Hallo!
Ich habe nun einige Tage immer wieder ins Internet geschaut und irgendwie keinen richtigen Ort gefunden an dem ich von meinen Erlebnissen der letzten Wochen berichten kann. Ich habe allerdings schon das Bedürfnis mich irgendwo mit andern auzutauschen und hoffe das es hier möglich ist. Vielleicht ist mein Beitrag ja auch hilfreich für die ein oder andere da meine Schwangerschaftssymptome irgendwie gar nicht so waren wie ich es mir vorgestellt habe..
Mein Freund und ich haben etwa im Mai angefangen zu "üben", ganz ohne Stress und Druck. Mitte Oktober hatte ich ganz planmässig meine Tage, meine Regel kam IMMER genau auf den Tag. Ich fing im Oktober einen neuen Job an, hatte seitdem sehr viel um die Ohren und hab viel gearbeitet. Anfang November blieben meine Tage zunächst erstmal aus und mit ein klein wenig verspätung bekam ich erst Schmierblutungen und dann auch relativ normale Blutungen. Ich dachte zunächst "Ok...neue Situation, viel Arbeit, Stress...alles normale Reaktionen..."
Ich fühlte mich allerdings super fit. Normalerweise bin ich IMMER müde und abgeschlagen, aber zu diesem Zeitpunkt war ich hellwach und energiegeladen.
Ich merkte allerdings auch immer mal wieder ein brennen beim wasserlassen, als würde eine Blasenentzündung anstehen, aber nix passierte.
Ende November, anfang Dezember wurde ich wieder müde, fühlte mich an manchen Tagen wirklich platt, was aber nichts ist was ich nicht schon von mir kannte. Zwischendrin mal ne Erkältung. Anfang Dezember bekam ich wieder Schmierblutungen, habe mir dabei wieder nichts gedacht weil ich sowas aus der Vergangenheit von mir schon kannte. Hatte immer wieder das Gefühl das eine Blasenentzündung im anmarsch war. Einen einzigen Tag lang hatte ich extreme Stimmungsschwankungen, ansonsten war alles normal.
Ungefähr um den 12 Dezember rum fingen meine Brüste an weh zu tun, sie spannten nicht, sie taten nur bei Berührungen weh und ich hatte das Gefühl sie wurden härter. An diesem Punkt dachte ich zum ersten mal ich könnte Schwanger sein, schob das ganze aber auf "Hormonstörungen", da ich auch diese Symptome aus der Vergangenheit kannte.
In dieser Woche verschlimmerte sich mein Zustand mit jedem Tag.
Ich hatte immer wieder Schwindelattacken, leichte Übelkeit und am 15.12 bekam ich starke Blutungen mit heftigen Regelschmerzen. Ich dachte mir wieder "Nah endlich...jetz sind die Tage da, dann wird sich mein Hormonhaushalt wieder einspielen.."
Freitags blieb ich zuhause weil ich total fertig war von den "Regelschmerzen" und mir gings den ganzen Tag super. Samstag ging ich wieder arbeiten, zwei Stunden, bis ich heftigste Schmerzen in die Rechte Seite bekam. Ich ging also wieder heim, ruhte mich aus, Samstag/Sonntag alles super! Montag wieder auf die Arbeit, wieder Schmerzen bekommen und zur Mittagspause (mein Freund olte mich zum Mitagessen ab) bekam ich plötzlich wieder unbeschreibliche Schmerzen in die Rechte Seite. Ich konnte weden sitzen, stehen, liegen oder Luft holen. Ab in die Notaufnahme, 4 Stunden wartezeit, also zu einem "Notfallarzt". Diese meinte dann es handelte sich entweder um eine geplatzte Zyste oder um eine Eileiterschwangerschaft. In diesem Moment habe ich das erste mal alles realisiert, ich hoffte in dieser Situation das es sich um meine Zyste handelte. Wenige Stunden später hatte ich einen positiven Bluttest mit einem HCG Wert von 1662!
Ich habs nicht glauben können. Ich kam in die Notaufnahme, bekam einen Ultraschall und den Kommentar "Sie sind ja wirklich Kamikaze, haben wohl einen Todeswunsch?" weil ich meine Symptome nicht ernst genommen hatte. Meine Eileiterschwangerschaft war soweit vortgeschritten das ich Blutungen in den Bauchraum hatte und nur etwa ne Stunde später bekam ich die Not Op.
Alles ging so schnell das ich gar keine Zeit hatte darüber nachzudenken was da eigentlich passierte.
Ich wurde am Tag darauf wieder entlassen, war verwissrt und mit Medikamenten vollgepumpt. Mein Kopf war total leer. Ich hatte demnach auch nicht darüber nachgedacht was mich in den volgenden Tagen erwarten würde, hatte keinen Arzt oder Krankenschwester mit denen ich nochmal hätte reden können. Erst Zuhause ist mir dann langsam alles bewusst geworden. Ich war Schwanger gewesen und das Baby ist weg! WEG!
Ich bin erstmal in ein totales Loch gefallen aber meine Familie hat sich um mich gekümmert.
Ich habe mich schuldig gefühlt. Schuldig das mir die Schwangerschaft nicht "Bewusst" gewesen war und schuldig dafür das ich meinem Baby keine Chance bieten konnte.
Es war mein absoluter Traum gewesen zu Weihnachten Schwanger zu werden und ich hätte mir niemals träumen lassen das mir das tatsächlich passieren würde. Umso schwerer macht es die ganze Geschichte für mich.
Jetzt ist das ganze fast 2 Wochen her. Ich denke mir heute das es für mich besser gewesen ist nicht gleich am anfang von der Schwangerschaft gewusst zu haben. Es war ein absolutes Wunschkind und ich wäre wahrscheinlich nicht damit klargekommen später zu erfahren das es keine Chance für uns geben würde.
Mein Hausarzt sagte mir nun ich sollte etwa 2 Monate verhüten und dann könnten wir es wieder versuchen. Ich muss keinem erklären welche Ängste man jetzt hat.
Wenn es hier irgend jemanden gibt der das selbe erlebt hat, oder jemanden der mir sonst etwas berichten kann/ will, dann wäre ich wirklich happy darüber!
Vielen Dank fürs lesen!