:arrow:
Deine Ärztin lehnt sich da ziemlich weit aus dem Fenster. Weniger direkt medizinisch als rechtlich.
Es ist tatsächlich so, dass eine Spirale bei einer Schwangerschaft ein Problem ist. Und es ist auch so, dass das Ziehen der Spirale einen Abgang auslösen kann. Soll eine Schwangerschaft abgebrochen werden die trotz Spirale entstanden ist, kann das Vorgehen, sie sehr früh zu ziehen und auf einen Abgang zu spekulieren, richtig sein. Wird sie aber mit dem Ziel gezogen, einen Abgang zu fördern, d.h. einen Schwangerschaftsabbruch auszulösen, darf das eigentlich nicht sein, da ein Schwangerschaftsabbruch nur nach der Beratungsregelung möglich ist, inkl. Wartezeit. Es wäre also theoretisch ein illegaler Schwangerschaftsabbruch. Sie hat ihre Worte also eher unbedacht gewählt.
Für die Patientin ist das Vorgehen auch nicht ganz optimal, da durch das Ziehen der Spirale sie belastet und Schmerzen ausgesetzt wird. Wird ein operativer Schwangerschaftsabbruch durchgeführt, wird üblicherweise die Spirale in der Anästhesie (lokal oder Narkose) direkt beim Abbruch gezogen. Wird der Abbruch medikamentös gemacht, wird sie in der Regel vorher gezogen.
Das Vorgehen, erst mal ziehen, auf Abbruch spekulieren und wenn die Schwangerschaft doch besteht, dann einen Abbruch durchzuführen ist, wenigstens in Deutschland, nicht korrekt.