Normalerweise habe ich gute Worte für einen Kindsvater übrig,
"Er ist dafür, dass wir das Kind bekommen, allerdings zweifle ich an seinen Qualitäten als Vater."
"Schon als ich ihm von der Schwangerschaft erzählte unterstellte er mir ohne jeglichen Grund es sei nciht von ihm und er würde einen Vaterschaftstest machen wollen."
der wenigstens verbal willig ist, aber bei deinem klingen deine Zweifel berechtigt. Erst die Vaterschaft anzweifeln, dann das Kind bekommen wollen, aber weiterhin getrennt leben wollen. Was spricht dagegen, dass er bei euch einzieht und ihr zusammen versucht "Familie" zu werden?
"Wie sieht es mit finanzieller Unterstützung aus ?"
Kindergeld 184 Euro je Monat, Elterngeld für 12 Monate von 300 je Monat, bis zu 14, wenn dein Freund auch mitmacht (hängt davon ab, ob und was du arbeitest, aber es klingt, als hättest du keinen Vollzeitjob.)
Dann gibt es noch das Betreuungsgeld, wenn du dein Kind nicht in Krippe oder ähnliches geben würdest, ab Monat 15 bis 36 100 bzw (August 2014) 150 Euro je Monat. (Dies könnte allerdings mit der Bundestagswahl geändert werden, da die SPD es nicht mag)
Ferner kann es Förderungen des Bundeslandes oder auch der Gemeinde geben in der du lebst, z.b. zahlen einige Gemeinden Geburtenprämien http://www.welt.de/welt\_print/article2372512/Immer-mehr-Staedte-zahlen-Geburtenpraemien.html . Details hängen halt von deinem Wohnort ab.
Ebenfalls kann es sein, dass du ein paar Wochen nach der Geburt Anspruch auf eine Haushaltshilfe hast, aber mein kurzes googlen lässt mich gerade ungewiss, ob das nicht wieder abgeschafft wurde.
"Was wäre wenn die Beziehung wirklich nicht hält, muss er trotzdem Unterhalt zahlen ?"
Vom Jugendamt bekommt man bei unwilligen Partner Unterhaltsvorschuss auf Antrag für 72 Monate und zwar Altersabhängig 133 bzw 180 Euro je Monat, das Jugendamt verklagt dann den unwilligen Partner, wenn da was zu holen gibt, um sich das Geld zurückzuholen. Man selbst hat mit dem Verklagen nichts zu tun. Also er muss nicht nur zahlen, das Verklagen kannst duu auch an Jugendamt auslagern, wenn du selbst keinen Spass daran hast.
"Ist meine kranke Tante und ein Baby nicht zu viel aufeinmal ?"
Das hängt davon ab, was du sonst noch so machst und machen willst und wieviele Stunden deine Tante am Tag tatsächlich jemanden auf Trab hält.
Wenn man sagen wir mal deiner Tante 4 Stunden am Tag helfen muss und die restlichen 20 Stunden anwesend sein muss, damit sie keinen Rohreiniger trinkt, denke ich dass das mit dem Kind machbar ist. Wenn man ihr 20 Stunden am Tag helfen muss, sieht das schwieriger aus.
Emotional muss man dann die "Ich bin eine Rabenmutter"-Gedanken ignorieren, wenn man das Kind 5 Minuten länger schreien lässt, bis die Tante in einem Zustand ist, in dem man sie kurz allein lassen kann. Das schadet dem Kind aber nicht, solange man sich danach ausreichend kümmert.
"Was wäre wenn ich tatsächlich allein da stehe ? "
Dein Freund ist ja wenigstens verbal motiviert. Red doch mal mit ihm und schildere ihm konkret deine Angst mit dem ganzen Stress alleine dazustehen, während er woanders wohnt und unmotiviert 3 mal die Woche vorbeischaut, um zu nörgeln, warum die Beziehung eingeschlafen ist. Er ist hoffentlich schlau genug, um mit dir zu überlegen, ob es da Lösungen gibt.