alvena_12108615Liebe Sveja,
liest du noch hier? Wie geht es dir wohl heute? Wie im Alptraum fühlst du dich... Das tut mir so leid. In dieser verzwickten Situation so hin- und hergerissen zu sein muss dich eine wahnsinns Kraft kosten. Ich glaube, du trägst eine ziemlich große Last. So zwischen allen Stühlen zu stehen und das Gefühl haben, du sollst allen gerecht werden. Ich wünsch' dir sehr, dass du nochmal durchatmen und innerlich zur Ruhe kommen kannst. Nicht unter so einem unglaublichen Druck eine Entscheidung treffen brauchst.
Wie geht’s mit deinem Freund – habt ihr nochmal reden können? Es ist ein starkes Stück, dass er dir droht, dass er dich verlässt, wenn du das Kind behältst. Irgendwie sieht er grade selber kein Land... Kämpft er schon länger mit der Depression?! Deshalb vielleicht diese heftige Reaktion von ihm?! Als Mann kann er auch nicht so direkt fühlen, wie es ist, schwanger zu sein. Uns Frauen ist es von Anfang an von Natur aus näher – körperlich und vom Gespür her. Vielleicht kannst du es ihm ein bisschen nachsehen, dass er dich (noch?) nicht so versteht.
Du bist momentan die stärkere von euch beiden. Mit deiner Tochter hast du auch schon eine Menge an Lebenserfahrung gesammelt und stehst quasi mitten im Leben. Was von allem ist deine größte Sorge? Wo wäre eine „Stellschraube“, an der man drehen könnte, damit es für dich leichter wird. Dass du nicht gegen das, was du empfindest, handeln brauchst.
Magst du nochmal schreiben – gerne auch privat – viele liebe Grüße!