Hallo zusammen,
vorab: ich bin neu hier und nicht sicher, ob ich mein Thema hier richtig platziert habe. Falls nicht, könnt ihr mich ja einfach verschieben.
Ich hab ein Problem. Um das ausreichend zu schildern muss ich etwas ausholen:
Mein Freund (33) und ich (30) sind seit jetzt gut 3 Jahren zusammen. Für ihn war immer klar, er will eine Familie mit Kindern etc. Anfangs war er eher derjenige der das thematisiert hat, obwohl das für mich noch gar nicht zur Debatte stand. Aber alles war gut.
Oktober 2012 hat er mir einen tollen Heiratsantrag gemacht und im November hab ich die Pille abgesetzt (gemeinsame Entscheidung). Die Hochzeit war richtig groß geplant (auf seinen Wunsch) und wurde von mir mit viel Vorfreude und Enthusiasmus vorbereitet. Genauso war für mich das Thema "Schwanger werden" total aufregend und ich war voll dabei (üben, ausrechnen, hoffen, enttäuscht sein wenns nicht geklappt hat - vielleicht alles zu viel!?).
Naja, jedenfalls hat das mit dem Nachwuchs nicht so geklappt wie gehofft. Gleichzeitig verhielt mein Freund sich immer komischer und ich hab gemerkt, dass er auch bei den Hochzeitsvorbereitungen nicht mehr so dabei war.
Ein Monat vor der Hochzeit hat er mir dann offenbart, dass er große Zweifel hat, ob er all das noch will. Dass er jetzt, wo er wirklich ins Nachdenken kommt Zweifel hat, ob er die Verantwortung tragen kann und mit all den Veränderungen die ein Kind mit sich trägt klar kommt. Die Zweifel blieben leider bis zum Schluss und er konnte sich nicht durchringen, diese beiseite zu schieben. So habe ich 3 Tage vor der Hochzeit beschlossen, alles abzusagen, das ganze große Fest mit 100 Gästen. Aber ich wollte unter den Bedingungen einfach keine Hochzeit feiern - wenn dann richtig!
Er hat mir das auch nie verübelt, hat alle finanzielle Folgen allein getragen und sagt auch heute noch, meine Entscheidung war bei seinem Verhalten vollkommen nachvolllziehbar.
Daraufhin folgte eine ziemliche Kriese, aber irgendwie (ich schildere das jetzt sehr abgekürzt und vielleicht auch etwas nüchtern) wollten wir beide danach unsere Beziehung nicht wegwerfen. Er sagte mir, er bereue die Zweifel und könnte sich auch wieder eine Hochzeit vorstellen, allerdings im kleineren Rahmen. Ich war allerdings sehr stark verletzt, so dass ich erstmal in eine eigene Wohnung gezogen bin. Ich brauchte einfach Luft, um zu wissen, ob ich ihm verzeihen kann. Wir waren aber immer zusammen, haben uns gesehen, Gespräche geführt und jeder hat sich bemüht.
Bei den Gesprächen kam dann irgendwann zur Sprache, dass ihm diese ganze Planerei bzgl Schwangerschaft zu viel war und dass er es gut fänd, wenn es einfach passieren würde, ohne das man es fest plant und ständig drauf hinrechnet. Wir haben also weiter ohne Verhütung miteinander geschlafen. Trotzdem hat es nicht geklappt...
Es folgte dann auch wieder ein emotionales Tief zwischen uns, irgendwie war viel weg und ich war wirklich fast so weit, zu sagen, dass es einfach nicht mehr geht. Wir hatten noch einen geplanten Urlaub, den wollte ich noch "durchziehen" und dann eigtl getrennte Wege gehen.
Aber.. ihr könnt es am Titel des Themas ahnen. Anfang des Jahres die Überraschung, kein Mensch hat damit gerechnet: ich bin bereits in der 9. Woche schwanger!!! Mittlerweile nun Ende 4. Monat.
Leider ist er seit dem wieder völlig ausgewechselt, zieht sich zurück, sagt er wollte das alles nicht, etc. Er war mit beim Ultraschall, fand es interessant, fühlt aber nichts. Auch die Glückwünsche von Freunden und Bekannten würden rein garnichts bei ihm auslösen. Er habe emotional einfach nichts bzgl des Kindes.
Seit dem klar ist, dass ich schwanger bin bin ich aber der Meinung, dass wir es nochmal probieren sollten. Ich habe nie wirklcih aufgehört ihn zu lieben und möchte es gerne ernsthaft probieren. Ich bitte/frage biete ihm also seit dem an, dass wir wieder zusammen ziehen und zu schauen, ob wir es schaffen.
Meine Wohnungssituation ist allerdings so, dass ich, sollten wir das nicht zusammen durchziehen, 200km weg in meine Heimat ziehen werde, wo ich Unterstützung von meiner Familie habe. Es drängt also langsam, dass eine Entscheidung fällt wie es mit uns weiter geht. Meine jetzige Wohnung habe ich bereits gekündigt und es hängt ja bekanntermaßen viel Bürokratie dran, wenn man entscheidet, alleinerziehend zu sein. Er hat aber die ganze Zeit eine Entscheidung aufgeschoben. Wir haben uns dann auf eine Deadline bis Ende April geeinigt. Gestern dann also unser Geadline-Gespräch:
Er will dazu stehen, dass er einverstanden war, nicht zu verhüten und damals sagte, dass wenn es passiert, dann passiert es. Deswegen würde er mir anbieten, dass ich wieder zu ihm ziehe. Er sagt aber auch ehrlich, ohne Kind gäb es für ihn keinen Grund, jetzt wieder zusammen zu ziehen, er hätte sich so grad eigtl wohl gefühlt. Er habe keinerlei Emotionen für das Kind und könnte sich auch grad nicht vorstellen, dass das kommt. Für mich seien aber sicher noch Gefühle da. Ob sie ausreichen müsste man eben sehen.
Bei der Frage wann wir das in die Tat umsetzen hatte ich aber arg das Gefühl, dass er das auch wieder aufschieben will. Für ihn gab es keinen Grund, es vor Ende meiner Kündigungsfrist der alten Wohnung (Ende Juli - ich bin dann Ende 7. Monat) zu machen. Ich hab ihm geschildert, dass es nicht grad toll ist, hochschwanger umzuziehen und dass wenn es nciht klappt, dass ich dann eben auch Zeit brauche, mir in meiner Heimat 200km entfernt ne Wohnung zu suchen und alle in die Wege zu leiten. Deswegen konnte ich ihn jetzt "überreden" (??), dass ich nächstes Wochenende weder bei ihm einziehe, erstmal ohne Möbel.
Ich weiß nicht was ich denken soll, ich hab irgendwie das Gefühl, ich dränge mich auf, will aber irgendwie auch keinen Versuch auslassen, falls es doch nochmal klappen kann... es ist so viel passiert...
Was meint ihr? Ich brauche mal Meinungen von Unabhängigen! Bin echt maßlos überfordert und ratlos!
Danke!!!!