jami_11913224:?:
Seit wann bezahlen denn Hartz IV-Empfänger ihre Miete aus eigenen Mitteln?
JA - in Deutschland läßt es sich SUPERGUT leben von Hartz IV.
Und JA - in Deutschland MUSS niemand verhungern.
Der Regelsatz beträgt derzeit 382 Euro monatlich.
Partner erhalten 345 Euro monatlich.
Die Sätze für Kinder betragen (gestaffelt nach Altersgruppen) 224, 255 bzw. 289 Euro monatlich.
Für volljährige Kinder im Elternhaushalt werden 306 Euro geleistet.
Kosten für Unterkunft, inklusive Heizung und Nebenkosten, werden ebenfalls von der ARGE übernommen.
So dass jeder Hartz-IV-Empfänger Anspruch auf eine bezahlte Unterkunft hat.
Einer Familie (Mutter, Vater, Kind) steht dabei eine 3-Zimmer-Wohnung, ca. 75 bis 80 qm, zu.
Ein Single hätte immerhin Anspruch auf eine Wohnungsgröße vom 45 bis 50 qm.
Zusätzlich dazu besteht Anspruch auf Erstausstattung der Wohnung; als in erste Linie Möbel und Haushaltsgegenstände wie z.B. Waschmaschine, Kühlschrank, Herd.
Nicht zu vergessen, die Beiträge zu Kranken- und Pfegeversicherungen, die im Fall eines Hartz-IV-Bezuges ebenfalls übernommen werden.
Die "Regelleistung" für Schwangere liegt bei 446,94 Euro monatlich.
(Regelsatz + 17 %-Mehrbedarfsanspruch (also 64,94) ab der 13. SSW bis zur Geburt)
Danben hat eine Schwangere Anspruch auf "Erstausstattung" für Schwangeren- und Umstandsbekleidung.
Die "Regeleistung" für Alleinerziehende (bis 6. Lebensjahr des Kindes) liegt bei 519,52 Euro monatlich.
(Regelsatz + 36 %-Mehrbedarfsanspruch)
Eltern haben Anspruch auf Erstausstattung für ein Kind - Möbel für Kinderzimmer, Kinderwagen, Babywanne, Hochstuhl....
Daneben besteht Anspruch auf Erstausstattung des Neugeborenen mit Kleidung.
Weitere Ansprüche bestehen bspw. über das Bildungspaket
- 100,00 Euro für Schulbedarf jährlich
- 10,00 Euro monatlich für z.B. Sportverein, Musikschule, oder auch Zoo-/Zirkusbesuch mit den Eltern
- Essenszuschüsse Hort/Schule
- Kosten für Hort/Schulausflüge
- Kosten für Nachhilfe
- Fahrtkosten zur Schule
Hartz-IV-Empfänger haben daneben Anspruch auf Essen und Einkauf bei den "Tafeln", in Sozialkaufhäusern, Kleiderkammern...
Viele Kommunen bieten Hartz-IV-Empfänger sog. Sozialpässe an, die in vielfältiger Weise Kostenersparnisse und Vergünstigungen bieten -
angefangen von geringeren Eintrittspreise zu kulturellen Einrichtungen, Bibliotheken, Museen,
über Angeboten im Bildungsbereich (Zuschüsse zu Ranzen, Schulmaterialien für Kinder),
Kindesbetreuung,
Hort-bzw. Schulessen - letztere Dingen sämtlich NEBEN den Ansprüchen aus dem Bildungspaket für Kinder)...
In etlichen Kommunen gibt es Sozialtickets, die vergünstigten Zugang zum ÖPNV ermöglichen..
Ich denke, bei Hartz IV sehen viele nur sehr oberflächlich hin.
Da wird vordergründig immer nur das Geld gesehen, was man "bar auf die Kralle" kriegt - und da klingen 382 Euro für sehr viele wohl ziemlich "popelig" und wie "nichts".
Was daneben alles an "geldwerten Leistungen und Vorteilen" dazukommt, wird sehr häufig komplett ignoriert und überhaupt nicht wahrgenommen.
Aber auch derartige Dinge sind "GELD", Geld, das einem geschenkt wird.
Und das Nicht-Hartz-IV-Empfänger SELBST aufbringen müssen.
Und nicht, dass das jetzt falsch verstanden wird - ich habe überhaupt nichts dagegen, dass Menschen, die bedürftig sind und ihren Lebensunterhalt zeitweise nicht selbst erarbeiten und verdienen können, Hartz-IV oder sonstige Sozialleistungen beziehen. Und auch gegen sonstige Vergünstigungen, Rabattierungen etc. für sozial schwache Menschen habe ich gar nichts einzuwenden.
Mich stört nur dieses ständige Gejammere und Gemeckere, dass man von Hartz-IV nicht so gut leben könnte.
Anstatt froh zu sein, dass der Staat diese Leistungen anbietet, regt man sich lieber darüber auf, dass das Geld nicht reichen würde.
DAFÜR habe ich kein Verständnis.