Ich habe mich angemeldet, weil ich mich seit einiger Zeit eine Frage beschäftigt und ich mir von euch eine Einschätzung von außen erhoffe.
Meine Freundin und ich sind schon seit einiger Zeit Eltern. Unser Sexleben hat sich bereits vor unserem ersten Kind stark verändert - von ein bis zweimal täglich über einmal wöchentlich, bis hin zu einmal alle zwei Wochen und länger. Während der ersten Schwangerschaft hatten wir eher selten Sex, vielleicht fünf Mal, allerdings bis in den letzten Monat. Als das Kind kam hat es sich noch einmal erheblich verändert.
Das Verlangen nach Sex hat sich in erster Linie bei meiner Partnerin verändert, auch das ist vielleicht eher typisch. Ich habe unsere Sexualität lange Zeit als natürlich abgehakt - insbesondere was die Zeit nach der Schwangerschaft anbelangt. Allerdings hat es sich unsere Sexualität dann auch in den Jahren danach weiter verändert. Es gab immer Phasen, in denen es mehr war, aber auch Phasen, in denen wir über Monate kein Sex hatten.
Ich habe das Thema oft angesprochen und mit ihr darüber gesprochen, dass das für mich ein Problem ist. Wirklich verändert hat sich unsere Sexualität dadurch nicht - es ist natürlich auch ein schwieriges Thema das man nicht permanent auf den Tisch bringen kann. Nach einiger Reflexion würde ich sagen, dass mich gar nicht so sehr stört, dass wir kein Sex haben, sondern, dass wir uns nicht darüber austauschen. Wenn es jemand anspricht dann ich - das macht es zu einer sehr schwierigen, da ungleichen Diskussion.
Nun ist meine Partnerin mit unserem zweiten Kind schwanger und ich habe den Eindruck, dass unsere Sexualität noch weiter verringert - in dem Sinne, dass ihr körperliches Bedürfnis kaum mehr über abendliches Ankuscheln geht. Mich verletzt das ungemein, aber einerseits tue ich mich schwer das ganze immer und immer wieder zu thematisieren, andererseits hat sie immer wieder auch mit den körperlichen Umständen zu kämpfen. Wenn ich ihr zu verstehen gebe, dass ich gerne mit ihr Sex haben möchte verweist sie darauf, dass ihr schlecht ist, oder sie müde ist. Mir ist schon klar, dass es so gesehen vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt ist ganz allgemein über mein Problem zu sprechen oder gar ihr eine gemeinsame Sexualtherapie vorzuschlagen. Auf der anderen Seite frage ich mich gerade jetzt, ob der körperliche Zustand während der Schwangerschaft so latent sein kann, dass ihre natürliche Lust gar nicht zur Geltung kommt.
Auch mit Hinblick auf den bisherigen Verlauf unserer Sexualität habe ich Angst, dass wir uns im Bett total entfremden.
Mich interessiert daher:
Wie waren eure Erfahrung Libido technisch während der Schwangerschaft? Hat sich eure Beziehung durch/nach der Schwangerschaft Sex-technisch verändert und wenn ja, wie?
Gerade bei Personen, die in einer ähnlicher Situation waren würde mich interessieren wie ihr mit euren Partnern/Partnerinnen darüber gesprochen und die Situation verbessert habt.
Ich hoffe auch ihr könnt etwas mit dem Thema anfangen und in diesem Sinne auf aufschlussreiche Antworten.