Hallo
also erstmal tut mir die Situation, in der du dich grad befindest, wirklich leid. Das Verlassenwerden an sich ist ja schon schlimm genug.
Zu dem Kind: alleinerziehend sein ist sicherlich nicht einfach. Aber wenn du das möchtest, kannst du dir staatliche Hilfe holen. Wem, wenn nicht Menschen, die unverschuldet in so eine Situation geraten, sollte diese Hilfe mehr zustehen? Dafür braucht man sich nicht zu schämen und wenn man einen starken Willen hat, hat man durchaus die Chance, nach einer gewissen Zeit wieder auf eigenen Beinen zu stehen.
Zur Unterhaltsfrage: wenn dein Freund nicht zahlen kann, steht dir Unterhaltsvorschuss (UHV) zu. Heißt, dass du monatlich 133 Euro (später dann 180) Euro erhälst; die Leistung kannst du insgesamt für 72 Monate beanspruchen. Sollte er einfach keinen Unterhalt leisten, kannst du dir eine Beistandschaft beim Jugendamt einrichten, die dann die Unterhaltsansprüche geltend machen und dir so den Rücken damit freihalten. Solltest du deinen Lebensunterhalt nicht decken können, kannst du ALG II beantragen. Je nachdem, wie viel Elterngeld du bekommst, könntest du allerdings auch mit Kindergeld, Unterhalt/ UHV und evtl. Wohngeld auch euren Bedarf so decken. Das müsstest du dann individuell berechnen lassen.
Zu deiner Entscheidung: lass dich von ihm da nicht beeinflussen oder zwingen und geh nicht auf evtl. leere Versprechungen ein ("ich komm zurück, wenn du abtreibst"). Das ist alleine deine Entscheidung und das ist gut so, weil du die Konsequenzen trägst. Das Kind ist nunmal jetzt da, ob du es abtreibst oder nicht, es gehört ein Stück weit zu deinem Leben. Die Entscheidung zum Aufziehen von deinem Kind kann dich in deiner Freiheit einschränken, aber die Entscheidung, es nicht aufzuziehen, genauso. Es muss nicht so sein, aber die psychischen Folgen von einer Abtreibung sind definitiv nicht zu unterschätzen, auch wenn nicht jede Frau darunter leidet.
Nimm dir Zeit und denk über deine Situation nach, die Entscheidung wird so oder so dein Leben beeinflussen.
Heutzutage muss niemand ein Kind ungewollt austragen aber es muss auch niemand verhungern, weil er ein Kind bekommt. Du kannst die Entscheidung also ganz von dir abhängig machen.
Ich wünsche dir alles Gute :)