ruy_12486979Der Drohung
"Ich weiß dass das was er macht seelische Erpressung ist entweder du machst es weg oder ich nehme es dir weg. Aber ich hab komischerweise trotzdem Angst dass er das irgendwie schafft.."
kannst du vielleicht begegnen, wenn du ihn dazu bringst, dir das irgendwann - am besten mehrfach - per Nachricht zu schicken (mail, sms, egal) und es zu speichern und gut aufzuheben. Und ihm dann mitteilen, dass du von einer Anzeige gegen ihn wegen schwerer Nötigung zum Schwangerschaftsabbruch, strafbar nach 240 Abs. 4 Nr. 2 StGB mit 6 Monaten bis 5 Jahren Haft, absehen wirst, wenn er den Blödsinn mit Kind wegnehmen sein lässt.
Es ist eben nicht nur "seelische Erpressung" sondern ganz eindeutige Nötigung:
http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/\_\_240.html
Wenn er es dir in einer Nachricht schickt, ist der Nachweis leichter.
Du könntest ihn im Prinzip bereits jetzt anzeigen, aber das macht vielleicht keinen Sinn, denn dann dürfte dein weiterer Familienkreis von der Situation erfahren.
"Wie soll ich so mein Kind ernähren außerdem"
Dafür gibts eine Grundsicherung, das wäre also kein absolutes Hindernis.
Aber der Rest ist natürlich schwierig.
Da deine Eltern wenigstens ein bischen Verständnis für dich haben und nur die nähere Verwandschaft ein Problem ist, würde vielleicht eine etwas mildere Option von "Weglaufen" Sinn machen:
Du suchst dir in einer anderen Stadt einen Job - völlig egal was - und ziehst da hin, deine Verwandten wird erzählt, dass du halt irgendwo anders mal hin willst; deine Eltern wissen (bzw. ahnen es sowieso), dass es dir um Abstand von den Verwandten geht. Die Monate bis zur Geburt schaust du, ob du das irgendwie hinkriegst dort zurecht zu kommen.
Wenn ja, dann ergibt sich vielleicht die Möglichkeit, dass du dein Kind auch aufziehst.
Wenn nein, dann machst du eine anonyme Geburt und um das Kind kümmern sich dann Adoptiveltern und du kehrst nach Hause zurück und außer deinen Eltern weiß es niemand; ich weiß, das ist nicht schön, aber deine Situation ist schwierig und wenn sie eben zu schwierig für dein Kind ist, ist das liebevollste was du tun kannst, es anderen überantworten, die etwas bessere Umstände haben.
(Anzumerken ist, dass die meisten Horrorstories über Adoptivkinder, Pflegekinder, etc., Kinder betreffen, die erst mehrere Jahre nach der Geburt von ihren Eltern wegkamen und dementsprechend den Bruch bewusst mitbekommen haben; unmittelbar nach der Geburt Adoption ist für die Kinder in den allermeisten Fällen unproblematisch; und adoptieren darf in D nur, wer entsprechend vorweisen kann, dass er sich auch geeignet um das Kind kümmern kann)
Eine weitere Alternative wäre auch gleich die Adoption ins Auge zu fassen und die Schwangerschaft gegenüber den Verwandten geheim zu halten; ob das geht, hängt natürlich von den Umständen ab.
Hier noch eine Seite zum Thema anonyme Geburt/Adoption:
http://www ... projekt.de/html/kontakt.html
Vielleicht haben die noch weiteren Rat; grundsätzlich ist es so, dass du die Entscheidung Adoption oder nicht endgültig erst nach der Geburt triffst, so dass du versuchen kannst bis dahin dir was zu organisieren, dass eine Adoption doch nicht nötig ist.