Vermutlich habe ich es nicht deutlich genug gesagt,
aber abgesehen vielleicht von strikten Tierfreunden, passt in vielen Fällen die scheinbare Schwere der Trauer nicht zu dem, was die Frauen selber sagen.
Wenn ich mir überlege, welche Trauer ich bei Leuten sehe, die ihr Haustier einschläfern lassen, und wie schwer sie mit sich ringen, dann liegt das weit unter dem, was bei Abtreibungsentscheidungen erkennbar ist. Und wenn einem ein Tier zur Last fällt, ja zu einer erheblichen Schwierigkeit für die eigene Lebensplanung wird, dann ist das Bedauern noch viel geringer, wenn überhaupt vorhanden, wenn man dieses Tier dann einschläfern lässt. Und wenn einen ein Tier zu verletzen droht, dann lastet die Entscheidung kaum einen Wimpernschlag auf einem.
Und ja, ich kann mich damit täuschen, denn ein falscher EIndruck entsteht leicht, aber mein Eindruck ist eben, dass die Schwere der Entscheidung, die auf vielen lastet, sich eigentlich nur daraus ergeben kann, dass sie in irgendeiner Form bereits das Kind sehen, vermutlich ohne sich dessen bewusst zu sein.
Und wenn man deinem Argument folgt, sollte ja gerade vermieden werden, dass da unbewusst irgendwo was ist, was nicht berücksichtigt wird.
"Eine Kluge Entscheidung bezieht immer ALLE Faktoren mit ein - und zu diesen "Alle Faktoren" gehört eben auch das Herz - und das kann deswegen von einem klugen Verstand gar nicht untergebuttert werden - denn dann ist es keine Kluge Entscheidung."
Zu "Allen Faktoren" gehören aber auch, dass das was das Herz von sich gibt, nicht nur eine Laune ist, sondern tatsächlich echt und richtig. Und da kann das Herz leicht untergebuttert werden, da es eben gerade nicht darauf angelegt ist, eine rationale Begründung/Rechtfertigung zu liefern. Und ohne die erscheint manches nicht mehr als willkürliche Laune.