ich möchte euch unbedingt erzählen, wie die geburt einer erstgebärenden noch ablaufen kann... beinahe ohne horror :super:
Es ist ganz anders gekommen als geplant. Der eigentliche entbindungstermin wäre der 26.06. gewesen und meine tochter sollte im geburtshaus zur welt kommen so jedenfalls der plan.
Doch sie kam und kam nicht, machte mir aber immer wieder ordentlich vorwehen. Das hat irgendwann ziemlich doll an den nerven gezerrt und so haben meine hebamme und ich angefangen verschiedene dinge auszuprobieren, die das ganze in gang bringen sollten: fußreflexzonenmassage, bauch mit nelkenöl massieren, nelkenöltampon... war alles ok, hat weiterhin vorwehen gemacht aber keine geburtswirksamen. 8 tage nach eigentlichem termin hatte ich echt die nase voll und wollte mein mädchen endlich zur welt bringen. Meine hebamme hat mir ein rizinusölei verschrieben, dass ich mir am abend des 4.7. auch gebraten habe...
Und hier beginnt die eigentliche geschichte.
ach so, spannender weise war ich in dieser nacht ganz alleine. meine mitbewohnerin war für 2 tage weggefahren, der papa auch gerade nicht in der nähe und die freundinnen, die tagelang um mich waren, während der vorwehen, hatte ich heeschickt. irgendwie brauchte ich ruhe.
Ich hab mich um 22.30 uhr ins bett gelegt und bin eine stunde später von der ersten bissl dolleren wehe aufgewacht und dachte mir: na das kennste ja schon und hab probiert weiter zu schlafen. Irgendwie wurden die wehen dann aber mal recht regelmäßig und kamen ca. alle 5 minuten. Mein gedanke: hm, ist das immer noch das gleiche spiel? Was hat die hebi im gvk gesagt? die wehen müssen mindestens alle 5 minuten kommen, eine minute lang dauern und das ganze schon ne stunde lang. Hab ich das? Nein! Meine wehen kamen mal alle 4, alle 5 oder auch 3 minuten, hielten dafür nicht länger als etwa 40 sekunden. Ich konnte einfach nicht einschätzen ob es losging. Jaja, da haben mich die hebammenworte ganz schön verwirrt....
Um halb 2 war mir aber danach meine hebi anzurufen und sie um rat zu fragen. Sie meinte, ich könne mich entscheiden ob ich noch zu hause bleiben möchte oder ob sie kommen soll (tollerweise wollte sie mich ins geburtshaus fahren). Ich entschied mich noch ein bisschen zu warten. mir ging es ziemlich gut, ich hab meine lieblingsmusik reingeschmissen und verschiedene sitz-, liege-, hockpositionen ausprobiert. hab mich ganz frei so alleine in meiner wohnung gefühlt.
So. ab dann wurden die wehen doller und mussten hübsch weggeatmet werden, so alle 4 minuten etwa. Ich konnte sie trotzdem gut aushalten. Um 3 dann wieder ein telefonat mit der hebi: jetzt brauch ich dich, kannst du bitte kommen?! sie war 10 minuten später bei mir, hat kurz die herztöne abgehört, hat meinen rucksack geschultert und wollte mit mir ins geburtshaus aufbrechen... ABER das ging nicht mehr. Gefühlt kamen die wehen schlag auf schlag, ich habs nicht geschafft mir schuhe anzuziehen, außerdem musste ich mich von dem rizinusöl hübsch in meiner küchenspüle übergeben. Daraufhin hat die hebi mich gefragt, ob ich mir vorstellen könne, meine tochter in meiner wohnung zu bekommen. Ich dachte: hä? Irgendwie nicht. Die nachbarn... aber ich wusste auch, dass der weg der absolute horror für mich werden würde. Ich hätte das nicht geschafft, wollte nur stehen, mich abstützen und atmen.
Bis hierhin alles ok. Ich entschied mich für eine hausgeburt.
die hebi offenbarte mir, dass sie aber noch ein paar sachen aus dem geburtshaus holen müsse, wäre aber in 10 minuten wieder da. (notfallkoffer mit sauerstoffflasche etc...). sie dachte wohl, es würde noch dauern...
schwups war sie weg und ich allein. Hatte das gefühl mich hinhocken zu müssen und atmete und atmete. Sonst nichts. Wehe, wehe, wehe... pressdrang???? das kann nicht sein! mit der ersten presswehe ist die fruchtblase gesprungen, schwups, alles raus (wie im film :shock: ), küche nass. Ich mich also aufgerappelt und meine hose ausgezogen. nächster gedanke: die tüüüür!! Wenn nicht jetzt, würde ich sie der hebamme nicht mehr öffnen können. dann bin ich ganz alleine... Also zur tür gekrochen, aufgemacht und zurück in die küche. kissen von der sitzbank geschnappt und unter mich gelegt: "man kann ja nie wissen ob ich sie auffangen muss und nicht kann.".
Zweite presswehe. sie kam! Ich fühlte nach dem kopf und war schockiert, denn es fühlte sich so an, als wäre die nabelschnur davor. In dem moment ist die absolute panik ausgebrochen. Vorher war noch alles ok soweit, aber mit dem gedanken, dass etwas nicht stimmen könnte, kam eine riesen gedankenkolonne ins rollen. Wahnsinn, was man in sekunden denken kann!! dann ein blick aus dem fenster, ENDLICH sah ich die hebi. Ich rief, dass sie sich beeilen müsse und dass etwas nicht stimmt.
ABER sie schaute nach, es war alles in ordnung. Mit der nächsten wehe war der kopf geboren und mit der letzten kam das ganze baby zur welt.
Die zeit stand still um 05.04 uhr.
L.ilia Sm.illa war geboren (53cm, 3600g)
In fünf einhalb stunden
in meiner küche :love:
ich bin immer noch so glücklich, dass alles gut und im endeffekt echt leicht gegangen ist. Wir haben unsere erste hürde zu zweit gemeistert.
das schöne war, ich konnte mich -nachdem die plazenta geboren war- gleich mit meiner schönen in's bett kuscheln und war zuhause.
Das war unsere geschichte. Bissl lang geraten aber wenn ihr so wie ich geartet seid, dann habt ihr sie gerne gelesen :AMOUR:
ach so, kurz zur erklärung: was sich unter meinen laienfingern wie die nabelschnur angefühlt hat, war im endeffekt die zusammengestauchte haut ihres kopfes. der wird so dolle gequetscht, dass sie eben falten wirft. manmanman