Da ich hier gerne die Geburtsberichte gelesen habe,
will ich auch mal meinen Geburtsbericht niederschreiben.
Zu Anfang muss ich erwähnen, dass mein Muttermund seit der 28. Woche nicht mehr so richtig wollte. Gott sei Dank hatte ich keine Wehen, sodass ich mich nur schonen sollte. Bis zur 36. Woche hieß es bangen, da der Muttermund sich trotz schonen immer weiter verschlechtert hat.
Dann kam endlich der große Tag auf den mein FA und ich die ganze Zeit gehofft hatten. Unser kleiner wäre kein Frühchen mehr. Ich durfte nun bei uns im Ort entbinden und müsste nicht mehr in die 25 km entfernte Klinik. Tja und genau ab diesen Tag tat sich nichts mehr. Jedes CTG war eine einzige Linie, nur der Muttermund ging immer weiter auf.
Dann kam der ET. Der Muttermund war mittlerweile bei 4-5 cm und der Gebährmutterhals war verrstrichen (Wohl gemerkt alles ohne Wehen). Mein FA schlug mir vor eine Eipollösung zu machen. Da ich mit dieser Einleitung schon bei meinem großen positive Erfahrungen gesammelt hatte stimmte ich zu, obwohl ich wenig Hoffnung hatte das es endlich losgeht. Ich verabschiedete mich noch mit den Worten: Bis übermorgen . Wie ich mich täuschte.
So nach dem FA Termin ging es dann noch in die Stadt unseren großen vom Kiga abholen. Unterwegs hat dann noch meine Mutter angerufen, ob sie mir nicht den großen abnehmen soll. Aus dem Bauch heraus und der Erfahrung von der ersten Entbindung, habe ich ihr Angebot angenommen. Da mein Mann für den nächsten Tag noch auf einen Geburtstag eingeladen war, hatte ich es mir noch zur Aufgabe gemacht zwei Torten zu backen. Während dessen fiel mir auf, dass die übungswehen immer stärker wurden. Ich nahm die aber noch nicht richtig ernst. Auch wollte ich erst die Torten fertig bekommen und natürlich auch wieder eine saubere Küche haben.
Um 22:00 Uhr war dann endlich alles fertig. Ja es hat so lange gedauert, weil meine Schwiegermutter noch unbedingt zu Besuch kommen wollte. Jetzt merkte ich, die Wehen tun jetzt doch schon ordentlich weh. Zu meinem Mann meinte ich nur noch, dass wir schon mal schlafen sollten. Und wie es so ist, Mann schläft wie ein Stein und ich Wehe nun vor mich hin. Weil ich ihm noch etwas schlaf gönnen wollte, bin ich zurück ins Wohnzimmer. Bis um halb eins waren die Wehen noch richtig erträglich. Doch dann ging es nicht mehr. Ich weckte meinen Mann und rief den Rettungsdienst wegen dem Transport in die Klinik. Wie es der Zufall so will hatte genau die gleiche Hebamme Dienst, die mich bei meinem großen schon empfangen hatte.
Sie kontrollierte den Muttermund, der inzwischen schon vollständig geöffnet war, und sprengte die Fruchtblase. Das war ca. 01:30 Uhr. Von da an wurden die Wehen richtig böse. Ich konnte nur noch schimpfen und schrie bei jeder Wehe. Wie sich ein Mensch so unter Schmerzen verhält ist echt unglaublich. Ich habe alles verlangt. Angefangen von der Saugglocke, über Kaiserschnitt bis hin zu den stärksten Drogen die sie haben. Nur war es dafür leider zu spät. So und dann kamen die Presswehen (im Vergleich zu denen davor, waren die echt noch erträglich). Unser kleiner Mann wollte sich aber nicht so richtig durch das Becken drehen. Ich durfte aber bei jeder Wehe mit schieben, das war echt erleichternd.
Dann war es endlich soweit. Nach viermal pressen war mein kleiner um 03:47 Uhr endlich da. Mein FA kam erst, als alles geboren war. Er begrüßte mich nur mit den Worten: Sie wollten mir ja nicht glauben :D. Bis auf einen Labienriß und einen kleinen Scheidenriß ist nichts passiert. Wir konnten gleich kuscheln und das erste anlegen hat auch super geklappt.
Leider wurde aus meiner geplanten ambulanten Geburt nichts, da meine Gebährmutter sich nicht zusammen ziehen wollte und ich viel Blut verloren hab.
Aber mein Wunsch einer spontanen Geburt hat sich auf jeden Fall erfüllt. Das entschädigt für alles.