Hallo.
Ich bin ungeplant schwanger geworden.
Es ist nicht so, dass ich mich komplett gegen den Gedanken sträube, allerdings kann ich mich nicht damit anfreunden, was die Änderung der finanziellen Situation angeht.
Wir beide kommen ganz gut zurecht. Wir können keine riesigen Sprünge machen, also zB ne Leasing-Rate für ein Auto von 400,- wären nicht drin. Aber wir können zB regelmäßig Ausflüge oder Urlaub (kein Luxus-) machen. Wir achten sehr auf unsere Ernährung, was nicht billig ist.
Mein Kühlschrank ist auch voll, auch wenn ich mir mal nen paar Stiefel kaufen würde etc. um mal ein paar Beispiele zu nennen.
Wenn wir jetzt zusätzlich jemanden versorgen müssten, kämen wir im Alltag wohl einigermaßen hin. Auch wenn ich die Kosten noch nicht ganz genau überschlagen habe, immerhin bräuchten wir irgendwann eine größere Wohnung (sind hier teuer) mit dazugehörigen höheren NK, höhere Essens-Kosten,
Ein Problem bekämen wir allerdings, wenn zB teurere Dinge kaputt gehen würden, wie E-Geräte oder Dinge am Auto. Auch Sonder- und Mehrausgaben könnten wir nicht ohne weiteres bewältigen, wie zB Anschaffung Möbel, später Klassenfahrt, usw.
Urlaub generell könnten wir uns wohl abschminken.
Auch Dinge, die ich mir jetzt ab und an gönne wie eine neue Brille, alternative Heilmethoden, die die Kasse nicht zahlt all das könnte ich wohl vergessen.
Das möchte ich aber nicht wirklich.
Verzicht und eingeschränkte Möglichkeiten begleiteten mich die ganze Kindheit, Jugend und darüber hinaus bis zu dem Zeitpunkt wo ich meinen ersten Job angetreten habe.
Das war nicht immer schön! Und das gleiche möchte ich weder für mein Kind noch habe ich ehrlich gesagt Lust, diese Einschränkung selbst wieder zu haben wo ich seit ein paar Jahren mich endlich davon befreien konnte! Ich will das nicht aufgeben!
Es geht mir nicht darum, möglichst viel materiellen Kram zu haben. Ich habe sogar eher wenig Dinge. Bin auch kein so ein Luxus-Mäuschen, das nur das Beste vom Besten will. So war ich noch nie. Aber es ist ein gutes Gefühl, dass man zB was für sich selbst, seine Gesundheit tun kann. Oder dass man nicht den Rest des Monats hungern muss, nur weil einem eine Auto-Reparatur dazwischen kam.
Noch etwas: Unser Einkommen wird sich höchstwahrscheinlich nicht weiter verbessern, höchstens um die Inflationsrate.
Mit Unterstützung von den Eltern ist auch nicht zu rechnen.
Tja und letztendlich gelten wir als nicht unterstützungsbedürftig. Daher gibt es auch kein Kinderzuschuss oder ähnliches. Wie gesagt im Alltag stimmt das auch. Aber sobald etwas außer der Reihe wäre, wäre das eine immense Belastung.
Denn ich kann mir überlegen, ob ich die neue Brille wirklich brauche oder ob die Sneakers wirklich Sinn machen. Keiner zwingt mich. Wenn das Kind aber die Brille braucht oder aus den Schuhen raus ist MUSS ich kaufen.
Ich weiß einfach nicht, was mich jetzt mehr belasten würde: Dieses Kind nicht zu bekommen oder doch und dann aber auf nicht absehbare Zeit ein unzufriedenes Leben zu führen.
Es steckt einfach zu sehr in mir drin. Es war immer so, dass ich eingeschränkt war und jetzt kann ich endlich auch mal frei handeln. Ich kann das nicht wieder hergeben. Es geht ja hier um die nächsten 20-30 Jahre!!
Das alles macht mich sehr traurig. Allein, dass ich die Gedanken schon habe, zeigt doch, dass ich viel zu egoistisch bin?
Meine Gedanken drehen sich die ganze Zeit darum. Ich hab Angst, unglücklich zu werden, oder dass wir abstürzen etc. :TRISTE:
Hilfe :???: