farrah_11893800Guten abend dir!
liebe trinchen,
die letzten tage habe ich immer wieder in deinem thread gelesen und ich spüre in allen deinen worten durch, dass du eins am allerliebsten möchtest: deinem kleinen baby deine liebe schenken. weil du es ohnehin nicht lange bei dir haben kannst. du möchtest es auf jeden fall bei dir haben, so lange es lebt. die diagnose der omphalozele hat dir nun diese hoffnung genommen, dass es friedlich und geborgen in deinen armen seine kurze zeit erleben darf. ja, eine diagnose von beiden wäre ja für sich schon schwer genug. und ich glaube, einer von beiden hättest du dich auch tapfer gestellt: dem kurzen leben mit der trisomie oder dem erst schwierigen, aber dann doch stabilen leben mit der omphalozele. jetzt kommt für dich beides zusammen und du fühlst dich dem allen nicht gewachsen, v.a. weil dein mann deine leisen töne nicht hört und nicht damit umgehen kann. und du sonst einfach niemand hast zum reden. das ist sehr schmerzlich für dich.
deine entscheidung ist wohl auch ein zeichen von überforderung und erschöpfung: wie solltest du das alles alleine hinbekommen?!?
ärztlicherseits bist du zwar gut beraten, aber was in dir vorgeht, kann wohl auch niemand vom medizinischen personal wirklich verstehen, bzw. dafür fühlen sie sich gar nicht zuständig. kann es sein, dass dir am meisten fehlt, dass jetzt ein mensch ganz nah an deiner seite geht? am liebsten natürlich dein mann? dann könntest du auch die ungewissheit besser aushalten und dir selbst für die zeit auf der intensiv noch momente erhoffen, wo dein kleines deine liebe spüren kann und du sogar seine liebe spüren kannst, sei es bewegung, atmen, sein anblick. dieses kind schenkt ja auch dir etwas ....
wenn du diese situation noch konkreter besprechen könntest? wie liefe das dann, wenn dein kind geboren ist? muss es sofort operiert werden? mit welcher perspektive überhaupt? könnte ja sein, dass auch ärzte das ungeborene aufspalten in: trisomie (kann man nichts machen) und omphalozele (muss man sofort operieren) und auch aus ihrer sicht nicht damit zurechtkommen. für sie ist dann die abtreibung einfacher.
doch im grunde bist du die einzige, die über das leben ihres kindes bestimmen kann und über eure gemeinsame zeit. ich hoffe sehr, dass du jetzt unter diesem ganzen druck nicht denkst, dass das jetzt das einfachste für dich wäre und hinterher alle deine kraft für deine tochter wieder da ist und die ehe wieder gut ist, weil die belastung weg ist ... ich denke, in krisen zeigt sich, wie tragfähig unsere beziehungen sind. es ist ja keine normale geburt und es ist kein sterben lassen, wenn du es jetzt auf die welt bringst (oder eben gerade nicht auf die welt bringst). wenn dich das später beschäftigt, wird dein mann dann ein offenes ohr für dich haben? könnte er es nicht jetzt öffnen und hören, was du denkst und fühlst. ich würde es dir so wünschen!
liebe grüße von catie