idesta_12663226Es ist mal wieder BEL zeit
hallo ihr lieben ich stell euch mal meinen geburtsbericht rein:
Eigentlich wurde ja der 25.12.06 als Geburtstermin unserer Tochter Charlotte ins Auge gefasst. Da sie sich entschloss einen Sitzstreik (Beckenendlage) auszusitzen, wurde da auch nicht viel an Überzeit geboten und so wurde diskutiert am 25.12. einzuleiten oder evtl. doch den verhassten Kaiserschnitt in Erwägung zu ziehen. Doch nach einer Untersuchung im Krankenhaus wurde davon abgesehen die Geburt einzuleiten und da ich mich gegen einen KS am 27.12.06 aussprach, wurde eine Galgenfrist bis 30.12.06 ausgemacht, doch dann sollte dringend was passieren. Mit diesen Worten verließen wir das Krankenhaus. Ich mal wieder depressiv, Hase nach einer Lösung bemüht. Zu hause angekommen, setzten wir die angehenden Omas und Opas in Kenntnis, dass es wohl noch dauern würde, bis sich der ersehnte Enkel einstellt.
Nachdem wir nun für diesen Tag nichts außer Geburt geplant hatten, beschlossen wir am Nachmittag schwimmen zugehen. So fuhren wir nach Bad Ischl ins Solebad und genossen die Zeit zu zweit. Am Abend verpasste mir mein Schatz noch eine tolle Massage und um ca. 22.00 Uhr wanderte ich fertig ins Bett. Ich schlief seid Wochen das erste mal wieder einfach so ein!
Um 2.30 Uhr wurde ich durch ein Ziehen im Rücken und Unterbauch wach und wanderte aufs Klo, beim zurückgehen schickte ich meinen lieben Mann ins Bett. Wieder schlief ich einfach so ein. Eine Stunde später wurde ich durch dieselben Schmerzen geweckt. Ich dachte mir noch komisch was soll denn das wieder sein? 20 Minuten später derselbe Schmerz etwas heftiger. Da ich aber schon seid 3 Wochen immer wieder Schmerzen hatte, dachte ich mir, ich bilde mir da was ein und entschloss mich weiter zu schlafen. Wenn ich schon mal schlafen kann, dann nütz ich das doch gleich mal aus. Nach weiteren 10 Minuten wurde ich wieder geweckt und ich entschied mich f. eine Dusche. Diese war herrlich, doch auch da hatte ich wieder Schmerzen und ich musste mich mal an der Duschwand halten um diese auszuhalten. Ich dachte kurz daran eine Hebamme im Krankenhaus anzurufen, aber das schlug ich mir wieder aus dem Kopf, weil doch erst am Tag davor gesagt wurde, dass es noch dauern kann.
Also zurück ins Bett, kaum zugedeckt PLOPP und Wasser kam aus mir raus, das war um 4.34 Uhr. Ich weckte meinen Hasen auf und wir machten uns auf den Weg ins Krankenhaus. (Entschieden uns gegen einen Rettungswagen da der länger gebraucht hätte)
Dort angekommen um ca. 5.00 Uhr wurden wir nett empfangen, die Hebamme schimpfte zwar, weil ich immer noch rumging und nicht die Rettung gerufen habe, aber lt. CTG war alles in Ordnung.
Ich musste mal aufs Klo und dort fing es an heftig zu werden. Ich konnte gerade noch den Papiereimer zum Mund reißen und musste mich mal herzhaft übergeben. Ab in den Kreissaal! Muttermund ging bis 9.00 Uhr vollständig auf. Bis dorthin musste ich mich in so ziemlich jeden Papiereimer übergeben den ich fand. Ich wurde ermuntert zu gehen und mich zu bewegen, das war aber gar nicht mehr so einfach. Nach der Infusion gegen Streptokokken und einem Einlauf ging alles immer schneller. Heftige Schmerzen die ins Kreuz gingen.
Hase hatte alle Hände voll zu tun, da wir so gut wie alleine waren. Neben mir war eine andere Frau, die sich die Seele aus dem Leib schrie. Ich wurde nervös, weil ich dachte OH GOTT das steht mir noch bevor.
Die Hebamme rannte hin und her. Endlich kam der Oberarzt, der die Beckenendlage entbinden konnte und mich schon die ganze Zeit betreut hat. Er untersuchte mich und ermunterte mich nochmals auf Klo zugehen, damit mir ein Katheder erspart bleibt. Dann sollte ich Hocken und den 4-Füsslerstand ausprobieren. In jeder Position 1-2 besser 3 Wehen verbringen. Der Pressdrang setzte ein. Die Hebamme sagte mir, wie ich Charlotte runterschieben konnte. Das tat ich, alles wollte ich befolgen nur um einem Kaiserschnitt aus dem Weg zugehen. Hase machte mir den Waschlappen nass, schmierte Lippenpflege nach, gab mir Wasser, massierte wie verrückt meinen Rücken.
Da ich niemanden außer der Hebamme, den Oberarzt und Hase an mich ranließ, hatte er alle Hände voll zutun. Eine Ärztin kam und wollte ihn unterstützen, ich schaute sie an und sagte nur WEG WEG und sie verstand sofort, dass sie nicht näher kommen brauchte.
Der Arzt kam endlich wieder von der anderen Frau zurück, mittlerweile schrie ich nach Schmerzmittel. Die Hebamme sagte nur: ja eine PDA geht nicht mehr. Ich sagte nur: dann irgendwas anderes. Sie kam mit einer Infusion, zu Hase sagte sie aber mit einem Zwinkern die hilft sowieso nichts. Ich hörte das nicht.
Der Arzt wollte mich nochmals motivieren aufs Klo zugehen, ich verweigerte ich konnte nicht mehr aufstehen. Dann untersuchte er noch schnell einmal und sagte: nein sie stehen auch nicht mehr auf.
Dann ging alles schnell das Bett wurde umgebaut. Meine Beine vom Arzt gelagert, wie versprochen fasste nur er mich an. Dann der Wehentropf eingestellt auf 30. Der Kreissaal füllte sich mit Leuten die helfen sollten. (haha das war eine Vorführung an die Leute, damit auch die mal sahen wie so was laufen sollte. Außerdem haben wir einen neuen Primar der das unbedingt mal sehen wollte à Manualhilfe nach Brecht)
Die Assistenzärztin zur Linken, Hase zur Rechten, vor mir der Arzt und die Hebamme sowie 2 Turnusärzte und der Primar. Ich bekam das alles so gar nicht mehr mit. Ich bekam einen Katheder gesetzt und für den Dammschnitt eine Spritze, die tat mir weh, dann hörte ich die Schere. Dann folgenden Kommandos in meine Richtung vom Arzt, in die Richtung der Assistenzärztin, falls sie mir auf den Bauch drücken sollte und an den Wehentropf, der ging auf 120. Bis dahin hatte ich schon ein paar Presswehen und ich durfte mithelfen und dann wieder entspannen. Lobende Worte von allen Seiten. Irgendwann fragte ich: was seht ihr da unten alles? Ich wurde gefragt, ob ich weiß was es denn werden sollte, ich sagte ein Mädchen. Da lachte der Arzt und sagte genau das sehe ich schon. Irgendwann fühlte ich meinen Kreislauf zusammenbrechen. Die Ärztin wollte mir einen stinkenden Plastikhandschuh übers Gesicht halten. Ich sagte mir REISS DICH ZUSAMMEN SONST MACHEN DIE KURZEN PROZESS MIT DIR.
Wehentropf auf 300.
Der Arzt musste Charlotte etwas stoppen, da sie sehr schnell raus wollte. Ein letztes Kommando an mich PRESSEN BIS ER STOPP SAGT.
Ich sah noch wie er etwas zur Hebamme flüsterte und dachte er gibt ihr das Kommando, dass sie mir auf den Bauch springen soll und damit ich schneller bin als die gute Frau, presste ich aus lauter Angst. Ich presste noch als ich ein Baby schreien hörte! Ich schrie die Luft aus mir raus und wollte wissen was los ist. Dann kamen die Worte: SIE IST DA!
Und da war sie! Schöner als erträumt und ohne jede Komplikation. Ohne Schmerzmittel und ohne KAISERSCHNITT!!!
Dank meinem Mann und dem Oberarzt ein wunderschönes Erlebnis.
Zu meinem Mann noch: der dachte er sei bei UNIVERSUM und hat sich echt ALLES angeschaut. Er sagte Charlotte kam raus wie eine Orchidee, erst klein und unscheinbar aber als sie da war hat sie sich Flux entfaltet. Die Beine waren hochgeklappt zum Kopf und die Arme angezogen am Körper. Das ist mir schon etwas peinlich aber wir haben UNSERE TOCHTER und sie ist wunderschön.