Hallo zusammen,
ich habe das Problem auch schon in der Kategorie Beziehung eingestellt. Aber irgendwie fühle ich mich hier passender, weil das Problem ja aufgrund der Schwangerschaft entstanden ist und ich denke eine Frau die das Hormonchaos selbst schon erlebt hat, kann es besser nachvollziehen...
Ich habe letzten Sommer einen tollen Mann kennengelernt. Endlich wieder, nachdem ich 3 Jahre absolut abgeneigt von einer Beziehung war, da der Vater meines Sohnes (4 Jahre) ziemlich brutal war und ich da erstmal bedient war. Nunja. Ich habe ihn kennengelernt, er hat selbst 2 Kinder. Er war toll. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht und ich bin schon im November ungewollt schwanger geworden. Es war leichtsinnig, aber darüber diskutieren ist mittlerweile überflüssig. Finanziell sind wir beide gut gestellt, haben sichere und gute Arbeitsplätze - abgesichert ist das Kind also. Was für mich mal ein sehr wichtiger Punkt ist.
Vor der Schwangerschaft war wirklich alles super. Als wir von dem Baby erfahren haben, ist erstmal eine Welt zusammengebrochen. Er hat einen Panikanfall bekommen und ist abgehauen. Nach 2 Stunden hatte sich das aber erledigt und er hat sich dafür entschuldigt und mri gesagt das er mich liebt (das erste und letzte Mal) und braucht. Seitdem ist er immer für mich da. Ich bin jetzt in der 15. Woche.
Ich habe die ersten 12 Wochen nur gebrochen, mir ging es körperlich richtig mies. Kreislaufprobleme, Übelkeit, ständiges Erbrechen, Kopfschmerzen. Dazu ein Vollzeitjob, mein Sohn und dann die Ängste was mit dem Baby wird. Entsprechend mies war ich drauf. Dauerhaft. Er hat das eigentlich immer recht gut verkraftet, hat mich rumstänkern lassen, mich sehr unterstützt was den Haushalt betrifft (er hat noch seine Wohnung aufgrund des Jobs - er arbeitet 120 km von mir entfernt, ist aber 5 Tage die Woche trotzdem bei mir). Er war und ist wirklich immer für mich da.
Aber mit der Zeit hat er mich immer weniger in den Arm genommen, nicht mehr von sich aus geküsst, meine Hand nicht genommen, mich nicht mehr gestreichelt...und auch Sex hatten wir höchstens noch 2 mal die Woche, oft sogar nur einmal. Was einfach ungewöhnlich ist. Habe oft gefragt was los ist - habe aber nie eine wirkliche Antwort bekommen. Alles wäre gut.
Da er seine Kinder nur 4 Tage alle 2 Wochen bei sich hat, verwöhnt er diese bis ins letzte. Die Kids sind 1 und 2 Jahre älter als meiner. Von meinem Sohn verlangt er mit seinen gerade 4 Jahren perfekte Tischmanieren und Gehorsamkeit. Ich bin auch ehr streng und unterstützte das. Seine Kinder - vor allem die Tochter - sind absolut unerzogen. Die hören nichts. Er gibt auch zu, dass er von meinem Sohn mehr abverlangt - würde aber daran liegen, dass er ihn täglich sieht und seine Kinder so selten. Er möchte sie einfach verwöhnen, wenn er sie mal hat. Den Gedanken verstehe ich. Umzusetzen ist es aber als Familie meiner Meinung nach nicht. Da gibts regelmäßig stunk. Dann ist da noch seine Ex-Frau, von der er nur getrennt ist weil sie ihn betrogen hat. Ansonsten wären sie sicher noch zusammen. Seine Aussage. Aber er ist über sie hinweg und sie über ihn. Sind ja schon fast 3 Jahre und er hat sich getrennt. Dennoch ist sie mir ein Dorn im Auge. Sie meldet sich täglich per SMS oder Telefon bei ihm. Klar...es geht um die Kids. Aber täglich?! Ich komme mit mittlerweile vor wie Gast in deren Ehe. Er zeigt aber für beide Themen keinerlei Verständnis und sieht es als Angriff gegen seine Kinder. Was es aber definititv nicht ist. Im Gegenteil...ich schätze seine Vaterqualitäten! Es verletzt mich und ich zicke immer mehr rum.
Gestern gab es dann den Knall. Ich bin völlig ausgerastet und wollte alles hinschmeißen. Die Beziehung - alles mit uns.
Dann kam es endlich mal zu der "Aussprache", nach der ich immer Gebettelt hatte aber von ihm keine Reaktion kam. Alles wäre gut und es gibt nichts zu reden...
Er war ehrlich, aber wirklich befriedigend war es nicht. Kurz zusammengefasst:
Ich habe ihm gesagt das ich mich ungeliebt fühle und bekam zur antwort, dass er mich "gern" hat und wir gerade eine schwierige Phase durchmachen aber das kein Grund ist alles wegzuwerfen, schließlich bekommen wir ein Baby. Daraufhin hab ich ihn gefragt ob er sieht wie ich leide. Meine Nägel sind abgekauft, ich bin komplett gefrustet und überfordert. Er würde genauso leiden aber er "mag" mich und braucht mich, auch weiß er dass wir die Phase locker schaffen können und das es wieder besser wird. Er schiebt recht gern alles auf meine Hormone und scheint dabei zu überhören was ich sage... Grundaussage von ihm war jedenfalls, dass ich 10 mal Tag sagen würde wie scheiße alles und jeder ist. Total negativ. Leider hat er damit recht. Deshalb hatte ich mit meiner Schwester letztens auch ziemlich Streit. Ich bin momentan wirklich sehr sehr negativ. Aber ich bin auch überfordert. Ich bin schwanger, würde mich wirklich gerne freuen. Aber es scheint jeder zu erwarten das ich traurig bin, weil es nicht geplant war Ich war traurig, aber "eigentlich" freu ich mit mittlerweile drauf. Aber das unterdrücken ist schon so in mir drinnen, dass ich einfach wirklich alles negativ sehe. Alles scheint mir schrecklich und fürchterlich. Ich bin absolut überfordert mit der Situation.
Wäre ich ihm egal, würde er das nicht mitmachen und wäre längst weg. Und er wäre glücklich, wenn ich glücklich bin. Ich soll einfach wieder die Frohnatur sein, die ich war (und die war ich wirklich - Optimist durch und durch und nur am Lachen...jetzt zu 100 % das Gegenteil. Auch für mich ist es füchrterlich...ich muss mich immerhin 24 Stunden am Tag ertragen...).
Habe ihm gesagt, dass ich denke gefühlsmäßig nie dahin zu kommen wo seine Ex-Frau war. Er fragt nur warum ich es nicht schaffen sollte. Mh. Das war zwar klar, dass er für mich noch nicht so viel fühlen kann wie für sie, immerhin war er mit ihr mehrere Jahre zusammen und mich kennt er erst ein paar MOnate, aber irgendwie hat mir das trotzdem einen Schlag versetzt. Zudem könne man keine Beziehung mit der anderen vergleichen. Schlag zwei mitten ins Gesicht
Als ich ihn auf seine Kälte angesprochen habe, kam nur das sich das jetzt so entwickelt hat und wieder weg geht, wenn er von mir nicht immer nur erfährt wie unzufrieden ich bin und wie scheiße das Leben ist.
Nun meinte er, dass er den ersten Schritt machen wird und mir wieder mehr zeigt wie wichtig ich ihm bin. Ich solle nur wieder positiver werden.
Puh. Nun fühle ich mich komplett unter Druck gesetzt. Erstens: Wenn er jetzt wieder liebevoller wird - ist es dann nicht alles nur gespielt, weil er den ersten Schritt machen will? Geht das überhaupt, dass er mich wieder freiwillig küsst und umarmt. Ich kann es mir nicht vorstellen. Bestimmt ein paar Wochen. Aber dauerhaft? Zweitens: ich muss besser drauf sein, auch wenn innerlich gerade alles in Scherben liegt. Wie soll ich das machen? Ich fühle mich schrecklich, bin unglücklich aber soll fröhlich sein. Puh.
Zudem hat er mich gern. Er ist nie auf das Thema Gefühle eingegangen, hat nur einmal gesagt, nachdem ich ihn darauf hingewiesen habe das aus dem "ich hab dich lieb" mittlerweile ein "ich hab dich gern" geworden ist, dass das ja wieder werden kann... Also hat er mich nicht mal mehr lieb, sondern gern. Irgendwie seh ich für uns keine Chance mehr. Er irgendwie schon...warum auch immer. Die Liebe kann es nicht sein, höchstens das Baby.
Er ist toll, möchte ich mal schnell zwischendurch erwähnen. Möchte ihn hier nicht schlecht machen und bin auch davon überzeugt, dass ich durch meine negative Stimmung an allem Schuld bin. Dennoch weiß ich nicht ob es Sinn macht zu kämpfen. Dann möchte ich lieber alleine durch die Schwangerschaft und Geburt. Ich wurde bei meinem Großen (Wunschkind) 2 Wochen nach der Geburt sitzen gelassen. Nie mehr möchte ich diese Schmerzen durchmachen - und das im Wochenbett. Dann lieber jetzt, bevor ich noch mehr an ihm hänge.
Kann mir jemand sagen was richtig und falsch ist?
LG