Hallo,
ich bin ganz neu hier und brauche einfach etwas moralische Aufmunterung.
Ich bin 35 und Mama von Zwillingen, die im Herbst 10 Jahre alt werden. Die Kids wurden mit Hilfe hormonoller Behandlung gezeugt. Ich bin eine klassiche Kinderwunschpatientin gewesen mit gravierender Eireifungsstörung. Die Aussage aller Frauenärzte, die damals wie auch in jüngerer Vergangenheit mit mir zu tun haben, war immer gleich: "auf natürlichem Weg werden Sie nie schwanger".
Tatsächlich haben wir zwei Jahre vor den Kids nie verhütet und auch die ganze Zeit danach - also gut 12 Jahre - und es ist nie was passiert...trotz Sex.
Unsere Beziehung lief immer etwas holperig. Nun ist vor 2 1/2 Monaten aufgeflogen, dass mein Mann mich eine Zeitlang aktiv betrogen hat und dies bewußt "eingefädelt" hat. Nunja. Nun schmeißt man nicht einfach hin und wir haben uns ausgesprochen und waren uns einig einen neuen Anfang zu wagen.
Offenbar hat mein Körper dies zu gut angenommen und in dieser ersten sehr heftigen Versöhnungsphase muss es passiert sein. Ich habe es mir zwar irgendwie gewünscht, aber hätte nie eine weitere Hormonbehandlung gestartet - vor allem wegen des erneuten Mehrlingsrisikos. Das es von selbst passiert, damit hätte ich nie gerechnet. Sonst wäre das "nicht verhüten" ja auch verantwortungslos gewesen.
Nun weiß ich es seit vorgestern, bin ich in der 6. Woche schwanger und die Freude hält sich bei uns beiden in Grenzen. Ich würde das Kind gern haben, aber mein Mann (45 Jahre) sieht das mit vielen gemischten Gefühlen, er weiß auch nicht, ob er das nervlich nochmal packt (wir haben hier nämlich vorpubertären Zickenalarm).
Man muss dazu sagen, dass ich Hauptverdiener bin. Mein Mann wird zwar im Juli eine Anstellung annehmen (war bisher selsbständig, leider nicht so erfolgreich), aber das Geld was er verdient reicht gerade so aus, damit zusammen mit meinem Einkommen die Kosten (Haus, Auto, Versicherungen, Unterhalt für große Tochter von meinem Mann uvam) getragen sind.
Wir könnten uns kaum eine Auszeit nehmen, da wir die finanzielle "lücke" nicht füllen können. Kosten reduzieren, ist leider nicht drin, sind alle Möglichkeiten schon ausgeschöpft. Dazu kommt, dass unsere Zwillis ab kommendem Schuljahr auf verschiedene Schulen gehen werden und schon damit erheblicher (Fahr)streß verbunden sein wird. Abgesehen davon haben wir für diese beiden auch eine Verantwortung.
Also fassen wir noch mal zusammen
- Beziehung hat einen Bruch
- Auszeit nicht finanzierbar
- bereits schon jetzt mit 2 Kindern viel organisatorischer Aufwand, den man
aus verschiedenen Gründen auch kaum umorganisieren kann
- keine Verwandten, die helfen könnten.
Tja und ich sehe nur auf den kleinen Fleck auf dem US-Bild und hoffe so sehr, dass dieses Baby zur Welt kommen darf. Alle Gegenargumente kann ich nachvollziehen und stehe dazu, daher will ich meiner Familie auch nicht damit kommen, dass ich am Ende entscheide. Denn diese Entscheidung - egal welche - haben alle zu tragen.
Was soll ich nur tun?