Lass dich zuerst ganz fest umarmen!
Ich kenne die Pläne und Hoffnungen, die dann plötzlich zerplatzen. Ich hatte letztes Jahr Ende August eine FG. Und leider ging es mir sowohl körperlich wie auch seelisch lang nicht gut. Auch ich hatte eine gute Freundin und freute mich, mit ihr schwanger zu sein. Nach der FG habe ich mich auch noch mit ihr getroffen (wir haben beide einen Sohn). Das war nicht einfach, aber ich habe mir eingeredet, dass ich ja auch bald wieder schwanger werde (es hat immer relativ schnell geklappt). Als dann im Januar klar war, dass sie ihr Kind bekommen wird und ich noch nicht einmal wieder schwanger bin, hat mich das seelisch sehr mitgenommen. Ich habe sie um Verständnis gebeten und den Kontakt zunächst einmal abgebrochen. Als sie mir dann per sms mitgeteilt hat, dass sie ein Mädchen hat, bin ich zusammengebrochen. Ich konnte ihr nicht gratulieren ohne in Tränen wegen meines eigenen Schicksals auszubrechen. Nun ist der Februar (der Geburtsmonat meines Kindes) auch vorbei und es hat wieder nicht geklappt. Erst jetzt bin ich soweit, dass ich ganz oft sagen kann: Wenn es überhaupt noch einmal sein soll, dann kommt es, wenn es passt. Aber es gibt auch die traurigen Tage, an denen ich wie du zweifle. Ich würde sagen, du bist nicht zu sensibel. Es braucht seine Zeit und du darfst die Trauer zulassen! Verrückt gemacht hat mich, dass ich überall in den Foren gelesen habe, wie schnell die Frauen nach einer FG wieder schwanger waren. Nur ich nicht. Mein Mann hat mir dann eine Karte geschenkt mit den Worten: Am Ende wird alles gut und wenn es noch nicht gut ist, dann war es noch nicht das Ende. Dieser Satz zeigt mir, dass ich nach vorn gucken muss. Und wenn ich dann an manchen Tagen wieder an die letzten 6 Monate denke, dann verbiete ich mir das, weil ich daran nichts mehr ändern kann und weil ich auch viel zu verkrampft war. Beruhigen bzw. Ablenken tut mich der Gedanke, dass ich eine liebevolle Familie habe, die mir sehr beigestanden ist und dass das Schicksal in anderen Familien leider noch viel härter zuschlagen hat. Ich denke auch, dass sich diese Lücke in meinem Leben nicht schließen wird, aber ich werde sie akzeptieren und vielleicht bekommt sie irgendwann einen Sinn. Darüber zu reden ist für mich wichtig, allerdings nicht jeden Tag. Ich würde es jedoch nicht nur mit dem Partner tun. Ich habe eine sehr liebe Kollegin gefunden, der Ähnliches mehrfach passiert ist und die aber trotzdem eine sehr große Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt. Das hat mir sehr gut getan und mir viel Hoffnung geschenkt. Den Kinderwunsch nach hinten zu verschieben, finde ich sehr großartig. Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, wie viel Kraft man ev. dazu braucht! Diese Kraft wünsche ich dir von ganzem Herzen!
LG Konny