zwischen jedem der Kinder eine FG hatte.
Irgendjemand in diesem Forum hat mal von dem Bild eines Apfelbaumes gesprochen. Wenn man ihn anschaut, jetzt Anfang Herbst, hängen viele reife Früchte daran, aber es liegen auch einige herabgefallene Äpfel am Boden. Die Natur gibt und sie nimmt auch. So ist das auch bei Menschen, wenn das Baby nicht lebensfähig ist, oder die Bedingungen für sein Wachsen nicht gut sind, handelt die Natur gnädig. Uns wartenden Müttern tut es halt weh und wir brauchen Zeit, um neue Hoffnung zu haben, aber die kommt wieder - auch für dich!!!
Manchmal denke ich, wir wissen es heute halt sehr früh durch die Möglichkeit der Schwangerschaftstest. Früher haben Frauen eine stärkere und verspätete Blutung gehabt und wussten noch nichts von einem Baby, vielleicht war das schonender... (aber ich gestehe: ich bin eher auch eine, die es möglichst früh wissen will).
Auch wenn der Schmerz bei mir nicht ganz vorbei ist, es wird mit der Zeit etwas leichter und du schaust wieder nach vorne und hoffst weiter, was bleibt auch anderes übrig, wenn du dich nicht im Schmerz vergraben willst. Bitte gib' auch du nicht auf, erlaube dir die Trauer und alle Gefühle, die hochkommen. Ich glaub', der beste Weg, wieder innerlich heil zu werden, ist, wirklich durch den Schmerz zu gehen und es nicht wegzuschieben.
Vielleicht findest du für dich ein kleines Ritual, ein Zeichen für deine verlorenen Kinder, mit dem du ihr kurzes Leben würdigst und das dich an sie erinnert. Ich habe einen Abend in einem Malatelier mitgemacht und ein Bild gemalt, auf dem meine Beiden in den "Armen meiner Seele" liegen und gehalten sind. Wenn ich sie schon nicht in meinen wirklichen Armen halten kann... Mir hat das Trost gegeben und weitergeholfen.
Ich schicke dir eine herzliche Umarmung und eine große Portion Zuversicht :bien:
Liebe Grüße von Kindersegen