Selbstbestimmung
Ich hatte auch in der 10.Woche eine Fehlgeburt und es musse ausgeschabt werden, leider gab es nach 5 Tagen nochmal schmerzen und Blutungen, es war wohl noch was in der Gebärmutter übrig, so dass ich nochmal ausgeschabt werden musste. Das ist nun genau 16 Tage her (nach der 2.OP).
Man hat mir auch die Empfehlung gegeben 3 Monate zu warten.
Mich hat der Gedanke zu warten und zu verhüten seelisch total unter Stress gesetzt, irgendwie war ich bei dem Gedanken so blockiert, das mich das richtig Kraft und Überwindung gekostet hätte zu verhüten. Auch die tatsache, dass ich 4 Wochen nach der Ausschabung kein GV haben sollte. Ich habe mit einer Frauenärztin darüber gesprochen (ich habe mitleweile 3x den Frauenarzt gewechselt, seit die Schwangerschaft festgestellt wurde und nach der Ausschabung), da mir Ärzte zu sehr aus dem Schulbuch plappern und zu wenig Erfahrungswerte oder Informationen, die über den Tellerrand hinausgehen sagen.
Die Frauenärztin meinte zwar, dass man die Empfehlung gibt, damit sich der Körper erholen und die Schleimhaut in der Gebärmutter sich wieder aufbauen kann und die 4 Wochen Wartezeit mit GV sei eine reine Vorsichtsmaßnahme und Entzündungschancen zu minimieren, aber letzendlich kann kein Arzt sagen, dass es definitiv zu Komplikationen kommen kann. Die Chance eine erneute Fehlgeburt zu haben sei nicht höher oder niedriger ob man nun warte oder nicht. Man solle sich auch selbst keinen Vorwurf machen, falls es tatsächlich zu einer Fehlgeburt kommt und man nicht 3 Monate abgewartet hat. Die Natur würde das regulieren und es wäre keine Schuldfrage. Auch bei Frauen, die die Wartezeit einhalten kann es genauso gut zu einer Fehlgeburt kommen oder auch nicht.
Ich hab jetzt lange für mich für und wieder abgewogen und beschlossen auf mein Gefühl zu hören und auf mein Körper zu vertrauen. Ich schaffe es einfach nicht zu verhüten, da wir uns ein Baby wünschen. Und versuche mich jetzt auf meinen Körper zu verlassen, dass eine erneute Schwangerschaft erst dann eintritt, wenn mein Körper bereit ist...oder es eben so ist wie es ist. Ich denke, dass ich mit dieser Lösung für mich selbst einfach am Besten leben kann.
In meinem Kopf ist viel für und wieder...sollte ich auf die Ärzte hören...mache ich mir vielleicht Selbstvorwürfe wenn ich schwanger werde und ich verliere es wieder...auf der anderen Seite will ich meine Selbstbestimmung behalten. Ich hab laut Ärztin noch Schwangerschaftshormone im Körper (letzte Woche). Hab jetzt zuhause einen Schwangerschaftstest gemacht, der war negativ. Hab dann ein Ovolationstest gemacht, der war positiv und hatte an dem Abend mit meinem Mann GV, weil ich Lust drauf hatte.
Mich haben zwar eine Menge Gefühle überwältigt zwischen Gefühl und Verstand...aber es fühlt sich richtig an und bin irgendwie froh, dass ich eine Entscheidung für mich getroffen hab und mich nicht zum warten zwingen muss. Ich warte einfach was passiert und wann es passiert und hoffe :cry: .