Hallo liebe Mamis,
ich weiß, dass wir hier im Schwangerschaftsforum sind, aber da ich von meinem anderen Thread (ob ich meinen Sohn mit auf den Friedhof nehmen soll) weiß, dass es hier auch Muttis gibt, die auch liebe Menschen verloren haben.
Ich komme irgendwie nicht damit klar.
Irgendwie will ich es auch gar nicht wahrhaben.
Mir ist so, als wäre es alles gar nicht passiert.
Als am 28. morgens um 9 Uhr das Telefon klingelte und meinte Tante sagte, dass Oma tot ist, sprang ich aus dem Bett und sagte was und nun, tja, was soll nun sein? Meine Mutter fing gleich an zu weinen, aber ich? Ich konnte seitdem nicht einmal weinen, mir stehen höchstens öfters mal die Tränen in den Augen und seit dem 28. beschäftigt mich nur noch dieses Thema, wenn ich abends ins Bett gehe, wenn ich morgens aufwache, IMMER.
Meine Oma ihr Mann ist vor ein paar Jahren am 22.12. gestorben und wurde am 29.12. beerdigt.
Beide also Ende Dezember und beide in ihrem Bett.
Für mich sind noch soooo viele Fragen offen, worauf ich keine Antwort weiß und wohl auch nie eine finden werde.
Ich verbrachte noch den 23.12. und den 25.12. mit meiner Oma. Sie war da soooo fröhlich und sang noch Lieder und gab überall ihren Senf dazu ab. Und am 28. lag sie tot im Bett.
Aber ob alle innerlich ahnten, dass sie sterben wird.
Meine Mutter sagte noch lass uns mal die Cam mitnehmen um ein paar Fotos von Justin und Oma zu machen, wer weiß, wie lange wir sie noch haben.
Meine Oma ihr Sohn war auch Mitte Dezember noch mal da, er wohnt 300km weg, auch mit der Begründung wir wissen ja nie, wie lange wir sie noch haben.
Ich schenkte Oma zu Weihnachten ein Foto von uns drei für ihre Schrankwand. Da sagte meine Tante dazu musst du deine Schrankwand aber auch mal putzen, da sagte Oma wenn ich mal Lust habe und Tante dann na das wird wohl dann nie mehr passieren und meine Oma dann doch.
Am 25. saßen wir zusammen.
Oma stand auf, war aufen Klo, kam wieder, saß keine fünf Minuten, stand wieder auf, da fragte ich wo willst du denn hin, da sagte sie ich muss mal zu meinen Bett gucken. Wir guckten uns alle an, lachten und meine Tante verdrehte die Augen. Oma kam wieder, ich fragte und ist dein Bett noch da und sie dann ja klar.
Und am 28. liegt sie dort tot drin.
Merkwürdig finde ich auch:
Sie ist am 27. wie immer ins Bett gegangen. Die letzte Zeit ging sie abends früher ins Bett, konnte es also kaum abwarten.
Nachts muss sie aufgestanden sein und hat sich NACKT ausgezogen. Ihr Nachtzeug hat sie dahin gehängt, wo es immer tagsüber hängt. Sie hat sich dann ins Bett gelegt und ist dort wohl gegen 3 Uhr (laut Arzt gestorben). Meine Tante fand sie dann zwischen 8 und halb neun, weil sie sich sicher gewundert hat, dass Oma noch nicht wach war.
Nur meine Oma konnte schlecht laufen und brauchte ne Windel, warum hat sie sich denn nackt ausgezogen? Sie wusste doch, dass sie die braucht und geistig verwirrt war sie nicht.
Vor ein paar Wochen sagte sie zu meinen Eltern, dass sie sich abgeschoben fühlt.
Sie wohnte mit ihrer Tochter zusammen und die unternahm auch oft was alleine, was Oma nicht verstand.
Grundsätzlich saß Oma Heiligabend, also zum Kaffee alleine, am 2. Weihnachtsfeiertag ab frühen Abend und Silvester abends.
Ich konnte mir die Leiche nicht angucken.
Dennoch frage ich mich, ob sie friedlich gestorben ist? Ist sie einfach eingeschlafen, ohne was zu ahnen?! Lag sie traurig im Bett, bis sie gestorben sind?
Irgendwie kann ich mir keinem drüber reden, immer kommt ach Tod ist nen blödes Thema, denk immer dran, egal wie schlimm, es gibt ein Morgen oder eben sie hat sich wenigstens nicht gequält.
Ich vermute zwar, dass ich durch den psychischen Streß am Tag der Beerdigung wieder schlimmen Milchstau kriegen werde, aber ich werde trotzdem hingehen.
Schon alleine deswegen, damit ich Abschied nehmen kann und damit irgendwie abschließen kann.
Mich macht es nur mega wütend.
Der eine Enkel von Oma wird NICHT kommen, mit der Begründung, er kann seine Frau nicht so lange alleine lassen. Hä? Er fährt ständig für mehrere Tage zu seinen Eltern, OHNE seine Frau.
Und seine Mutter nimmt ihn auch noch in Schutz und sagt naja, er hatte ja keine Bindung zu Oma.
Und was leistet sie sich? Die kommen kurz vor der Beerdigung und reisen sofort danach wieder ab, obwohl eine Tour 3 Stunden ist mit dem Auto. So was sieht doch so aus, als hätten sie gar kein Interesse!
Ich werde wohl doch ohne meinen Kleinen zur Beerdigung gehen.
Man weiß nie wie er drauf ist und wenn er nur am quengeln ist, dann kann ich nicht in Ruhe Abschied nehmen.
Es ist ja nur für 1-2 Stunden, sollte danach ne Trauerfeier sein, hole ich ihm auf jeden Fall.
Meine Bekannte passt auf und geht dann solange mit ihm spazieren.
Nun spinnt mein Mann natürlich rum. Warum seine Mutter nicht aufpasst. Erstens dachte ich, dass sie mit zur Beerdigung geht, weil sie meine Oma sehr gut kannte und Zweitens hätte ich keine ruhige Minute, wenn ich wüsste, dass mein Sohn alleine Schwiegermutter ist.
Hier nur ein paar Beispiele:
Wenn wir zu Hause sind, dann kommt sie NIE und es sind nur 40 Kilometer Entfernung. Sind wir bei meinen Eltern, kommt sie 2-3 Mal am Tag angeschissen, spielt sich als Superoma auf und nervt.
Dann küsst sie meinen Kleinen die ganze Zeit, wenn er schläft weckt sie ihm, wenn er trinken/essen soll, lenkt sie ihn ab. Dann kuschelt sie ihm so dolle, drückt ihn immer an sich ran, obwohl er das gar nicht will. Er zieht immer ein Gesicht und irgendwann fängt er an zu weinen. Es geht in einem Satz Hasemaus Süßer Spatz usw., man kann es schon gar nicht mehr hören.
Und wenn ich sehe, wie sie mit den anderen Enkeln umgeht:
Der eine fällt die Treppe runter, liegt da und winselt. Da kommt von ihr Tja Pech gehabt, ich habe schon hundert Mal gesagt, er soll die Schuhe anlassen und setzt sich wieder hin und interessiert sich nicht dafür.
Dann gabs bei ihr Schnitzel, dass mochte der Enkel nicht, da kochte sie ihm Tomatensoße. Die schmeckte ihm aber nicht, da sagte sie du brauchst NIE wieder zu Oma zu kommen.
Der andere Enkel fand beim Abendbrot kein Ende, fanden wir schon niedlich. Da kam sie zu uns an und sagte, er soll aufhören. Da sagte ich wenn er hunger hat, dann soll er essen und sie dann guck dir den doch mal an und nachher kotzt er wieder. Da war gerade Nikolaus. Und was machte sie? Schenkte ihn ne Tüte Süßigkeiten und dann sagen, dass er fett ist.
Und wenn der kleinste Enkel mal da ist, dann übernimmt sie die Mutterrolle. Und wenn man dann fragt wo ist die Mutter, kommt zurück ganz abwertend die liegt noch im Bett.
Könnte noch mehrere Beispiele nennen.
Würdet ihr da eure Kinder lassen?
Habt ihr vielleicht Antworten auf meine ganzen Fragen?
Wie soll ich nur damit umgehen? Ich will und kanns nicht wahrhaben!
Gruß
Juli und Burschi (am 19.1. 7 Monate alt)