Ihr Lieben,
hier kommt wieder ein verzweifelter Beitrag über einen männlichen Partner, der sich gefühlt zu wenig um die Schwangerschaft schert. Soll heissen, ich frage mich, was mit so manchem Mann während der Partnerschaft los ist, wenn ich mir meinen so angucke und die Beiträge im Forum teilweise lese. Aber wahrscheinlich, mal ganz ehrlich, sind sie gar nicht so anders als vorher- nur hätte fraus sich gewünscht, dass mir der für sie selbst grossen Umstellung nun einiges anders wird und isch die Prioritäten auch für den werdenden Vater verschieben. Ich wundere mich oft über die Antworten anderer Frauen, die dann raten, doch mal Fünfe grade sein zu lassen, den Partner nicht schon "vorab mit dem Baby einzuengen" oder daraufhinweisen, dass schwanger sein keine Krankheit ist.
Aber mal ehrlich und konkret zu meinem Anliegen: wenn mein Freund seit 2 Monaten nach dem Umzug und nach nun fast 3 Wochen Diskussion immer noch nicht kapiert hat, dass es langsam aber sicher mal Zeit wird sich um die Renovierung der Wohnung zu kümmern, was heisst Lampen anzubringen, Küche nutzbar zu machen, KInderzimmer aus dem Abstellkammer- Dasein zu entlassen usw., usw., - zudem es nun mit grossen Schritten auf den ET ( zzt. 30 SSW.) geht. Okay, mag da manche sagen, ist doch noch Zeit...
Stimmt und stimmt nicht. Denn einerseits finde ich es ganz schön mies, dass hier in der Wohnung nix passiert, obwohl ich wiederholt und in allen Stimmlagen daraufhingewiesen, darum gebeten, danach gefragt....habe und zum Ausdruck gebracht habe, wie wichtig mir das ist. Zudem wie schwer es mir fällt nicht selbst zum Werkzeug, Pinsel& Co. zu greifen und nicht selbst anzufangen Dinge in den Keller zu schleppen oder ähnliches, weil es für mcih ganz wichtig ist, zu sehen, dass hier was weitergeht. Die meisten DInge, die in den letzten 2 Monaten hier gemacht wurden, habe ich gemacht...aber dann vor 2 Wochen habe ich striktes Verbot von meiner FÄ bekommen, die mich aufgrund vorzeitiger Wehen krank schrieb und zu viel Ruhe und Liegen verdonnerte- und auch die Hebamme sagte im Beisein meines Freundes, dass nicht ich diejenige sein soll, die hier die Kartongebierge aus dem Weg schafft...
Naja, ich übe mich in tief Durchatmen und positivem Denken...aber das schafft leider nur kurzfristig Abhilfe. Denn schliesslich muss hier was passieren. Wir haben schliesslich MItter letzter Woche mal für jeden Rau Listen angefertigt, was alles noch zu tun sei- meine Hoffnung war, dass mein Liebster checkt, wieviel das alles noch ist, es konkreter wird und er mal aus dem Quark kommt.... Lieder bis auf Minischritte, die leider nichts im Verhältnis zu dem Umfang und zu der vergangenen Zeit, die er gehabt hätte. Und ich Trottel hatte gehofft, bei ihm sei mal angekommen, dass nun mal die Ärmel hochgekrempelt werden müssten und vor allem auch, dass ich besser (zu meinem eigenen Leidwesen) während dessen die Beine hochlege....
Insgesamt ist es neben dem tatsächlich praktischen Aspekt, gerne nicht mit Baby auf einer "Baustelle" wohnen zu wollen, das Gefühl, dass ich mich auf meinen Freund nicht verlassen kann und er sich nicht dafür interessiert, dass es mir wichtig ist, dass hier was weiter geht- geschweige denn, dass er das selbst so sieht und einschätzt. Mir ist seine Trägkeit und sein Blockieren leider nicht neu, hatte aber wohl gehofft, dass nun, wo zum einen wo ich quasi ausfalle, er zum "Macher" wird, Verantwortung übernimmt und sich sogar gerne am "Nestchenbauen" beteiligt. Aber Fehlanzeige. Das enttsäuscht und frustet ganz schön: vor allem weil ich mich frage, wie das mit Baby denn dann laufen soll- ich hatte nicht vor mich wie eine quasi Alleinerziehende um alles allein zu kümmern und mit den Gedanken, Sorgen und Nöten... Arbeiten, aber auch Freude und Fortschritten des Babys allein zu sein.
Und irgendwie hatte ich wohl gehofft, dass auch Männer irgendwie in den 9 Monaten sowas schwanger sind, also Anteil an dem Prozess nehmen, sich interessieren (über die Begleitung zu den FÄ- Terminen hinaus!) und vielleicht sogar gerne etwas umsorgen und den verantwortungsvollen Fürsorglichen mimen.
SEUFZ...so sitze ich hier wieder nächtens und gräme mich über meinen ignoranten Freund, der seine Freizeit (von der er viel hat...) lieber mit Lesen und Internet verbringt und drehe mich ratlos, traurig und frustig im Kreis - und frage mich allen ernstes auch manchmal obendrein noch, was mit dem Armen denn los ist, dass er so träge und widerständig ist...dabei ist so ein egozentrisches Verhalten doch in erster Linie mal echt eine ausgemachte Sauerei!! Mir tun alle Frauen, inkl. ich mir selbst ;) - leid, die so, vor allem in der sensiblen, emotionalen Schwangerschaftszeit, von ihren Partner hängen gelassen werden, und praktisch, wie auch emotional allein gelassen werden... aber es soll ja wohl auch andere geben...ihr glücklichen!
So, das musste mal gesagt werden. Eine "Lösung" gibt es wohl nicht, falls aber eine von euch dennoch eine tollen Tipp hat, wie ich damit umgehe kann, ausser einfach "mal meine EInstellung zu ändern" oder meine "Ansprüche" zu reduzieren, oder Ideen hat, wie mein Freund aus der Egomummer zu holen ist- lasst hören :)!