Erstmal: herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft! Traurig, dass hier die Damen eher hinterher sind, andere fertig zu machen, anstatt Tipps zu geben. Es ist immer leicht mit den Finger auf andere zu zeigen, aber keiner von denen möchte in derselben Situation stecken.
Also Dir sollte klar sein, auch wenn du selber zwar schon geschrieben hast, dass du es behalten wirst, dass ein zweites mal abtreiben direkt nach dem ersten mal absolut nicht vertretbar ist, noch weniger als das erste mal. Ich weiß, ich hab ja gelesen, dass du es wahrscheinlich behalten wirst, dennoch muss ich das mal los werden.
Jetzt zu deiner Situation: Man kann alles schaffen, was man schaffen möchte, wenn man sich die Wege und Hilfe dazu sucht. Wenn du es wirklich willst, wirst du auch trotz Kind studieren, da wärst du ja nicht die erste. Das haben schon einige Frauen geschafft, vielleicht kannst du dir ein paar Tipps abholen? Ein bisschen schwierig könnte es um deine Beziehung stehen. Beziehungen, die per se vor einer Schwangerschaft instabil sind, gewinnen nicht an Stabilität. Sie werden auf eine harte Probe gestellt und sogar genügend stabile Beziehungen können an einem Kind scheitern. Was ihr daraus macht, liegt aber letztendlich in euren Händen, vielleicht springt ihr ja auch über euren Schatten und löst eure Probleme. Wie auch immer es laufen wird, du kannst das dennoch schaffen. Ein kleiner Tipp: lass die Vaterschaft aberkennen, das geht schon vor der Geburt und spart Dir später Zeit und Nerven, wenn das Kind auf der Welt ist.
Ich bin bin in der 37 ssw, mein Kind ist ebenfalls nicht geplant gewesen. Ich hätte aber für mich nicht damit leben können, dieses kleine Lebewesen zu töten. Und soll ich dir mal was sagen? Ich war am Anfang genauso verzweifelt und ängstlich wie du. Es passt eben nie in die Vorstellung vom Leben, wenn man ungeplant schwanger wird. So viele Pläne hatte ich noch, ich wollte mir doch bald Flugtickets nach Südamerika besorgen und etwas erleben. Jahrelang hab ich mir nichts gegönnt, nur studiert und gearbeitet und dann das. Das Geld für die Tickets musste ich in Baby Sachen investieren, wir mussten uns eine größere Wohnung besorgen und meinen Führerschein musste ich auch noch machen, dann braucht man ja auch noch ein Auto. Das Ende vom Lied ist: ich habe nun Mutterschutz, sitze in meiner größeren Wohnung, mit dem Führerschein in der Hand und einem Auto vor der Tür. Das Babyzimmer ist fast fertig und alle warten sehnsüchtig auf die kleine Prinzessin, die in vier Wochen bei uns sein wird.
Ich habe mir das alles vorgenommen und umgesetzt und das Gefühl, kein Hindernis könnte zu groß für mich sein. Durch meine Schwangerschaft habe ich gemerkt, was für eine starke Frau ich bin und nichts kann mir das mehr weg nehmen. Es war nicht immer einfach, besonders diese doofen Stimmungsschwankungen. Aber letztendlich bin ich so froh über diesen Schicksalsschlag. Manchmal stellt man eben fest, dass man beschenkt wurde und nach manchen Geschenken fragt man nicht, sie kommen einfach. Ich wünsch dir alles Gute!