Hallo zusammen,
Ich bin soeben erst ins Forum eingetreten, weil ich mal mit jemandem reden muss - auf mehr oder weniger anonyme Weise.
Ich mache mich im Moment total verrückt.... Vielleicht ist das Problem auch, dass ich mich zu sehr selbst zu analysieren versuche.
Es ist viel zu lang, aber BITTE LEST ES, denn ich brauche Hilfe oder zumindest ein "Ohr". Vielleicht könnt ihr mir auch sagen, an wen ich mich wenden kann? ;-(
Ich habe mit meinem Freund ohne Verhütung geschlafen. Schwanger zu werden war aufrgund des Zeitpunkts des GV wohl "knapp möglich", wir haben aber nicht wirklich daran geglaubt.
Da wir in einer "Fernbeziehung" leben, musste er mich am folgenden Tag wieder verlassen. In den nächsten Wochen begann ich, mich irgendwie anders zu fühlen, als würde sich etwas in oder mit mir verändern. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches, da ich ein sehr sensibler Mensch bin. In der Folge begannen sich die Zeichen zu häufen: meine Brüste veränderten sich, ich bekam einen Bärenhunger (obwohl ich dann manchmal, kaum angefangen, schnell nichts mehr essen konnte), meine Essgelüste und -abneigungen veränderten sich, ich schwitze plötzlich viel mehr, war fast immer extrem müde, meine nächste Periode war lediglich eine Schmierblutung und die nächste viel dann ganz aus. Als mir einen Tag lang speiübel war (was ich wohl vor vielen Jahren zum letzten Mal hatte), fragte mich mein Freund, ob ich schwanger sei. Ich sagte, ich wisse es nicht. Denn manchmal spielen eben einfach viele Zufälle zusammen, und ausserdem machte ich gerade eine kulturelle Umstellung durch; da ist auch mit Veränderungen an einem selbst zu rechnen. Er war dennoch geschockt, weil er aufgrund seiner Religion heiraten müsste, bevor er Vater wird, und meine Eltern einer Heirat im Wege stehen würden. Ich beschloss, mit einem Test noch zu warten, da ich nicht als die "sich-etwas-Einbildende" durchgehen wollte. Tatsächlich kam dann irgendwann eine Blutung, die ich für die Periode hielt, und ich gab meinem Freund Entwarnung. In der Folge ging es mir richtig gut, ich konnte das Leben geniessen, alle körperlichen und anderen Veränderungen, die man als Schwangerschaft hätte interpretieren können, tat ich auf meine Umstellung ab - sogar das erneute Ausbleiben der Periode (bis heute) nahm ich einfach dankbar entgegen. In letzter Zeit nun wurde ich immer öfter darauf angesprochen, dass ich deutlich zugenommen habe. Anfang dieser Woche habe ich mit meinem Freund geskypet. Obwohl es nur eine Webcam ist, sah er mir die Veränderung sofort an (es war das Erste, was er sagte) - im Gesicht. Da begann ich mich tatsächlich wieder zu fragen, ob ich denn nicht doch schwanger sein könnte. Ich recherchierte im Internet, errechnete sogar meine theoretische SSW (19.) und sah immer mehr, dass die Entwicklung meiner körperlichen Veränderungen und Weh-Wehchen sogar UNGEFÄHR mit der Entwicklung in der SS übereinstimmt. Und wenn man dann noch die Tatsache dazunimmt, dass jede SS anders ist....
Ich sprach mit meinem Freund darüber und je mehr wir redeten, hatte ER das Gefühl, ich sei schwanger. Mittlerweile hatte er sich mit dem Gedanken angefreundet, genauso ich; obwohl wir uns beide bewusst waren, dass es schwierig werden wird.
Doch der Urintest, den ich dann doch noch kaufte, war NEGATIV. Ich verstand die Welt nicht mehr und konnte nicht mehr aufhören zu heulen. Warum heulen? Weil es mir erstens unendlich peinlich war, meinen Freund umsonst geschockt, aber vor allem die Zeichen meines eigenen Körpers so arg fehl- (und wahrscheinlich über-) interpretiert zu haben. Das kenne ich so ganz und gar nicht von mir. Gleichzeitig konnte ich es aber (zweitens) doch nicht glauben, denn mittlerweile waren die Zeichen schon so, dass ich nicht mehr an so viele Zufälle glauben wollte. Und ich schwöre, ich spreche hier nicht von irgendwelchen sekundären Zeichen, sondern: "Schwangernprofil" im Spiegel, Wölbung/harter Unterbauch, und zwar genau bis unterhalb des Bauchnabels (also dort, wo zu dem Zeitpunkt die Gebärmutter sein sollte..???), muskelkaterartiges Ziehen im Unterbauch und an den Seiten, gelegentliche Schwindel, schneller Puls, leichte Kreuzschmerzen, dazu die Brüste, linea nigra, Hautveränderungen im Gesicht, und natürlich das Fehlen der Periode. ICH FÜHLTE MICH, ALS WÜRDE MIR JEMAND MEINE SS UND SOMIT MEIN KIND ABSTREITEN. Das tut so weh... aber es ist doch vollkommen verrückt????? Wieder ins Internet, recherchieren, gefunden: Bei einigen Frauen scheidet der Körper das hCG nicht aus, weshalb ein Urintest immer negativ anschlägt --> bleibt nur der Bluttest oder Ultraschall. Aber die Wahrscheinlichkeit, eine dieser Frauen zu sein, ist gering.
Am nächsten Tag: wieder ins Internet, viel zu Scheinschwangerschaft gefunden, ZU VIEL. Als wollte es mir sagen: DU BIST SCHEINSCHWANGER. Das würde auch erklären, warum ich wirklich deutliche Symptome hatte und ich im Spiegel ein Schwangerenprofil sehe.
Doch wie in der Welt konnte mir so etwas passieren???? Denn auch das ist selten, und normalerweise sind Frauen davon betroffen, die einen extrem ausgeprägten Kinderwunsch oder eine extreme Angst davor haben - ich hab KEINS davon. Bleibt die äusserst seltene Möglichkeit, dass ich eine hormonelle Anomalie habe (die, glaube ich, medikamentös behandelt werden könnte).
Oder habe ich einen SCHWANGERSCHAFTSWAHN??? Kann ich die Realität nicht mehr richtig beurteilen? Werde ich verrückt???? Aber ich bin ja nicht die Einzige, die die Veränderungen bemerkt..... und ausserdem habe ich sie bemerkt, BEVOR ich so sicher war, schwanger zu sein.
Was soll ich tun? Bluttest und Ultraschall und mich NOCH MEHR BLAMIEREN? (Aber wenn ich es nicht tue und ich tatsächlich doch schwanger wäre, würde ich meinem Kind evtl. schaden).
Oder muss ich zu einem PSYCHOLOGEN????? :-((((
Ich weiss wirklich nicht mehr weiter. Es ist so KOMISCH UND IRGENDWIE FALSCH, Verantwortung und eine Beziehung zum eigenen Baby zu entwickeln, das evtl. GAR NICHT DA IST. Ich werde noch verrückt. Ich schäme mich abgrundtief und beginne mich schon zu hassen dafür.
Bitte, sagt etwas. Danke.