Auch Selbstvorwürfe...
Ich mache mir genau diesselben Vorwürde.Ich war als Teenager und Studentin lange magersüchtig ( über 8 Jahre...)und denke immer, dass die Fehlgeburt (11.SSW)vielleicht irgendwie damit zusammenhängt. Außerdem hat mir vor einigen Jahren ein Frauenarzt gesagt, wenn ich mal Kinder wollte, müsste ich eine Hormontherapie machen. Aber dann kam vor zweieinhalb Jahren unser gesunder und fröhlicher Sohn zur Welt, ohne Hormone und ohne irgendwelche Schwangerschaftsprobleme.Eine super Schwangerschft und eine unkomplizierte Geburt.Seitdem hatte ich auch wieder totales Vertrauen in mich und meinen Körper, dass sich alles wieder gut eingependelt hat, die Magersucht ist auch jetzt schon über 6 Jahre her, meine Regel ist zwar nach wie vor eine Katastrophe-mal kommt sie, mal nicht...meine Zyklen dauern teilweise bis zu 6 Wochen...Ich achte auch wirklich gut auf mich, esse gesund , rauch und trink nicht und nehme keine Medikamente(..außer Folsäure).13 Monate haben wir versucht,wieder schwanger zu werden, dann hat es endlich geklappt und in der 8.SSW fingen (zunächst schwache)Blutungen an. Der Arzt hat mir noch Gelbkörperhormone verschrieben, aber die Blutungen wurden immer stärker. Ich mache mir Vorwürfe und geißele mich ständig selbst , denke immer , mit mir stimmt etwas nicht.Ich werde jetzt richtig agressiv , wenn ich Mütter sehe, die sich an ihren Kindern gar nicht mehr freuen und kein gutes Haar an ihnen lassen oder kettenrauchend mit dem Säugling auf dem Spielplatz stehen...Ich komme mit dieser Ungerechtigkeit einfach nicht zurecht. Wir häten uns so sehr über ein ind gefreut und alles getan, damit es gesund und glücklich aufwächst. Von außen bekomme ich immer nur zu hören" es hat nicht sollen sein..." oder "Du bist nicht die erste, der das passiert..." -Platitüden, mit denen man ja nuin wirklich jeden Schicksalsschlag kleinreden kann.Echten Trost gibt es wohl nicht, ich hab zumindest noch keinen gefunden. Das schlimmste ist, dass ich hier völlig neu bin in Ingolstadt, Familie und alte Arbeitskolleginnen in Köln, ein paar andere Bekannte in Stuttgart, wo ich die etzten zweieinhalb Jahre gelebt habe. Jetzt hock ich in Bayern, ale Versuche, Kontakte zu knüpfen über Spielgruppen, Mutter-Kind-Turnen sind bis jetzt ins Leere gelaufen.Mit meiner jetzigen Stimmung kann ich auch schlecht fremde Mütter auf dem Spielplatz überfallen.Diese Einsamkeit hier und das ganze Umfeld ohne jede Perspektive, jemals von hier aus zu promovieren oder zumindest in meinem alten Beruf zu arbeiten machen alle nur noch schlimmer. Durch meinen Sohn bin ich zum Glück jeden Tag gefordert und muss raus...das einzige, was mir im Moment die Kraft gibt, morgens aufzustehen.Mein großer Wunsch war immer eine Großfamilie, 4 Kinder....Ich liebe Menschen um mich rum, besonders Kinder.Meine eigene Kindheit war ziemlich einsam und auchjetzt ist das Verhältnis meiner zu meinen Eltern nicht besser. Meine Mutter denkt immer, sie muss mich wohl irgendwie abhärten für das Leben da draußen. Da ich gerade in Köln zu Besuch war, als ich dann notoperiert werden musste wegen der Fehlgeburt, fand meine Mutter es ogar überflüssig, dass mein Mann im Krankenhaus auf mich wartet, wenn ich aus dem OP komme.Er solle lieber nach Hase fahren und sich ausschlafen.Von meiner Familie kan ich keinerlei Unterstützung erwarten, sie meinen , ich würde ziemlich überreagieren, schließlich ei es ja erst ganz am Anfang der SSW gewesen.Ich weiß nicht mehr, an wen ich mich wenden kann.Therapien hab ich während der Esstörung so viele gemacht, dass es mir zu beiden Ohren raushängt. Aber reden darüber muss ch, ich platze sonst vor Wut und Trauer.Hier im Haus fühle ich mich jetzt auch so unwohl, im Geiste hatte ich mir doch alles schon so schön ausgemalt mit dem neuen Baby.Für meinen Sohn wünsche ch mir auch so sehr Geschwister. Man kann Kindern doch kein größeres Geschenk machen als Kinder!
Ich weiß auch nicht, wie es hier weitergehen soll....
Dir alles Gute, du hast bestimmt gar nichts falsch gemacht.
Denk an den Grönemeyer Song-der Weg-" Das Leben ist nicht fair"
Es ist nicht fair, du hast das nicht verdient.Ich wünsche dir für die Zukunft, dass du bald eine wundervolle und glückliche Mama sein wirst.
Deine phephanie