Hallo
Seit 98 wünsche ich mir ein Kind. Trotz mehrerer Inseminationen mit meinem Exmann 2002 (eine Fehlegeburt) und 2004 hat es nicht richtig klappen wollen.
Ich und mein Ex waren immer gesund, alles nach Norm. Eine Diagnose für die Kinderlosigkeit konnte kein Arzt erstellen.
Tja und nun wurde ich im Mai plötzlich schwanger - mensch, mein Freund und ich sind vor Freude aus allen Wolken gefallen - der Himmel hing voller Geigen. Endlich wußte ich, dass ich schwanger werden KANN, ohne Hilfe.....Wir haben geweint vor Glück.
Ich bin direkt ein paar Tage später zum Arzt...sie machte einen Ultraschall...hat ein kleines 0,5 cm kleines Pünktchen gesehen....mensch war ich happy. Sie gab mir einen Termin zwei Wochen später um den Herzschlag zu prüfen...Ich könnte jedoch, aufgrund meiner "Vorgeschichte", jederzeit vorbei kommen und sie würde schauen wie es dem Krümel geht.....
Eine Woche später bin ich direkt wieder zu ihr...ich fühle mich total unschwanger. Hatte mich zwar im Internet beruhigt, nicht jede Frau hat alle Sympthome, aber ich kenne meinen Körper sehr gut und irgendwie hatte ich ein komisches Bauchgefühl. Keine Schmerzen (das Ziehen in der Leiste habe ich auf die Mutterbänderdehnung geschoben) oder so...aber einfach komisch. Die Ärztin machte dann einen Ultraschall...vorher mit den Worten "ich zeige ihnen jetzt mal ihr Baby, machen sie sich keine Sorgen...."....tja und sie sah: NICHTS mehr! Alles weg. Ich war wie vor den Kopf geschlagen, mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht, es war einfach nur die Bestätigung meines unguten Gefühls. Es tat so weh, ich habe nur geweint. Meine Ärztin hat mich in den Arm genommen und gesagt, dass es schon einmal vorkäme das das Kind sich nicht weiterentwickelt "missed abort"....kein Trost.
Sie sagte meine Tage würden wahrscheinlich in Kürze einsetzen, wenn nicht dann sollte ich noch einmal kommen........
Einen Tag später bekam ich fürchterliche Unterleibsschmerzen, konnte mich nicht mehr rühren....gut dachte ich mir, bei meiner FG in der 5. SW 2002 taten die Blutungen auch weh....und da man den Krümel ja in der Gebärmutter gesehen hatte, ging ich natürlich NICHT von einer Eileiterschwangerschaft aus. Die Schmerzen waren nach einer Stunde verschwunden....
Am nächsten Morgen hatte ich immernoch keine Blutungen....die Schmerzen kamen jedoch wieder. Ich hatte mich eh schon krank gemeldet und lag im Bett. Mein Schatz mußte für zwei Tage beruflich weg und ich schwor ihm die Ärztin anzurufen. Das tat ich dann auch um 9h, als es wieder richtig weh tat. Die Sprechstundenhilfe meinte ich könnte dir Ärztin nicht sprechen und solle um 13h vorbei kommen. Ich sagte ich hätte Angst, könnte kein Auto fahren, was ich machen solle...ob das alles normal sei.....Keine Chance.
Also fuhr ich um 13h mit großen Schmerzen 30 km zu meiner Ärztin. Als ich meine Akte sah klebte ein Post it auf dem Deckblatt: missed abort, Patientin klagt über starke Schmerzen, IST DAS NORMAL? Die Tante hatte meine Ärztin nach meinem Anruf noch nicht einmal gefragt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Beim Ultraschall teilte meine Ärztin mit das sie eine Eileiterschwangerschaft vermute, ich solle sofort ins Krankenhaus.....und, dass es entweder zwei Kinder waren, eins in der Gebärmutter und eins im Eileiter oder das es auch sein kann, dass trotz Eileiterschwangerschaft Zellen in der Gebärmutter entstehen, die im ersten Stadium wie eine Fruchthülle aussehen, sich aber zurückbilden. NA SUPER!
Ich bin dann von meiner Mutter völlig verheult und total schockiert ins Krankenhaus gefahren worden, mein Schatz war auch schon auf dem Weg. Ruck zuck lag ich im OP.
Im Endeffekt habe ich jetzt meinen rechten Eileiter samt meinem Kind verloren. Der Eileiter war bereits an zwei Stellen geplatzt, das embryonale Gewebe (nettes Arztdeutsch) hatte sich bereits von außen um den Eileiter gewickelt....keine Chance auf Erhaltung. Ich hatte schon viel Blut im Bauchraum und ein paar Stunden später wäre ich einfach zusammengebrochen und das wäre es für mich gewesen.....ich war total geschockt.
Zwei Tage später wurde ich entlassen, ich wollte nur raus und nach Hause. Die Abschlußuntersuchung wollten sie echt im Kreißsaal machen.....dagegen habe ich mich gewehrt und sie schlossen extra am Samstag für mich die gyn. Ambulanz auf.
Ich ging also mit meinem Schatz runter zur Ambulanz, man hatte uns meine Akte mitgegeben. Da mein Schatz in der med. Branche arbeitet blätterte er durch die Akte...und was fand er, Fotos von meiner OP. Ich war total geschockt und bin zusammengebrochen.....meinen kaputten Eileiter mit meinem Baby zu sehen...........ich kriege immernoch eine Gänsehaut.
Im Nachhinein wurde mir gesagt das es normal ist, dass Fotos gemacht werden...............trotzdem finde ich es für mich sehr grausam dies zu wissen.
Traurig macht mich und uns nicht nur, dass wir von dem schönsten Moment, über den Verlust bis hin zu Lebensgefahr für mich katapultiert wurden.....sondern auch, dass mein produktivster Eierstock der rechte ist und der jetzt keinen Eileiter mehr hat.
Jetzt bin ich noch unfruchtbarer als vorher.....
Ich versuche positiv zu denken, es hat geklappt und es wird bestimmt wieder klappen.........aber dieses positive Denken hält nicht wirklich lange. Es ist ein auf und ab.
Meine Ärztin machte vor zwei Wochen einen Ultraschall nach dem Fädenziehen und es stellte sich heraus, dass mein linker Eierstock (oh Wunder) zwei Eisprünge in Vorbereitung hat....und das es sein könnte, dass er jetzt vermehrt die Produktion übernimmt, irgendwie "merkt" er das, das der andere keinen Eileiter mehr hat. Es könnte aber auch sein, dass der linke Eileiter zum Eisprung sich zum rechten Eierstock neigt und das Ei auffängt................tja.................vielle-icht habe ich eher einen 6er im Lotto...aber man soll ja nicht aufgeben.
Ich bin immernoch schwer traumatisiert und schockiert.....mal geht es mir gut und dann breche ich zusammen - ich hoffe das wird bald ein bisschen besser.
Ab morgen muss ich wieder arbeiten, war vier Wochen nicht da.....vielleicht lenkt mich das ab........und im September haben wir spontan Urlaub gebucht, wir müssen mal raus und den Kopf frei kriegen.
Auch wenn alles ganz schlimm ist........es hat mich und meinen Schatz nur noch näher zusammen gebracht.
Ich würde mich freuen, wenn mir ein paar Mädels über ihre Erfahrungen schreiben...........vielleicht können wir uns gegenseitig ein bisschen aufmuntern.
Im Endeffekt wären wir, auch wenn es hart klingt, "glücklicher" wenn es NUR eine FG gewesen wäre..dann hätte ich noch meinen Eileiter noch....oder wenn es gar nicht erst passiert wäre, denn so denke ich werde ich mich, auch wenn ich es nicht will, wieder unter Druck setzen, dass es nochmal klappen soll.........und den Druck kenne ich schon, er ist unmenschlich.
Sorry für die grottenschlechte Grammatik......ich habe einfach mal losgetippt.
Lieben Gruß
Mardani