Hat deine Freundin das nicht schriftlich festgehalten? Dich als Samenspender von jeglicher Verpflichtung freigesprochen und mit ihrem Ehemann ein schriftliches Abkommen, dass eine Samenspende für beide okay und gewollt ist? Wenn ihr das schriftlich habt, dann gibt es daran eigentlich nichts zu rütteln und der Ehemann kann die Vaterschaft gar nicht einfach anfechten, immerhin war er ja mit der Fremdzeugung einverstanden. Wenn ihr gar nichts schriftlich habt, auch du nicht, dann kommen natürlich größere Hürden auf euch zu.
- Ihr müsstet irgendwie glaubhaft klar machen, dass der Ehemann von der Samenspende wusste und einverstanden war. Er kann sich nicht einfach so aus der Verantwortung stehlen, nur weil die Kinder nicht seine Gene tragen und jetzt die Scheidung läuft. Er hat die Kinder ja immerhin genauso gewollt und wusste von der Samenspende. Ihm wurde nichts untergejubelt.
- Wenn ihr aber freiwillig einer Anfechtung der Vaterschaft zustimmt, dann kommst du aktiv ins Spiel - du bist dann als leiblicher Vater zur Anerkennung der Vaterschaft gezwungen und damit auch zur Zahlung von Unterhalt. Zumindest die geleisteten Zahlungen vom Ehemann müsstest du dann statt ihm zahlen, womit du erstmal fett Schulden hättest. Weiterhin wärst du dann auch zu Unterhalt verpflichtet, wenn das mit dir und dieser Frau scheitert.
Die Seite hat somit zwei Medaillien. Klar könnt ihr die Anfechtung der Vaterschaft aktiv unterstützen, um das alleinige Sorgerecht zu bekommen. Aber damit sind dann wieder ganz andere Verpflichtungen verbunden, da die Kinder einen offiziellen Vater brauchen. Und wenn gerichtlich nachgewiesen wird, dass du der Vater bist (passiert im Zuge des Anfechtungsverfahrens), dann musst du die Vaterschaft anerkennen und eben Unterhalt zahlen. Zumindest die aufgelaufenen Zahlungen, die der Ehemann zurück fordert und sobald das mit euch scheitert.
Ich persönlich würde mir das gut überlegen. Das alleinige Sorgerecht kann man auch anders bekommen. Und ich finde es nicht richtig, dass der Ehemann nun seine gewollten (!) Kinder ignoriert, nur weil es mit der Frau aus ist. Er ist zwar nicht der leibliche Vater, aber das ist er bei einer Adoption auch nicht. Trotzdem kann er die Kinder nicht einfach entsorgen, weil es mit der Frau nicht mehr läuft. Ich würde ihn da nicht aus der Verpflichtung lassen und nachweisen, dass er die Kinder genauso wollte und von der Samenspende wusste. Zumal die Kinder ihn als Vater sehen, da sie ja die ersten wichtigen Jahre, wo Bindung und Prägung stattfindet, mit ihm aufgewachsen sind. Und nun sollen sie plötzlich offiziell einen anderen Vater präsentiert bekommen? Mit sämtlichen rechtlichen Hürden? Nein, finde ich falsch. Denn auch ihr könntet euch irgendwann mal trennen. Und dann? Bekommen die Kinder wieder einen neuen Mann vorgesetzt, weil du ja nur ein Samenspender warst und alle Beteiligten davon wussten? Bitte nicht.