@Agnil
Schau mal, habe ich aus einem Artikel kopiert:
Sorry, das es so lang ist....
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Alchemilla - ein Schutzmantel für die Frau
Wesentlich sanfter als der Mönchspfeffer, aber ebenso zuverlässig gelbkörperregulierend wirkt der Frauenmantel (Alchemilla vulgaris; vergleiche auch "Alchemilla - die Allhelferin unter den Frauenkräutern", Naturheilpraxis 10/98). Die besten Wirkungen lassen sich mit der langfristigen Einnahme von Zubereitungen aus der Frischpflanze erzielen (z.B. frisch gesammeltes Teekraut oder Urtinktur). Während die gestagenbedingten Symptome nach Absetzen von Mönchspfeffer-Präparaten oft schon nach kurzer Zeit wiederkehren, harmonisiert Alchemilla die hormonelle Achse dauerhafter und ohne Nebenwirkungen.
Bei prämenstrueller Stimmungslabilität wirkt Alchemilla wie ein Schutzmantel für die Psyche
Insbesondere die regelmäßige Einnahme von Alchemilla Urtinktur (Ceres/Staufen-Pharma) vermag prämenstruelle Stimmungsschwankungen auszugleichen. Das einhüllende Wesen des Frauenmantels macht in den kritischen Tagen vor der Regel spürbar gelassener und auch friedfertiger. So kam es sogar schon vor, daß sich der Ehemann einer PMS-Patientin bedankte, weil seine Frau durch die gelungene Gelbkörperregulation wie ausgewechselt war. Statt wie sonst vor der Regel nach Haaren in der Suppe zu suchen, zu mäkeln oder zu keifen, zeigte sie sich dank Alchemilla wesentlich ausgeglichener und zufriedener als sonst. Dieser wie auch andere Erfahrungsberichte lassen vermuten, daß so manche Ehe, die in aller Regelmäßigkeit prämenstruellen Krisen ausgesetzt ist, vielleicht durch eine entsprechende Hormonregulation gerettet werden könnte.
Inzwischen bin ich dazu übergegangen, die Alchemilla, die astrologisch Mond und Venus zugeordnet wird, durch andere venusische Heilmittel zu ergänzen, um die weibliche Gelassenheit zu verstärken. Am häufigsten kommen dafür homöopathische Kupferverbindungen (Kupfer = Venusmetall) zur Entkrampfung von Körper und Seele in Frage, aber auch kupferspeichernde Pflanzen wie Gänsefingerkraut, Ignatia oder Nux vomica ergänzen die ausgleichende Wirkung der Alchemilla. Dabei erweist sich Ignatia als ideales Begleitmittel bei prämenstruellen Stimmungstiefs und Gänsefingerkraut wie auch Nux vomica beheben zusammen mit Alchemilla eher die Krampfneigung. Der Frauenmantel reguliert die Gelbkörperschwäche und deren körperliche wie auch seelische Begleiterscheinungen zwar oft auch im Alleingang, aber bei der bereits erwähnten Verschlimmerung von Eßstörungen vor der Regel lohnt es sich ebenfalls, sie zu ergänzen. Mit folgender Rezeptur ließ sich beispielsweise die Frequenz von prämenstruellen Heißhungeranfällen reduzieren und steigendes Wohlbefinden erreichen:
Alchemilla Urtinktur
Corpus luteum dil. D6 aa 20,0
Ambra dil. D4
Antimonium crudum dil. D6
Cuprum metallicum dil. D6
Ignatia dil. D4
Magnesium carbonicum dil. D6
Pulsatilla dil. D12 aa 10,0
Von Staufen-Pharma mischen lassen.
D.S.: 3 mal täglich 20 gtt.
Neben dem Frauenmantel gibt es nur wenige gelbkörperregulierende Pflanzen. Madaus führte zum Beispiel Sonnenblumenblüten und die Brutknospen der Tigerlilie auf (Lilium tigrinum ist auch in Mastodynon enthalten). Aber auch das Stigmasterol von Soja zeigte in Versuchen eine gestagenartige Wirkung und die Schafgarbe beeinflusst die Gelbkörperphase ebenfalls (Réquena). Doch die wichtigste Begleitung und Vertiefung zur Alchemilla ist und bleibt Pulsatilla.
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Pulsatilla - Hilfe für Tränentiere
Küchenschellenblüte auf dem Beckerbichl bei Andechs (Foto: M. Madejsky):
Pulsatilla glättet Stimmungsschwankungen vor der Regel und zeigt stets einen ausgleichenden Effekt auf die Gelbkörperphase.
Die Küchenschelle (Pulsatilla) zählt zu den wichtigsten Frauenheilpflanzen der Homöopathie. Was die Gelbkörperregulation angeht, so führt Righetti einen interessanten Versuch aus den Siebziger Jahren auf: Ratten bekamen entweder Pulsatilla C30 oder C200 oder das Progesteronpräparat Lutocyclin. "Die statistisch signifikanten Veränderungen verschiedener Parameter der Eierstöcke, Gebärmutter und Schilddrüse unter Pulsatilla glichen jenen von Lutocyclin und ließen eine Progesteronwirkung vermuten (Righetti)."
Die Progesteronwirkung darf aber nicht nur vermutet werden, Homöopathen nutzen sie längst schon bei der Behandlung des PMS. Es sind aber keineswegs nur die Hochpotenzen hilfreich. In der einen oder anderen Form hilft Pulsatilla fast allen Frauen, die unter dem PMS leiden. Angaben über Bauchauftreibung und Völlegefühl vor den Tagen sowie eine Neigung zu eher spärlicher Blutung führen zu den Tiefpotenzen (D4 - D6). Bei Ödemen im Gesicht oder in den Beinen, Brustschwellung und Stimmungsschwankungen vor der Regel sind dagegen oft mittlere Potenzen (D12) angezeigt, während man die höheren Potenzen meist den "echten" Pulsatilla-Frauen vorbehält, die gerne blond und blauäugig sind und unter heftigen Stimmungsschwankungen leiden, die an den raschen Wetterwechsel an einem Apriltag erinnern. Frauen, für die Hochpotenzen in Frage kommen, sind zum Teil in der ganzen zweiten Zyklushälfte anlehnungsbedürftig, aufgeschwemmt, leiden vermehrt unter Heißhungeranfällen mit anschließendem schlechtem Gewissen und sind extrem leicht zu Tränen geneigt. Für meine Pulsatilla-Patientinnen halte ich daher stets ein Tempodepot vorrätig, denn allein die Frage "Wie geht's" bringt - besonders im Prämenstruum - Sturzbäche von Tränen ins Fließen. Die echte Pulsatilla ist eben unser "Tränchen im Knopfloch". Wir erkennen sie auch daran, daß sie in Frauen den Mutterinstinkt und in Männern den Beschützerinstinkt weckt.
In solchen Fällen sind manchmal Potenzakkorde angezeigt, die auf seelischer wie auch hormoneller Ebene gleichermaßen angreifen. Am liebsten bediene ich mich aber der mittleren Potenzen, die stets einen ausgleichenden Effekt auf die zweite Zyklushälfte zeigen und auch die Seelenwogen glätten.
Während Alchemilla und Kupfer aggressive Frauen sanftmütiger und weiblicher machen, bringt die Kombination von Alchemilla und Pulsatilla einen hormonellen Reifungsprozess in Gang, weshalb man damit auch Eßstörungen, Launenhaftigkeit oder Schüchternheit in der Pubertät mitbehandeln kann. Bei ausgeprägter prämenstrueller Symptomatik ist es aber manchmal sinnvoll, den weiblichen Rhythmen entsprechend in zwei Phasen vorzugehen:
1.) In der ersten Zyklushälfte, vom Ende der Blutung bis zum Eisprung, regt man die Östrogene an. Als östrogenisierende Arzneien bewähren sich zum Beispiel Beifuß-, Damianablättertee, Basilikum-Extrakte und/oder Ovaria comp. (Wala).
2.) In der zweiten Zyklushälfte, vom Eisprung bis zur folgenden Blutung, regt man die Gelbkörperbildung an. Hierzu eignen sich beispielsweise Agnus castus ( - D4), Alchemilla (), Pulsatilla (D4 - D30) und Corpus luteum (D6).
Eine solche biphasische Vorgehensweise ist vor allem nach langjähriger Einnahme der Antibabypille angebracht. Je nachdem wie lange die Beschwerden vorhanden waren, kann man schon im ersten Zyklus mit deutlicher Linderung rechnen und wird die Mittel nach drei bis vier Monaten vielleicht ganz absetzen können; wobei es sich zur Stabilisierung des Therapieerfolges natürlich immer lohnt, ein bis zwei Zyklen über die Beschwerdefreiheit hinaus zu behandeln.